Häufig gestellte Fragen zu Hausmitteln in den Wechseljahren


Welche Hausmittel helfen bei Beschwerden der Wechseljahre?

Zu den gängigen Hausmitteln bei Wechseljahresbeschwerden gehören Warm-Kalte-Wechselduschen, vermehrte Bewegung in Form von Sport oder Yoga sowie Entspannungsübungen. Manche Hausmittel, wie Salbeitee und Apfelessig, helfen gegen übermäßiges Schwitzen. Hopfen oder Melisse kommen zum Beispiel bei Nervosität oder Schlafstörungen zum Einsatz.

Welche Ernährung unterstützt bei Wechseljahresbeschwerden?

Die Umstellung der Ernährung auf möglichst leichte und ballaststoffreiche Kost (Gemüse, Vollkornprodukte) kann die Darmtätigkeit ankurbeln. Denn durch die verminderte Östrogen-Ausschüttung kommt es zur Darmträgheit und beispielsweise in Folge auch zu Verstopfung. Stark gewürztes oder scharfes Essen kann zudem die Schweißproduktion anregen.

Welche Nährstoffe werden in den Wechseljahren vermehrt benötigt?

Durch die verringerte Östrogen Ausschüttung wird vermehrt Knochen abgebaut. Da Calcium die Knochensubstanz stärkt, sollten Frauen in den Wechseljahren auf eine erhöhte Zufuhr achten. Selbiges gilt für Vitamin D, da es für den Einbau von Calcium in das Skelett verantwortlich ist.

Helfen Wechselduschen als Hausmittel bei Beschwerden in den Wechseljahren?

Die Anwendung von Wechselduschen kann sich durch den Temperaturunterschied positiv auf die Temperaturregulation des Körpers auswirken und somit gegen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen helfen. Ein ähnlicher Effekt wird beim Saunabesuch erzielt.

Gesunde Ernährung als Hausmittel bei Beschwerden in den Wechseljahren


Frauen in den Wechseljahren (auch Klimakterium, Menopause, Postmenopause) sollten auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Generell benötigt der Körper im höheren Alter zwar weniger Energie, dafür verlangt er aber nach bestimmten Nährstoffen (beispielsweise Calcium, Vitamin D, gesunde Fette).

Daher sind besonders Lebensmittel geeignet, die nährstoffreich, jedoch kalorienarm sind. Um Hitzewallungen und Schweißausbrüche möglichst zu vermeiden, sollten Sie auf leichte Kost zurückgreifen. 

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Auf diese Nährstoffe müssen Sie achten!

In den Wechseljahren ist es wichtig, auf eine ausreichende Calcium-Zufuhr zu achten. Calcium ist der primäre Baustoff für das gesunde Knochengewebe. Dieses lebenswichtige Mineral findet sich vor allem in Milchprodukten, aber auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Grünkohl, Vollkorn oder Hülsenfrüchten.

Fehlendes Östrogen sorgt dafür, dass der Knochenabbau vorangetrieben wird und das Risiko für Osteoporose steigt. Die Knochensubtanz verringert sich besonders in den fünf Jahren vor und nach der Menopause (endgültiges Ausbleiben der Menstruation).1 Diese Vorgänge sind nicht aufzuhalten, können aber durch eine bewusste Ernährung langsamer ablaufen.  

Genauso wichtig ist in diesem Zusammenhang Vitamin D. Dieses fördert die Aufnahme und den Knocheneinbau von Calcium. Das Besondere bei Vitamin D: Der Körper bildet es überwiegend selbst – mithilfe von Sonnenstrahlung.

In Lebensmitteln findet sich Vitamin D zwar in fetten Fischen wie Hering, Makrele und Lachs sowie in Leber, Eiern und Pilzen, jedoch nicht in nennenswerten Mengen. Da gerade in den kalten Monaten die Sonneneinstrahlung abnimmt, leiden viele Menschen hierzulande an ein Vitamin D-Mangel.2 Ihren Vitamin D-Spiegel können Sie bei Ihrem Hausarzt überprüfen lassen. 

Aha!

Starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels können das Auftreten von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen begünstigen.2 Um dies zu vermeiden, sollten die einzelnen Mahlzeiten nicht zu weit auseinanderliegen und auf besonders zuckerhaltige Lebensmittel sollte verzichtet werden. Sie lassen den Blutzuckerspiegel zu stark und zu schnell ansteigen, aber auch wieder abfallen.

Die Verdauung fördern

Manche Frauen bemerken während der Wechseljahre oder nach der Menopause (letzte Regelblutung), dass sie vermehrt an Verdauungsproblemen leiden. Der Rückgang von weiblichen Geschlechtshormonen, wie Östrogen, führt zur Darmträgheit und Verstopfung.

Daher ist es wichtig, regelmäßig zu ballaststoffreicher Nahrung (Gemüse, Vollkornprodukte) zu greifen. Wer Müsli oder Rohkost nicht gut verträgt, kann auf schonend Gegartes zurückgreifen. Um dem Darm ein wenig auf die Sprünge zu helfen, eignet sich außerdem probiotischer Joghurt, Quark oder in Milchsäure eingelegtes Gemüse.

Auch ein Verdauungsspaziergang nach den Mahlzeiten ist förderlich, da dieser die Darmtätigkeit anregt. Zudem sollten Sie, um Hitzewallungen und Schweißausbrüche möglichst zu vermeiden, auf leichte und nur mild gewürzte Kost zurückgreifen. 

Was sind Phytoöstrogene?

Phytoöstrogene sind pflanzliche Östrogene. Sie kommen vor allem in Sojaprodukten oder Bockshornklee vor und können Beschwerden im Klimakterium lindern.3 Erhältlich sind sie auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Einnahme solcher Supplemente ist jedoch umstritten, da die wissenschaftliche Bewertung nicht eindeutig ist..4

Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken

Kommt es zu regelmäßigen Schweißausbrüchen, verliert der Körper vermehrt Flüssigkeit. Um diesen Verlust auszugleichen, sollten Sie darauf achten, genug zu trinken (circa 1,5 Liter pro Tag).5 Ungesüßter Tee mit Salbei und/oder Frauenmantel bietet sich an.

Da manche Frauen in den Wechseljahren zudem an Schlafstörungen leiden, können hier Teesorten wie Hopfen, Baldrian und Melisse nicht nur die Flüssigkeitszufuhr erhöhen, sondern gleichzeitig unterstützend wirken. Sie haben eine beruhigende und damit schlaffördernde Wirkung.

Gut zu wissen!

Trinken Sie möglichst nicht zu viel Kaffee. Das darin enthaltene Koffein kann den Östrogenspiegel absenken und zu übermäßigem Schwitzen führen.6 Gleiches gilt für Alkohol und Zigaretten – in Maßen oder besser ganz vermeiden.

Hausmittel zur Hemmung der Schweißproduktion

Während des Klimakteriums kann bei Frauen ein übermäßiges Schwitzen auftreten. Die traditionelle Heilpflanze Salbei enthält schweißhemmende ätherische Öle. In Form von Tee kann sie helfen, die Schweißproduktion zu minimieren.7  

Ein anderes bekanntes Hausmittel gegen Schwitzen ist Apfelessig, da auch er die Schweißproduktion hemmt. Sie können den Essig direkt auf der Haut anwenden. Dabei reiben Sie die Hautstellen, an denen Sie besonders stark schwitzen, mit der Hand oder einem Tuch ein, und lassen den Apfelessig über Nacht einwirken. Am nächsten Tag dürfen Sie sich wie gehabt waschen oder duschen.  

Wechselduschen: Gesundes Hausmittel bei Wechseljahresbeschwerden


Regelmäßige Wechselduschen können gegen Hitzewallungen helfen. Zur Vorbereitung sollten Sie den Körper zunächst mit warmem Wasser abduschen und die Temperatur dann auf kalt stellen. Wenn es bei Ihrem Duschkopf möglich ist, können Sie den Strahl der Brause komprimieren. 

