Begrifflichkeiten
- Menopause: Das ist der Zeitpunkt der letzten Regelblutung.
- Prämenopause: Die Zeit, in der die Blutungen unregelmäßiger werden und bereits leichte Wechseljahressymptome auftreten, wird als Prämenopause bezeichnet.
- Perimenopause: Dieser Begriff bezeichnet den Zeitraum, der circa zwei Jahre vor der Menopause beginnt, sich insgesamt über circa vier Jahre erstreckt und von Symptomen der Hormonumstellung geprägt ist.
- Postmenopause: Ab circa einem Jahr nach Ausbleiben der Monatsblutung spricht man von der Postmenopause (das Ende der Wechseljahre).1
Die Wechseljahre sind mit der Menopause nicht zu Ende
Die Wechseljahre bezeichnen den Prozess der Hormonumstellung, der sich über viele Jahre erstreckt. Die Prämenopause (die unmittelbare Zeit vor der Menopause) beginnt bei vielen Frauen bereits in der ersten Hälfte des fünften Lebensjahrzehnts und verursacht anfangs nur selten Beschwerden.2
Typische Wechseljahres-Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche treten meist erst auf, wenn der Vorrat an Eifollikeln fast aufgebraucht ist.
Diese Phase der sogenannten Perimenopause („die Zeit um die Menopause herum“) setzt normalerweise um das 50. Lebensjahr ein und dauert im Durchschnitt vier Jahre.2
In dieser Zeit werden die Regelblutungen immer seltener, bis sie ganz ausbleiben. Die letzte Regelblutung wird Menopause genannt. Sie lässt sich nur rückwirkend bestimmen. Hatte eine Frau ein Jahr lang keine Regelblutung mehr, kann sie davon ausgehen, dass ihre fruchtbaren Tage vorbei sind.
Interessant
Mit der Menopause sind die Wechseljahre jedoch noch nicht zu Ende. In den ersten ein bis zwei Jahren nach der letzten Blutung verspüren Frauen häufig noch die gleichen Symptome wie kurz zuvor. Deshalb wird diese Phase in Fachkreisen noch der Perimenopause zugerechnet.
Das Ende der Wechseljahre: Dauer und Verlauf
Nach etwa einem Jahr ab Ausbleiben der Regelblutungen bis hin zum Eintritt in das Senium (charakterisiert durch Abnahme der Leistungsfähigkeit ab circa 65 Jahren) spricht man vom Ende der Wechseljahre — der sogenannten Postmenopause.3 Damit dauert die Phase der Postmenopause in etwa zehn bis fünfzehn Jahre.
In dieser Zeit beginnt der Körper, sich an die neuen hormonellen Gegebenheiten (zum Beispiel den Mangel an Östrogenen) zu gewöhnen. Die Zeit, bis sich der Organismus vollständig an das niedrige Hormonlevel angepasst hat, variiert jedoch von Frau zu Frau.
Wenn der Körper sich an den neuen Hormonspiegel gewöhnt hat, lassen Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen nach. Dafür treten andere Beschwerden wie beispielsweise Gelenkschmerzen oder trockene Schleimhäute auf. Aber kein Grund zur Sorge, die Beschwerden lassen sich heutzutage gut lindern.
Typische Symptome der Postmenopause
In der Postmenopause produzieren die Eierstöcke keine Sexualhormone mehr. Das hat weitreichende Folgen für den Körper, denn Östrogene und Gestagene steuern bei jungen Frauen nicht nur den monatlichen Zyklus, sie sind auch in andere Stoffwechselprozesse eingebunden.
So helfen sie beispielsweise bei der Regulierung des Cholesterinspiegels, ein Grund, warum Frauen unter 50 seltener von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind als gleichaltrige Männer. Mit dem Ende der Wechseljahre steigt das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, bei Frauen jedoch aufgrund der hormonellen Veränderungen stark an.
Sind die Wechseljahre zu Ende, nimmt aufgrund des Östrogenmangels auch die Knochendichte ab, was in schwerwiegenden Fällen zu Osteoporose (Knochenschwund) und damit einer steigenden Gefahr für Knochenbrüche führen kann.
Während Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Osteoporose in der Anfangsphase kaum Beschwerden auslösen, merken Frauen die Auswirkungen der hormonellen Umstellung zunächst vor allem an Haut und Haaren. Ohne Östrogene bildet sich das Kollagen zurück und die Haut wird dünner, trockener und damit auch faltiger.
