Warum wird eine Ausschabung in den Wechseljahren durchgeführt?
Während der Wechseljahre empfehlen Ärzte vor allem bei starken Beschwerden, Zwischenblutungen oder extrem langen Blutungen eine Gebärmutterausschabung (Abrasio oder Kürettage).
Da Ultraschall oder Abstrich oft nur begrenzt Auskunft über die Ursachen geben, dient die Ausschabung hauptsächlich der Diagnose. Meist stecken harmlose Gründe hinter den Blutungsstörungen, so zum Beispiel:
- gutartige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
- gutartige Tumore der Gebärmuttermuskulatur (Myome)
- Ausstülpungen der Gebärmutterschleimhaut (Polypen)
In seltenen Fällen können aber auch bösartige Ursachen wie Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) hinter den Beschwerden stecken.
Vorbereitung und Ablauf einer Gebärmutterausschabung
Was ist vor dem Eingriff zu beachten?
Am Tag der Gebärmutterausschabung sollten Sie nüchtern sein, das heißt, mindestens 6 Stunden vor dem Eingriff nicht essen, trinken oder rauchen.1 Sofern Sie regelmäßig Medikamente brauchen, besprechen Sie deren Einnahme vorab mit dem behandelnden Arzt
Die Ausschabung wird meistens ambulant in einer gynäkologischen Praxis unter einer kurzen Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) durchgeführt. Alternativ sind auch eine Regionalanästhesie (Peridural- oder Spinalanästhesie) oder örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) möglich. Welche Narkoseform die richtige ist, entscheidet der Arzt zusammen mit der Patientin.
Der Eingriff selbst dauert meist nur 5 bis 10 Minuten.1
Die Patientin sitzt dabei auf dem gynäkologischen Stuhl. Nach der Desinfektion des Intimbereichs führt der Arzt das Spekulum (eine Art Hohltrichter) in die Scheide ein und weitet vorsichtig den Muttermund. Über diese Öffnung führt er die Kürette (ein löffelartiges Instrument) in die Gebärmutter ein, mit der er den Gebärmutterhals und die Gebärmutterhöhle ausschabt und die Schleimhaut vorsichtig abträgt. Das so abgetragene Gewebe wird anschließend im Labor untersucht.
Häufig erfolgt im Rahmen der Kürettage eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie). Durch die Einführung eines Endoskops (optisches Instrument mit Kamera) kann der Arzt die Gebärmutterwand auf Veränderungen untersuchen und gegebenenfalls gleich therapieren. Liegt beispielsweise eine verdickte Gebärmutterschleimhaut vor, kann diese während der Abrasio abgetragen werden. Nach der Beseitigung der übermäßigen Gebärmutterschleimhaut hören für gewöhnlich auch die Blutungen auf.
Welche Risiken birgt die Gebärmutterausschabung?
Bei der Abrasio handelt es sich zwar um eine Routineuntersuchung, allerdings ist diese, wie jede Operation, mit gewissen Risiken verbunden. Zu den häufigsten Komplikationen gehören starke Blutungen, weil die Ausschabung zu tief gesetzt wurde und schwer verheilt oder weil Restgewebe in der Gebärmutter zurückgeblieben ist. Außerdem kann es bei einer Abrasio zu einer Verletzung der Gebärmutter oder anderer Organe kommen. Bis die Wunden verheilt sind, besteht zudem ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Wird der Eingriff unter Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) durchgeführt, ist diese ebenfalls nicht komplett risikofrei: Unter Umständen treten leichte Nebenwirkungen wie Heiserkeit, Halsschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen auf. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zu bedrohlichen Komplikationen wie Atemstörungen oder Kreislaufreaktionen.
Nachsorge und Erholung: Was kommt nach der Ausschabung?
Nach einer Abrasio verbleiben Sie in der Regel noch für einige Stunden unter Beobachtung in der Praxis. Auch wenn die Narkose relativ schnell nachlässt, kann es sein, dass Sie sich weiterhin schläfrig und erschöpft fühlen. Daher dürfen Sie an diesem Tag nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (auch nicht als Fußgänger). Lassen Sie sich daher entweder von Angehörigen oder Freunden nach Hause abholen oder nehmen Sie ein Taxi für den Heimweg.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff kann es zur Wundblutung mit geringem Blutverlust kommen. Nachfolgend ist ein blutiger beziehungsweise bräunlicher Ausfluss bis zu 14 Tage möglich.1 Auch leichte Unterleibsschmerzen sind völlig normal. Spätestens mit der nächsten Menstruation sollte sich alles wieder normalisiert haben.
Nach einer Ausschabung ist eine Krankschreibung häufig sinnvoll. Wie lange Sie jedoch krankgeschrieben sind, hängt von Ablauf und Umständen des Eingriffs ab.
