Nachtkerzenöl spendet wichtige Fettsäuren


Nachtkerzenöl wird aus den Samen der Nachtkerze gewonnen. Sie heißt so, weil sie ihre großen, gelben Blüten erst in der Nacht öffnet. An den Blüten, die von Nachtfaltern bestäubt werden, befinden sich längliche Kapseln, in denen etwa 200 sehr fetthaltige Samen enthalten sind.1 Die Stoffe, die aus den Samen gewonnen werden, sind „gesunde“ Fette, sogenannte ungesättigte Fettsäuren.

Diese sind reich an wertvollen Fetten:

1. Linolsäure (56 bis 80 Prozent) als zweifach ungesättigte Fettsäure

  • stabilisiert die Struktur von Haut und Zellmembran
  • hilft bei er Verstoffwechslung von Sauerstoff (regelmäßiger Herzschlag)
  • unterstützt den Körper bei der Regulation von Cholesterin
  • ist an Abwehr- und Entzündungsreaktionen beteiligt

2. Gamma-Linolensäure (8 bis 14 Prozent) als dreifach ungesättigte Fettsäure

  • Synthese wichtiger Hormone (Prostaglandine, Thromboxane, Leukotriene)
  • bedeutend für den Aufbau von Zellmembranen
  • regelt Blutdruck und Herzfunktion
  • beschleunigt Wundheilung

3. Ölsäure als einfach ungesättigte Fettsäure

  • unterstützt die Gesundheit der Arterien
  • kann gutes Cholesterin (HDL) erhöhen und schlechtes (LDL) senken
  • Erhaltung der mentalen Funktionen im Alter

4. Palmitinsäure als gesättigte Fettsäure

  • dient als Hauptenergiespeicher
  • bedeutend für den Aufbau aller Organismen

Außerdem unterstützen alle genannten Fette einen gesunden Fettstoffwechsel. Durch die regelmäßige Einnahme von Nachtkerzenöl kann der erhöhte Bedarf an ungesättigten Fettsäuren in den Wechseljahren besser gedeckt werden.

Inhaltsstoffe von Nachtkerzenöl können Wechseljahre positiv beeinflussen


Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, trockene Schleimhäute — damit haben viele Frauen in den Wechseljahren zu kämpfen. Das liegt daran, dass sich der Hormonhaushalt jetzt stark verändert. Die beiden Hormone Östrogen und Progesteron sind für vielerlei Funktionen im Körper wichtig und regeln den weiblichen Zyklus.

Östrogen wirkt beispielsweise stimmungsaufhellend und ist essenziell für die Stärke der Knochen. Progesteron hingegen ist beispielsweise für den Schleimhautwachstum zuständig. In den Wechseljahren lässt die Produktion dieser beiden Hormone nach, bis sie letztlich komplett eingestellt wird.

Nimmt die Konzentration ab, treten möglicherweise folgende Symptome auf:

Dazu haben Frauen, bei denen die Hormonproduktion bereits stark heruntergefahren ist, ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose (die Knochen werden brüchig) oder Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.

Das Öl aus den Nachtkerzensamen ist reich an östrogen- und progesteronhaltigen Phytohormonen. Diese pflanzlichen Hormone wie beispielsweise Tryptophan, Campesterol und Beta-Sitosterol können das Ungleichgewicht der Hormonkonzentration teilweise ausgleichen.

Auch Wechseljahresbeschwerden wie innere Unruhe und Reizbarkeit sind Folgen der veränderten Hormonkonzentration und lassen sich gut durch pflanzliche Hormone, wie sie in der Nachtkerze enthalten sind, lindern.

Gegen häufig auftretende Scheidentrockenheit wirkt der Inhaltsstoff Gamma-Linolensäure wohltuend. Sie reguliert die Feuchtigkeit der Schleimhäute und lässt andere Stellen mit trockener Haut (zum Beispiel im Gesicht oder an den Ellenbogen) geschmeidiger wirken.

Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird möglicherweise auch durch die Gabe von Nachtkerzenöl verringert, da den Prostaglandinen (Gamma-Linolensäure hilft bei der Synthese) blutdrucksenkende und gefäßerweiternde Wirkungen zugeschrieben werden.

Anwendung von Nachtkerzenöl in den Wechseljahren


Nachtkerzenöl zur Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre gibt es in verschiedenen Formen. Die häufigste darunter sind:

  • Kapseln mit extrahiertem Öl zum Einnehmen
  • Gesichtsöl
  • Cremes für Gesicht und Körper
  • Duschbad oder Shampoo
  • Öl zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen

Generell ist — wie bei allen pflanzlichen Mitteln — zu beachten, dass die Wirkung von Nachtkerzenöl in den Wechseljahren erst nach einigen Wochen regelmäßiger Einnahme zu erwarten ist.

Nachtkerzenöl hat kaum Nebenwirkungen


Da Nachtkerzenöl ein pflanzliches Mittel ist, sind Nebenwirkungen sehr selten. In einigen wenigen Fällen können bei innerlicher Anwendung (beispielsweise durch die Einnahme von Kapseln) Kopfschmerzen, Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Epileptiker sollten aber vorsichtig sein, wenn Sie Nachtkerzenöl in den Wechseljahren einsetzten möchten. Seit einiger Zeit ist bekannt, dass etliche Medikamente zur Behandlung der Epilepsie in Verbindung mit Nachtkerzenöl Wechselwirkungen hervorrufen. Sprechen Sie in diesem Fall unbedingt die Einnahme mit Ihrem Arzt.

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