Häufig gestellte Fragen zur Postmenopause


Was ist die Postmenopause?

Etwa ein Jahr nach Ausbleiben der Monatsblutung (Menopause) beginnt die Postmenopause.1 In dieser Phase sinkt der Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron weiter nach unten, bis es sich schließlich auf einem dauerhaft niedrigen Niveau einpendelt.

Welche Symptome treten bei der Postmenopause auf?

Die typischen Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche lassen in dieser Phase nach. Allerdings kann es aufgrund des rückläufigen Hormonspiegels von Östrogen und Progesteron zu anderen Beschwerden kommen: So ist die Postmenopause häufig durch trockene Haut und Schleimhäute, Scheidentrockenheit, Rücken- und Gelenkschmerzen gekennzeichnet. Auch das Risiko für Osteoporose und Herzinfarkt steigen an.6

Wie lange dauert die Postmenopause?

Die Postmenopause erstreckt sich über einen Zeitraum von circa 10 bis 15 Jahren. Ab dem 65. Lebensjahr schließt sich das sogenannte Senium (umgangssprachlich Greisenalter) an.4

Was hilft bei Beschwerden in der Postmenopause?

Leiden Frauen in der Postmenopause weiterhin unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, ist die Hormonersatztherapie meist das Mittel der Wahl.7 Durch die Gabe von Östrogen und Progesteron lassen sich der Hormonspiegel stabilisieren und Symptome mildern. Alternativ stehen Frauen pflanzliche Mittel, beispielsweise Yamswurzel oder Soja, zu Verfügung. Es werden zudem weitere Wirkstoffe erforscht. Auch eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport, Rauchverzicht) können zum persönlichen Wohlbefinden beitragen.

Wechseljahre – die vier Phasen der hormonellen Veränderungen


Die Wechseljahre bezeichnen den Prozess der Hormonumstellung, der sich über viele Jahre erstreckt und in vier Phasen unterteilt:

Zeitstrahl zum Ablauf der Wechseljahre: Prä- und Perimenopause, Menopause und zuletzt Postmenopause.
  1. Prämenopause: Die Prämenopause (die unmittelbare Zeit vor der Menopause) kann ab dem 40. Lebensjahr auftreten.2 Da allmählich die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron heruntergefahren wird, kann es unter anderem zu Unregelmäßigkeiten der Periode kommen. 
  2. Perimenopause: Diese Phase beginnt im Durchschnitt mit 47,5 Jahren und stellt den Zeitraum vor dem Ausbleiben der Regelblutung dar.3 Typische Wechseljahres-Symptome sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche sowie Stimmungsschwankungen
  3. Menopause: Das ist der Zeitpunkt der letzten Blutung und somit der Beginn der weiblichen Unfruchtbarkeit. Im Durchschnitt sind Frauen 51 Jahre alt.2  
  4. Postmenopause: 12 Monate nach Ausbleiben der Monatsblutung beginnt die Postmenopause (das Ende der Wechseljahre).1 Der Hormonhaushalt kommt langsam zur Ruhe, sodass auch die klimakterischen Beschwerden nachlassen. 

Die Phase der Postmenopause dauert in etwa zehn bis fünfzehn Jahre – daran schließt sich das sogenannte Senium (umgangssprachlich Greisenalter) an.4 Bei Frauen handelt es sich um die Zeit nach dem 65. Lebensjahr, die durch einen Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit, eine generelle Organ-Atrophie (Rückbildung) und eine abnehmende Elastizität des Gewebes gekennzeichnet ist. 

Wann lassen Wechseljahresbeschwerden nach?

In der Postmenopause gewöhnt sich der Körper an die neuen hormonellen Gegebenheiten (zum Beispiel den Mangel an Östrogenen). Wie lange es dauert, bis sich der Organismus vollständig an das niedrige Hormonlevel angepasst hat, variiert jedoch von Frau zu Frau und kann nicht pauschal beantwortet werden. Erst wenn der Körper sich an den neuen Hormonspiegel gewöhnt hat, lassen Hitzewallungen und Co. nach. Dafür können andere Beschwerden, wie beispielsweise Gelenkschmerzen oder trockene Schleimhäute, auftreten.

Gesundheitliche Herausforderungen und Symptome der Postmenopause


In der Postmenopause produzieren die Eierstöcke keine Sexualhormone mehr. Das hat weitreichende Folgen für den Körper, denn Östrogene und Gestagene steuern bei Frauen nicht nur den monatlichen Zyklus, sondern sind auch in andere Stoffwechselprozesse eingebunden. 

Häufige Beschwerden in der Postmenopause sind unter anderem:  

  • Viele Frauen bemerken die Auswirkungen der hormonellen Umstellung zunächst an Haut und Haaren: Die Haut wird dünner, trockener und damit auch faltiger. Bei den Haaren macht sich die Hormonveränderung durch ein vermehrtes Ausfallen, vor allem im Scheitelbereich, bemerkbar. 
  • Viele Frauen leiden zudem an trockener werdenden Schleimhäuten. Das äußert sich in brennenden und müden Augen, aber auch durch Scheidentrockenheit
  • Wenn die Wechseljahre zu Ende gehen, kommt es außerdem vermehrt zu Problemen mit der Blase und Inkontinenz. Das liegt daran, dass mit zunehmendem Alter die Muskeln und das Bindegewebe erschlaffen. 
  • Schlafstörungen können durch die abnehmende Östrogenaktivität bedingt sein.5 Infolgedessen verkürzt sich die Tiefschlafphase, weshalb viele Frauen nachts öfter aufwachen und anschließend schwerer wieder in den Schlaf finden. Andererseits sind die Wechseljahre häufig eine Zeit des privaten wie beruflichen Umbruchs. Psychische Belastungen können den Schlaf ebenso beeinflussen. 

Nach den Wechseljahren steigt das Risiko für gesundheitliche Probleme, beispielsweise für Osteoporose (Knochenschwund). Aufgrund des Östrogenmangels nimmt die Knochendichte ab – damit steigt die Gefahr für Knochenbrüche. Außerdem steigt das Risiko für einen Herzinfarkt.6 Da der lebensbedrohlichen Erkrankung oftmals koronare Herzkrankheiten (KHK) vorausgehen, sollten Frauen – gemeinsam mit ihrem Arzt – bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck im Blick behalten.  

Die Wechseljahre sind zu Ende: Sind Blutungen ein Grund zur Besorgnis?

Wenn Frauen in der Zeit der Postmenopause wieder zu bluten beginnen, sollte dies weiter untersucht werden. Zwar kann es sich um harmlose Ursachen handeln, es kann aber auch ein Anzeichen für ernstzunehmende Erkrankungen sein.

Deswegen ist es wichtig, dass ein Arzt die Ursachen genau abklärt. Hierbei wird zwischen organischen und externen Ursachen unterschieden.

  • Als externe Ursachen für postmenopausale Blutungen gelten beispielsweise:
  • Hormonersatztherapie (Ausgleich des Hormonmangels durch Medikamente)
  • Einsatz von Phytoöstrogenen (pflanzliche Hormone)
  • Einnahme von Medikamenten wie Kortikoiden (Nebennierenhormone) oder Blutgerinnungshemmern

Demgegenüber stehen die organischen Ursachen für die Beschwerden in der Postmenopause. Dazu gehören:

  • gutartige Wucherungen der Gebärmutter oder Gebärmutterschleimhaut
  • Endometritis (Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut)
  • Zervizitis (Gebärmutterhalsentzündung)
  • Verdickung der Gebärmutterschleimhaut
  • Endometrium- oder Zervixkarzinom (bösartige Wucherungen an Gebärmutterschleimhaut oder -hals)

Medizinische Behandlung und Therapieoptionen in der Postmenopause

Als effektivste Behandlung postmenopausaler Beschwerden gilt die Hormonersatztherapie. Gemäß Studienlage findet eine Hormongabe überwiegend bei vasomotorischen Symptomen (die Gefäße betreffend) statt, zum Beispiel bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen.7 Durch den Ausgleich des Östrogen- und Progesteronspiegels können solche Symptome der Postmenopause gemildert werden.  

Dem Nutzen der Hormontherapie steht allerdings ein relatives Risiko gegenüber, das es vor der Behandlung abzuwägen gilt. Denn mit (längerer) Einnahme von Östrogen-Gestagen-Kombinationen steigt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Krankheiten wie Brustkrebs, Schlaganfall und koronaren Herzerkrankungen.8 Daher sollte vor Gabe von Progesteron und Östrogen eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen.

Bei psychischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe, depressiven Verstimmungen oder Ängsten werden zunächst nichtmedikamentöse Maßnahmen empfohlen. Darunter fallen beispielsweise  

  • Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung,  
  • Sport und  
  • eine aktive Lebensweise inklusive einer ausgewogenen, gesunden Ernährung.  

Sollte sich keine Besserung zeigen, kann eine Hormonersatztherapie ebenfalls in Betracht gezogen werden.  