Gut zu wissen:
Nach einer Kürettage ist der Muttermund noch für einige Zeit etwas geöffnet. Daher sollten Sie in den nächsten 3 Wochen weder baden noch ins Schwimmbad gehen.1 Auch auf Geschlechtsverkehr, die Nutzung von Tampons und auf Saunabesuche sollten Sie verzichten. Zudem wird eine körperliche Schonung in der ersten Woche nach dem Eingriff empfohlen.2
Eine Nachuntersuchung ist meist 4 bis 6 Wochen nach der Operation angedacht.2 Sollte es in der Zwischenzeit zu Beschwerden kommen, die auf eine Infektion hinweisen, suchen Sie umgehend Ihren behandelnden Arzt auf. Anzeichen dafür sind beispielsweise:
- sehr heftige Schmerzen
- starken Blutungen
- übelriechender, eitriger Ausfluss
- Fieber
Zögern Sie auch nicht bei Unsicherheiten oder Fragen zum Heilungsverlauf Ihren behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Kann eine Ausschabung während der Wechseljahre zu einer frühzeitigen Menopause führen?
Nein, der Prozess der Wechseljahre wird durch die Ausschabung nicht berührt. Die Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) tritt ein, wenn die Eierstöcke die Produktion von Eizellen einstellen. Eine Gebärmutterausschabung hat keinen direkten Einfluss auf die Funktion der Eierstöcke.
Hysterektomie: Wann macht die Entfernung der Gebärmutter Sinn?
Ergibt die Laboranalyse der Gebärmutterschleimhaut, dass bösartige Tumore die Beschwerden verursacht haben, raten Ärzte häufig zu einer Gebärmutterentfernung (Hysterektomie), um einer Verbreitung des Krebses im Körper zuvorzukommen. Auch bei einem Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps), wenn die Gebärmutter durch den Geburtskanal tritt – und im schlimmsten Fall aus der Scheide –, kann eine Gebärmutterentfernung nötig sein. Gleiches gilt für eine stark ausgeprägte Form der Endometriose (Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe).
Da die Gebärmutter nicht nur zum Austragen eines Kindes dient, sondern auch andere wichtige Funktionen im Zyklus der Frau übernimmt, hat eine Entfernung der Gebärmutter nachhaltige Folgen:
- Während der Wechseljahre bringt eine Gebärmutterentfernung den Hormonhaushalt zusätzlich durcheinander. Bei manchen Frauen fallen die Wechseljahresbeschwerden dadurch stärker, bei anderen weniger stark aus.
- Als Sexualorgan kommt der Gebärmutter zudem eine gewisse Identifikationsfunktion zu. So kommt es vor, dass Frauen, obwohl sie das Thema Kinderkriegen aufgrund der Wechseljahre bereits abgeschlossen haben, nach einer Hysterektomie unter starken Verlustempfindungen leiden.
Daher sollte ein so schwerwiegender Eingriff wie eine Gebärmutterentfernung auch in den Wechseljahren genau abgewogen werden. Patientinnen wird geraten, sich immer eine zweite Meinung einzuholen.
Häufig gestellte Fragen zur Ausschabung in den Wechseljahren
Während der Wechseljahre können unregelmäßige und starke Blutungen auftreten, deren Ursache sich mitunter nicht über Ultraschall oder Abstrich abklären lassen. Um eine genaue Diagnose zu stellen und mögliche ernsthafte Erkrankungen wie Gebärmutterkrebs auszuschließen, kann eine Ausschabung (Abrasio) durchgeführt werden. Der Eingriff kommt auch zur Behandlung von Beschwerden wie Endometriumhyperplasie, Myomen oder Polypen zum Einsatz.
Eine Gebärmutterausschabung ist ein ambulanter Eingriff, der in der Regel unter einer kurzen Vollnarkose durchgeführt wird. Der Arzt desinfiziert den Intimbereich und führt ein Spekulum (eine Art Hohltrichter) in die Scheide ein, um den Muttermund zu weiten. Anschließend wird eine Kürette (löffelartiges Instrument) in die Gebärmutter eingeführt, um die Schleimhaut abzutragen. Das gewonnene Gewebe wird zur weiteren Untersuchung ins Labor geschickt. Der Eingriff dauert in der Regel nur 5 bis 10 Minuten.1
Ja, Blutungen nach einer Ausschabung sind normal und können in den ersten Tagen nach dem Eingriff auftreten. Es kann zu einer Wundblutung mit geringem Blutverlust kommen, gefolgt von einem blutigen oder bräunlichen Ausfluss, der bis zu 14 Tage anhalten kann.1 Sollten jedoch sehr starke Blutungen, übelriechender Ausfluss oder Fieber auftreten, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen.