Risiko für Blasenentzündung steigt durch die Wechseljahre
Eine Blasenentzündung (Zystitis) wird meistens durch Darmbakterien ausgelöst, die über die Harnröhre in die Blase gelangen. Dabei sind Frauen häufiger von Blasenentzündung betroffen als Männer, weil ihre Harnröhre, und damit der Weg für die Keime in die Blase, kürzer ist.
Gesunde Schleimhäute und der saure pH-Wert der Scheidenflüssigkeit wehren die Bakterien normalerweise ab, noch bevor es zu einer Entzündung kommt. Die sinkende Östrogenproduktion während der Wechseljahre hat jedoch zur Folge, dass die Schleimhäute weniger durchblutet werden, austrocknen und der pH-Wert der Scheidenflüssigkeit ansteigt. Dadurch werden die Abwehrkräfte geschwächt und das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken, steigt.
Zusätzlich senkt sich die Blase bei vielen Frauen in den Wechseljahren weiter ab und macht sie dadurch noch anfälliger gegenüber einer Zystitis.
Schon gewusst?
Mit zunehmendem Alter erschlaffen Muskeln und Bindegewebe in der Blase, verstärkt durch den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Zwei Drittel der Frauen leiden nach der Menopause an Inkontinenz. Dabei handelt es sich überwiegend um Belastungsinkontinenz, bei der es beim Husten, Niesen oder Lachen zu ungewolltem Urinabgang kommt.1 Beckenbodentraining, zur Stärkung des Beckenbodens (Begrenzung des Beckenkanals), kann Abhilfe schaffen.
Bei Dranginkontinenz verspüren Betroffene einen plötzlichen Harndrang und schaffen es nicht rechtzeitig zur Toilette. Mithilfe eines Blasentrainings (auch Toilettentraining genannt) können die zeitlichen Abstände zwischen den Harnentleerungen (Miktionen) verlängert werden.
Symptome: Blasenentzündung in den Wechseljahren erkennen
Frauen in den Wechseljahren können eine Blasenentzündung durch folgende Symptome erkennen:
- häufiger und starker Harndrang, oft begleitet von nur geringen Urinmengen
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
- trüber oder stark riechender Urin (nach Ammoniak)
- gelegentlich Blut im Urin
Auch Schmerzen im Unterbauch oder im unteren Rückenbereich sind möglich.
Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenentzündung in den Wechseljahren
Eine Blasenentzündung kündigt sich in der Regel durch ein leichtes Brennen beim Wasserlassen an. Wer gleich beginnt, viel zu trinken, hat eine gute Chance, die Bakterien aus der Blase zu spülen, bevor die Symptome schlimmer werden. Am besten trinken Sie innerhalb der nächsten Stunden 2 bis 3 Liter Wasser oder Tee aus entzündungshemmenden Kräutern wie beispielsweise Kamille, Bärentraubenblätter, Goldrute oder Brennnessel.2
Ruhe und Wärme unterstützen zusätzlich den Heilungsprozess. Bei starken Schmerzen, trübem und übel riechendem oder gar blutigem Urin oder erhöhter Temperatur, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der Ihnen ein Antibiotikum verschreiben kann. Bleibt eine Blasenentzündung unbehandelt, kann sie unter Umständen eine lebensbedrohliche Nierenbeckenentzündung auslösen.
Gibt es ein Wundermittel gegen Blasenentzündung?
Nein, es gibt kein Wundermittel gegen Blasenentzündung. Weder in der Schulmedizin noch in der Naturheilkunde existiert ein Allheilmittel, das jeden Harnwegsinfekt garantiert und vollständig beseitigt.
Bei der Behandlung von Blasenentzündungen ist es wichtig, die Symptome zu lindern sowie Bakterien zu bekämpfen und dabei auf die bewährten Ansätze und eine Kombination verschiedener Methoden zu setzen.
Während der Wechseljahre ist es möglich, das fehlende Östrogen durch eine Hormonersatztherapie zu ersetzen und damit die Schleimhäute und die Abwehrkräfte zu stärken. Diese Behandlung bietet allerdings nur kurzfristig Schutz für die Blase, da eine langfristige Einnahme von Hormonen aufgrund der Risiken und Nebenwirkungen nicht empfehlenswert ist.
Blasenentzündung in den Wechseljahren vorbeugen
Da in aller Regel Darmbakterien die Auslöser für eine Blasenentzündung sind, ist die richtige Toilettenhygiene essenziell für die Vorbeugung. Frauen sollten sich grundsätzlich von vorn nach hinten abwischen, um zu verhindern, dass Keime aus dem Darm in die Scheide gelangen.
Häufig treten Blasenentzündungen auch wenige Stunden nach einer Unterkühlung auf. Werden Füße und Unterleib kalt, verkrampft sich die Blase. Die Schleimhäute werden schlechter durchblutet und bieten dadurch eine Angriffsfläche für Bakterien. Während der kühlen Jahreszeit unterstützen warme Unterhosen, Strumpfhosen und Socken die Blasengesundheit.
Ein weiterer Auslöser für Blasenentzündung ist Geschlechtsverkehr. Hier hilft es, direkt nach dem Sex zur Toilette zu gehen, Wasser zu lassen und die Scheide mit klarem, lauwarmem Wasser zu reinigen. Auf diese Weise können Keime ausgespült werden, bevor sie in die Vagina gelangen.
Häufig gestellte Fragen zur Blasenentzündung in den Wechseljahren
Eine Blasenentzündung in den Wechseljahren äußert sich in der Regel durch häufigen Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie verstärkte Inkontinenz.
In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wodurch die Schleimhäute in der Blase und der Harnröhre dünner und trockener werden - die Schutzfunktion wird also geschwächt. Dadurch wird es Bakterien leichter gemacht, in die Harnwege einzudringen und Infektionen zu verursachen. Zudem verändert sich der pH-Wert der Scheidenflüssigkeit, was das Wachstum von schädlichen Bakterien begünstigt und das Risiko für Blasenentzündungen erhöht.
Wer an einer Blasenentzündung in den Wechseljahren leidet, sollte viel Flüssigkeit (Wasser, warme Kräutertees) zu sich nehmen. Auf diese Weise werden die Erreger aus dem Harnsystem gespült. Auch Wärme im Blasenbereich kann wohltuend wirken. Bei starken Beschwerden verschreibt der Arzt meist Antibiotika, um die bakterielle Entzündung zu bekämpfen.
Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, sollten Sie unter anderem auf eine sorgfältige Toilettenhygiene (zum Beispiel von vorne nach hinten abwischen) achten. Ausreichend zu trinken hilft, die Blase regelmäßig zu spülen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie urinieren, um Bakterien auszuspülen. Auch regelmäßiges Beckenbodentraining zur Stärkung der Muskulatur, kann die Blasengesundheit unterstützen.