Was ist eine Wechseljahreberaterin?


Eine Wechseljahreberaterin verfügt meist über mehrere Jahre Berufserfahrung im Gesundheitsbereich und hat zusätzlich eine oder mehrere Weiterbildungen absolviert, die sich speziell auf die Beratung von Frauen in den Wechseljahren beziehen.

Häufig sind es freiberufliche Heilpraktikerinnen, Psychotherapeutinnen oder Gesundheitsberaterinnen, die die Wechseljahreberatung in ihr sonstiges Leistungsspektrum mit aufgenommen haben.

In den Niederlanden ist das Berufsbild der zertifizierten Wechseljahreberaterin als Ergänzung zur frauenärztlichen Betreuung seit Längerem fest etabliert. Aber auch in Deutschland setzt sich dieses Konzept mehr und mehr durch.

Immer weniger Frauen vertrauen der umstrittenen Hormonersatztherapie als Allheilmittel gegen Wechseljahrsbeschwerden und suchen nach individuellen Wegen, um mit der Hormonumstellung und ihren Folgen umzugehen.

Hinzu kommt, dass Ärzte meist nicht viel Zeit für eine intensive Betreuung haben. Aus diesem Grund steigt die Nachfrage nach Wechseljahreberaterinnen.

Was unterscheidet eine Wechseljahreberaterin vom Frauenarzt?


Eine Wechseljahreberaterin betreut ihre Patientinnen unter einem ganzheitlichen Aspekt. Sie klärt über die Vorgänge im Körper während der Wechseljahre auf und erläutert, wie sich die hormonelle Umstellung auf Körper und Psyche auswirkt. Durch zunehmendes Verständnis wird den Wechseljahren das Stigma einer Krankheit oder Mangelerscheinung genommen.

Darüber hinaus zeigt eine Wechseljahreberaterin verschiedene Möglichkeiten jenseits der Hormonersatztherapie auf, die einzelne Symptome lindern und damit das Wohlbefinden fördern. Das können zum Beispiel pflanzliche Mittel oder auch Entspannungstechniken wie Hormonyoga sein.

Dabei richtet sie sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patientin und hilft ihr dabei, eigene positive Strategien zur Bewältigung der Wechseljahre zu entwickeln.

Darüber hinaus berät sie Frauen hinsichtlich steigender Gesundheitsrisiken während und nach den Wechseljahren und gibt Tipps, wie sich diese durch eine Umstellung der Ernährung und Sport reduzieren lassen.

Der Besuch bei einer Wechseljahreberaterin ersetzt allerdings nicht den Arztbesuch. Einige Symptome, wie beispielsweise Zwischenblutungen oder Hitzewallungen, können auch durch ernsthafte Erkrankungen verursacht werden.

So kann beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüse für Hitzewallungen verantwortlich sein. Eine ärztliche Untersuchung gibt hier schnell Aufschluss und sorgt für Sicherheit.

Fehlfunktion der Schilddrüse

Die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis beschreibt eine chronische Entzündung der Schilddrüse und gehört zu den häufigsten Schilddrüsenproblemen. Im kanyo®-Gesundheitspodcast kommt eine Betroffene zu Wort.

Alle Episoden
Hashimoto-Thyreoiditis
Erfahrungsbericht zur Schilddrüsenentzündung

Gesprächspartnerin Wechseljahreberaterin


Die Wechseljahre und damit verbundene Beschwerden sind häufig noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Viele Frauen finden es schwierig, selbst mit ihrer besten Freundin oder ihrem Mann über Themen wie Scheidentrockenheit oder Inkontinenz zu sprechen.

In diesen Fällen ist eine Wechseljahreberaterin die ideale Gesprächspartnerin. Sie nimmt die Gefühle ihrer Patientin ernst und kann ihr aufgrund ihres Wissens und ihrer Erfahrung hilfreiche Tipps für den Alltag geben.

Die Gespräche finden in der Regel unter vier Augen statt. Die Schwerpunkte können dabei ganz unterschiedlich sein, von der Beratung über den Umgang mit bestimmten Beschwerden bis hin zum persönlichen Coaching für die Suche nach neuen Lebensansätzen.

Manche Wechseljahreberaterinnen geben aber auch Gruppenseminare, bei denen es vor allem um die Aufklärung und die gesundheitliche Vorsorge geht.

Wann empfiehlt es sich, eine Wechseljahreberaterin aufzusuchen?


Frauen warten häufig zu lange, bis sie sich an eine Wechseljahreberaterin wenden. Oft suchen sie erst Hilfe, wenn die zunächst erträglichen Hitzewallungen durch aufgestaute Ängste und Stress zu durchgeschwitzten und schlaflosen Nächten geworden sind, oder sich Stimmungsschwankungen zu einer ernsten Depression entwickelt haben.

In diesen Fällen kann der Besuch bei einer Wechseljahreberaterin zwar auch helfen, aber so weit muss es eigentlich gar nicht erst kommen.

Schon in der Prämenopause, die bei vielen um die 40 Jahre beginnt, kann es sinnvoll sein, sich in einem Seminar oder einem Vier-Augen-Gespräch über die bevorstehende Phase der Wechseljahre zu informieren.

Das gesteigerte Bewusstsein und das erworbene Wissen darüber, wie sich Umstellungen im Lebensstil auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, helfen Frauen dabei, die Wechseljahre als einen bedeutenden Lebensabschnitt anzunehmen und ihnen gelassener entgegenzugehen.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren