Wenn die Östrogene Sie in den Wechseljahren verlassen: Hallo Nervosität!


Die Nervosität in den Wechseljahren entsteht häufig durch die hormonelle Veränderung des Körpers. Die Konzentration der beiden Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron sinkt, wodurch der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät.

Einige Folgen davon sind:

Häufig resultieren daraus Schlafstörungen und Müdigkeit, was wiederum innere Unruhe begünstigt. Nicht selten geht Nervosität in den Wechseljahren auch mit körperlichen Beschwerden einher. Diese können sein:

  • Schweißausbrüche
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Beklemmungsgefühle
  • Herzklopfen
  • Parästhesie (Missempfindungen wie beispielsweise Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle)

Oft ist in den Wechseljahren Nervosität auch psychosozial bedingt. Der Druck, den Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden, hat vor allem in den westlichen Nationen einen großen Einfluss auf Frauen in den Wechseljahren. Schönheitswahn, jugendliches Aussehen und Co. spielen in anderen Regionen der Welt (Afrika, Asien und einige arabische Kulturen) keine so große Rolle.

Positive Einstellung zum Altern

Wie sehr Sie unter den körperlichen und psychischen Auswirkungen der Wechseljahre leiden, hängt auch davon ab, wie Sie zum Älterwerden stehen. Haben Sie das Gefühl, nicht mehr attraktiv genug zu sein oder macht sich die Angst vor Krankheiten breit, so drehen sich auch Ihre Gedanken ständig um diese Dinge. Die nervösen Schübe werden dadurch begünstigt.

Denken Sie immer daran: Nur, wenn Sie Veränderungen annehmen, entstehen neue Kräfte und Potenziale!

Nervosität und anhaltende schlechte Laune sollten Sie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Aus kleinen depressiven Verstimmungen entwickeln sich im schlimmsten Fall auch ernstzunehmende Depressionen.

Scheuen Sie sich also nicht, einen Arzt, Psychologen oder eine Wechseljahreberaterin (dafür gibt es sogar eigene Praxen) aufzusuchen, wenn Sie merken, dass Sie zunehmend an Stimmungsschwankungen leiden. Mit Ihren Problemen in dieser Phase müssen Sie nicht alleine fertig werden. Auch eine Vielzahl an pflanzlichen Mitteln hilft vielen Frauen in den Wechseljahren gegen Nervosität.

Gelassen durch die Wechseljahre: Ursachen für Nervosität vermeiden


Um in den Wechseljahren die Nervosität und auch die körperlichen Begleiterscheinungen zu lindern, ist es wichtig, abzuklären, woher die nervöse Stimmung kommt. Oft geht sie mit Reizbarkeit, Gemütslabilität, Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Aggressivität einher.

Nicht selten haben auch äußere Lebenseinflüsse eine Auswirkung auf die Nervosität in den Wechseljahren. Dazu zählen:

  • Auszug der eigenen Kinder (Leeres-Nest-Syndrom)
  • Pflegebedürftigkeit oder Tod der eigenen Eltern
  • Umstrukturierung im Berufsleben
  • Trennungs- oder Scheidungsüberlegungen
  • Fruchtbarkeitsverlust
  • Angst vor dem Ableben

Es ist also wichtig, die Ursachen für Ihre Nervosität zu klären. Meist sind allgemein Überforderung oder Stress der Grund dafür. Es empfiehlt sich daher generell, den Ursachen für Nervosität keine Chance zu geben.

Einsamkeit? Ohne mich!

Der höchste Risikofaktor für psychosoziale Probleme während der Wechseljahre ist Einsamkeit (beispielsweise durch Verwitwung, Partnerverlust, den Auszug der eigenen Kinder). Wirken Sie dem Alleinsein entgegen und suchen Sie soziale Kontakte. Haben Sie schon einmal daran gedacht, einen Literaturklub, einen Frauentreff oder einen Sportverein zu besuchen? Oder sogar mit Freunden zusammen ein neues Instrument zu lernen? Der Kontakt zu anderen Menschen wird Ihnen helfen, mit der Umstellung in den Wechseljahren besser umzugehen und der dadurch bedingten Nervosität keine Chance zu geben. Auch der Kontakt zu jüngeren Menschen bringt frischen Wind in Ihr Leben.

Hier einige Tipps, wie Sie Stress abbauen und sich entspannen können:

  1. ausreichend Schlaf
  2. Entspannungstechniken (Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga)
  3. Selbstorganisation (Priorisierung von To-dos)

Achten Sie außerdem auf einen gesunden Lebensstil. Dazu zählt in erster Linie eine ausgewogene Ernährung. Versuchen Sie zudem, auf Nikotin zu verzichten und Alkohol und Koffein nur in Maßen zu genießen.

Als Nervengifte haben alle drei einen erheblichen Einfluss auf den persönlichen Stresspegel und die damit verbundene Nervosität in den Wechseljahren.

Sollten Sie trotzdem ab und zu an nervöser Unruhe leiden, empfehlen sich pflanzliche Mittel wie Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume und Johanniskraut. Diese wirken entspannend oder stimmungsaufhellend und können damit zu einer Besserung der Nervosität beitragen. Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin und wählen mit Ihr gemeinsam ein passendes Präparat aus.

Nervosität adieu – Wechseljahre als Chance sehen


Frauen sollten die Wechseljahre nicht als Last, sondern als Zeit der Veränderung ansehen. Es ist dabei wichtig, sich den Humor zu bewahren und erlebte Dinge, die schwer zu verarbeiten sind, immerhin zu akzeptieren.

Vor allem psychosoziale Aktivitäten helfen dabei, in den Wechseljahren neuen Mut zu fassen und die negativen Auswirkungen in den Hintergrund zu rücken.

Achten Sie darauf, neben dem Beruf einer Beschäftigung nachzugehen, die Ihnen Erfolge bringt – beispielsweise Sport. Die Bewegung tut nicht nur dem Geist gut und schüttet Glückshormone aus, sie ist gleichzeitig wohltuend für den Körper.

Auch die Pflege von Kontakten und das Zusammensein mit anderen Menschen fördert die geistige Aktivität und hält jung. Vielleicht ist auch genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich einen Jugendtraum wie eine Weltreise oder einen Fallschirmsprung zu erfüllen?

„Hohes Alter ist eine zweite Kindheit – ohne Lebertran“

(Mark Twain)

Versuchen Sie, mit den Problemen der Wechseljahre — ganz egal ob Nervosität, innerer Unruhe oder Stimmungsschwankungen — Frieden zu schließen und einen Neuanfang zu wagen. Ein Drittel Ihres Lebens wartet noch darauf, mit schönen Dingen gefüllt zu werden.

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