Viele Frauen leiden deshalb an trockener werdenden Schleimhäuten. Das äußert sich in brennenden und müden Augen, aber auch durch Scheidentrockenheit.
Wenn die Wechseljahre zu Ende gehen, kommt es außerdem vermehrt zu Problemen mit der Blase und Inkontinenz. Das liegt daran, dass mit zunehmendem Alter die Muskeln und das Bindegewebe erschlaffen.
Die Wechseljahre sind zu Ende: Sind Blutungen ein Grund zur Besorgnis?
Wenn Frauen in der Zeit der Postmenopause wieder zu bluten beginnen, ist das für die Gynäkologin ein Symptom, das weiter untersucht werden muss. Denn normal sind Blutungen nicht, wenn die Wechseljahre zu Ende sind. Vielmehr kann dies ein Anzeichen für ernstzunehmende Erkrankungen sein.
Wenn Sie nach der Menopause bluten, kann das ungefährliche Ursachen wie ein Hämorrhoidenleiden oder eine Medikamenteneinnahme haben. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass eine organische Ursache vorliegt oder sogar ein hormonaktiver Tumor.
Deswegen ist es wichtig, dass ein Arzt die Ursachen genau abklärt. Hierbei wird zwischen organischen und externen Ursachen unterschieden.
Als externe Ursachen für postmenopausale Blutungen gelten beispielsweise:
- Hormonersatztherapie (Ausgleich des Hormonmangels durch Medikamente)
- Einsatz von Phytoöstrogenen (pflanzliche Hormone)
- Einnahme von Medikamenten wie Kortikoiden (Nebennierenhormone) oder Blutgerinnungshemmern
Dem gegenüber stehen die organischen Ursachen für die Beschwerden in der Postmenopause. Dazu gehören:
- gutartige Wucherungen der Gebärmutter oder Gebärmutterschleimhaut
- Endometritis (Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut)
- Zervizitis (Gebärmutterhalsentzündung)
- Verdickung der Gebärmutterschleimhaut
- Endometrium- oder Zervixkarzinom (bösartige Wucherungen an Gebärmutterschleimhaut oder -hals)
Schon gewusst?
Bei Patientinnen mit einem Endometriumkarzinom sind Blutungen am Ende der Wechseljahre in 80 Prozent der Fälle das erste Warnzeichen.3 Daher ist es dringend zu empfehlen, in der Postmenopause vom Gynäkologen abklären zu lassen, worin die Ursache für das Bluten liegt.
Zum Ende der Wechseljahre rückt Gesundheitsvorsorge in den Mittelpunkt
Während es in der Perimenopause vor allem darum ging, Beschwerden zu lindern, rückt in der Postmenopause der langfristige Erhalt der Gesundheit in den Mittelpunkt. Wenn die letzte Regelblutung ein Jahr oder länger her ist, sollten Frauen eine Knochendichtemessung durchführen lassen, um ein eventuell bestehendes Osteoporoserisiko frühzeitig zu erkennen.
Als Ursache für Osteoporose gilt häufig ein Mangel an Kalzium und Vitamin D. Achten Sie deshalb nun verstärkt auf eine kalziumreiche Ernährung und sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D.
Gut zu wissen
Der Tagesbedarf an Kalzium beträgt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung 1000 Milligramm pro Tag. Dem gegenüber steht Vitamin D mit einem empfohlenen Tagesbedarf von 20 Mikrogramm.4
Vitamin D kann zwar von der Haut selbst produziert werden, wenn sie der Sonne ausgesetzt ist. Aber da die Haut zum Ende der Wechseljahre empfindlicher wird, ist es ratsam, ausgiebige Sonnenbäder zu meiden.
Es gibt einige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel fettreicher Fisch, die Vitamin D enthalten. Sie können aber auch auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln zurückgreifen.
Eine gesunde und kalorienarme Ernährung und ausreichend Sport sind die beste Voraussetzung, um über die Postmenopause hinaus möglichst lange gesund und aktiv zu bleiben.
Aber auch die innere Einstellung spielt eine wichtige Rolle dabei, wie Frauen dem Alter entgegensehen. Wenn die Wechseljahre zu Ende sind, liegen noch viele Lebensjahre vor Ihnen, in denen Sie sich nicht mehr mit monatlichen Blutungen oder Verhütung auseinandersetzen müssen.
Die Kinder sind dann in der Regel selbstständig – so bleibt endlich Zeit, sich mehr auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu konzentrieren.