Hormonersatztherapie – gibt es Alternativen?

Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten näher erforscht. Ein vielversprechendes Mittel stellt Fezolinetant dar, ein nicht-hormoneller Wirkstoff, der vor allem bei vasomotorischen Beschwerden zum Einsatz kommt.9 Auch der Wirkstoff Ospemifen sowie Vaginal-Laser sind mögliche Kandidaten für die Therapie von Beschwerden im Urogenitaltrakt – allerdings fehlen hier noch Langzeitstudien.

Als schonende Lösung werden zudem pflanzliche Mittel wie die Yamswurzel oder Soja gehandelt.

Zum Ende der Wechseljahre rückt Gesundheitsvorsorge in den Mittelpunkt


Stethoskop, Tabletten und ein EKG-Blatt als symbolhafte Darstellung für die Gesundheitsvorsorge während der Postmenopause.

Während es in der Perimenopause vor allem darum ging, Beschwerden zu lindern, rückt in der Postmenopause der langfristige Erhalt der Gesundheit in den Mittelpunkt. Daher sollten Frauen mehr als sonst auf ihren Körper und ihr individuelles Wohlbefinden achten.  

Um der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun, sollten Sie Folgendes beachten: 

  • Verzichten Sie auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum
  • Bewegen Sie sich regelmäßig und seien Sie sportlich aktiv! Gehen Sie spazieren, wandern, schwimmen oder fahren Sie Rad.  
  • Ernähren Sie sich gesund! Achten Sie auf Ausgewogenheit mit Fokus auf pflanzliche Lebensmittel. Reduzieren sollten Sie vor allem Fett, Salz und Zucker. 
  • Reduzieren Sie Stress im Alltag! Entschleunigung und persönliche Zeitplanung sind hier ebenso von Vorteil wie Entspannungstechniken (beispielsweise Progressive Muskelentspannung). 

Die genannten Maßnahmen sind zudem eine Prophylaxe in Hinblick auf das steigende Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauferkrankungen während der Postmenopause.  

Darüber hinaus sollten Sie auf eine eigenverantwortliche Gesundheitsvorsorge setzen. Vorsorgeuntersuchungen, die Ihnen gesetzlich zustehen, sind unter anderem der Gesundheits-Check-Up beim Hausarzt (bei dem beispielsweise Blutdruckmessung, Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt werden), die Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung und das Hautkrebs-Screening.10 

Speziell für Frauen in den Wechseljahren bieten sich zudem die folgenden Untersuchungen an: 

  • Gynäkologische Untersuchungen: Nehmen Sie regelmäßig die Krebsvorsorge durch den Frauenarzt wahr, um möglichst frühzeitig eventuelle Krebserkrankungen festzustellen. Zwischen 50 und 69 Jahren steht Frauen zudem alle zwei Jahre eine Mammographie (Röntgen der Brust) zu.11 
  • Knochendichtemessung: Bei Frauen, deren letzte Menstruation ein Jahr oder länger her ist, empfiehlt sich eine Knochendichtemessung, um ein eventuell bestehendes Osteoporoserisiko frühzeitig zu erkennen.  

Gut zu wissen

Als Ursache für Osteoporose gilt häufig ein Mangel an Kalzium und Vitamin D. Der Tagesbedarf an Kalzium beträgt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung 1000 Milligramm pro Tag. Demgegenüber steht Vitamin D mit einem empfohlenen Tagesbedarf von 20 Mikrogramm.12

Menopause – auch eine Frage der inneren Einstellung


Bei der Therapie der Postmenopause darf auch die innere Einstellung nicht außer Acht gelassen werden. Dem neuen Lebensabschnitt und dem Älterwerden positiv entgegenzusehen kann helfen, gut durch die Phase der Unsicherheit und möglicher Beschwerden zu kommen. Denken Sie nur einmal daran, dass Sie nie wieder unter Periodenkrämpfen leiden und sich nie wieder mit Verhütung auseinandersetzen müssen. 

Falls Ihnen der Umgang mit der Postmenopause schwerfällt, ist möglicherweise auch der Austausch mit anderen Frauen hilfreich. Das Gemeinschaftsgefühl und nützliche Tipps können hier unterstützen. 

Wichtig ist zudem, dass Sie sich trotz aller Herausforderungen Zeit für sich und Ihre Bedürfnisse nehmen. Neben Ruhe und Entspannung, können das neue Hobbies oder eine längere Reise sein. Denn der neue Lebensabschnitt kann für Frauen auch eine Chance zur Umorientierung und zum Neuanfang sein. 

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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