  1. Beginnen Sie mit dem rechten Fuß und brausen Sie sich erst an der Außenseite des Beines bis hoch zur Hüfte kalt ab. Danach gehen Sie an der Innenseite bis zum Fuß zurück. Das selbe Verfahren wenden Sie am linken Bein an.
  2. Im nächsten Schritt brausen Sie sich wieder beginnend mit der rechten Seite von den Händen bis zu den Schultern hin ab.
  3. Zuletzt kommen Bauch, Brust, Nacken und Gesicht dran.
  4. Im Anschluss wird die Wassertemperatur wieder erhöht.

Am besten wiederholen Sie den gesamten Vorgang zweimal von warm zu kalt. Die Wechseldusche regt die Durchblutung an und fördert damit die Wärmeregulation des Körpers. Das passiert, weil die Blutgefäße sich durch warmes Wasser weiten und bei Kälte wieder verengen.

Empfinden Sie Wechselduschen als unangenehm, sind auch wechselwarme Fuß- oder Armbäder eine mögliche Alternative. Hierfür befüllen Sie sich einfach zwei größere Schüsseln oder Wannen mit kaltem und warmem Wasser und tauchen Arme und Beine abwechseln hinein.  

Auch das Wassertreten (Kneippen) ist einen Versuch wert. Zudem kann der Gang in die Sauna hilfreich sein. Die Temperaturschwankungen zwischen der heißen Saunakabine und dem kalten Tauchbecken regen ebenfalls die Temperaturregulierung des Körpers an.

Gesteigerte Aktivität und Sport fördern das Wohlbefinden


Bleiben Sie auch im Klimakterium aktiv und bewegen Sie sich ausreichend. Schon mit geringer Bewegung und moderaten Sport-Einheiten können Veränderungen erzielt werden. Das wirkt sich nicht nur positiv auf das Herz-Kreislauf-System, sondern auch auf die Psyche (Stimmungsschwankungen, Depression, Nervosität) aus. Sport regt die Produktion von Glückshormonen an.8

Körperliche Aktivität spielt zudem eine Rolle, wenn es um die Vermeidung von Übergewicht und damit verbundenen Symptomen, wie einen erhöhten Blutdruck, geht. Auch die Knochen werden dadurch gestärkt, was vor einer Osteoporose (Knochenschwund) schützen kann.9 

Die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre bedeutet für den Körper von vornherein Stress. Daher sollten Sie diesen im Alltag möglichst meiden. Hier können Entspannungstechniken helfen: Zu diesen zählen beispielsweise Yoga, Tai-Chi, Progressive Muskelentspannung und Meditation.

Viele Krankenkassen bieten derartige Kurse und Kostenübernahme im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorge an – hier kann es sich lohnen bei Ihrer Krankenkasse nachzufragen.  

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?


Nicht immer lassen sich die Beschwerden eindeutig den Wechseljahren zuordnen. Generell sollten Sie Ihren Körper beobachten, wie häufig und intensiv Symptome auftreten. Hier kann es helfen, ein Beschwerde-Tagebuch zu führen.  

Der erste Ansprechpartner ist Ihr Gynäkologe. Nach eingehender Untersuchung berät er Sie umfassend zu weiteren Therapiemaßnahmen wie beispielsweise der Hormonersatztherapie.  

Was ist die Hormonersatztherapie?

Meist werden hormonell bedingte Wechseljahresbeschwerden mit einer Hormontherapie aus einer Östrogen-Gestagen-Kombination behandelt. Da diese Behandlungen auch ein gewissen Risiko mit sich bringen, sollten Vor- und Nachteile zusammen mit Ihrem Arzt abgewogen werden.10

Fazit: Helfen Hausmittel bei Wechseljahresbeschwerden?


Hausmittel können während der Wechseljahre unterstützend wirken. Trotzdem empfiehlt es sich, bereits erste Symptome ärztlich abklären zu lassen. Ihr Arzt wird Sie umfassend beraten und mithilfe eines Bluttests Ihren Hormon-Status bestimmen.

So lässt sich feststellen, ob Sie schon in den Wechseljahren sind oder in welcher Phase Sie sich gerade befinden. Entsprechend der Ergebnisse wird Ihr Arzt weitere behandelnde Maßnahmen empfehlen und Ihnen Tipps im Umgang mit den Wechseljahren geben. 

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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