Häufig gestellte Fragen zur Periode in den Wechseljahren
Die Wechseljahre (Klimakterium) äußern sich von Frau zu Frau unterschiedlich. Während einige bis zur letzten Periode (Menopause) einen geregelten Zyklus vorweisen können, kämpfen anderen Frauen mit unregelmäßigen Blutungsabständen, einer stark verkürzten oder verlängerten Blutungsdauer. Auch längere Menstruationszyklen sind möglich: Mitunter können mehr als 60 Tage vergehen, bis eine erneute Regelblutung einsetzt.1 Auch Zwischenblutungen sind denkbar.
Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen ist unter anderem für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich. Da es gerade zu Beginn der Wechseljahre zu einem Überschuss des Hormons kommt, ist ein verstärkter Aufbau der Gebärmutterschleimhaut möglich. Findet keine Befruchtung statt, wird diese schließlich abgestoßen – die Folge sind starke Blutungen.
Wer unter klimakterischen Dauerblutungen leidet, sollte dies mit seinem Frauenarzt besprechen. Für die richtige Behandlung ist es wichtig, die Ursache herauszufinden, da nicht zwangsläufig die Wechseljahre dahinterstecken müssen. Auch Polypen sind mögliche Auslöser. Werden die Wechseljahre als Ursache diagnostiziert, kann beispielsweise eine Ausschabung der Gebärmutter oder eine Hormonersatztherapie helfen.
Ob es sich tatsächlich um die letzte Periode (Menopause) handelt, lässt sich nicht an bestimmten Anzeichen festmachen. Schwankungen des Zyklus und der Blutungen selbst sind bereits vorher typisch. Für die Menopause spricht, wenn mindestens zwölf Monate lang keine Blutung aufgetreten ist.2
Kurz erklärt: Die Periode
Die Periode begleitet Frauen von der Pubertät bis zur Menopause (letzte Blutung). Obgleich viele die monatlichen Blutungen als lästig empfinden, sind sie doch gleichzeitig ein Symbol für die Fruchtbarkeit. Jeden Monat reift in den Eierstöcken der Frau eine Eizelle heran. Wird diese befruchtet, nistet sie sich in der Gebärmutter ein und wächst zu einem Kind heran. Bleibt die Befruchtung aus, wird das Ei gemeinsam mit der überschüssigen Gebärmutterschleimhaut, die eigens für eine potenzielle Schwangerschaft aufgebaut wurde, mit der Regelblutung herausgespült.
Bedeutung der Regelblutung in den Wechseljahren
Die Wechseljahre stellen den Beginn der abnehmenden Fruchtbarkeit dar. Im Durchschnitt sind Frauen 47,5 Jahren alt, wenn die sogenannte Perimenopause beginnt.2 Die Zeit bis zur Menopause ist gekennzeichnet von hormonellen Veränderungen: Die Eierstöcke verringern nach und nach die Hormonproduktion von Östrogen und Progesteron. Dadurch kommt es zu Schwankungen im Hormonhaushalt und der Eisprung wird seltener.
In diesem frühen Stadium kommen Zyklusstörungen zunächst nur vereinzelt vor und wechseln sich mit langen Phasen ab, in denen die Periode regelmäßig verläuft. Kommt es jedoch zu solchen Störungen, äußern sich diese meist durch Folgendes: Der Abstand zwischen den Blutungen wird größer. Darüber hinaus sind folgende Symptome möglich:
Menopause – das letzte Mal bluten
Die letzte Regelblutung wird Menopause genannt. Danach ist der Vorrat an unbefruchteten Eiern aufgebraucht und die fruchtbare Phase der Frau zu Ende. Die Menopause wird rückwirkend festgestellt, wenn die Frau seit einem Jahr keine Blutungen mehr hatte.2
Nach der Menopause dauert es für gewöhnlich noch einige Jahre, bis sich der Hormonhaushalt auf einem niedrigeren stabilen Niveau einpendelt. In dieser Zeit kann es immer noch zu den verschiedensten Beschwerden kommen.
Starke und langanhaltende Blutungen während der Wechseljahre
Bei einer normalen Regelblutung verlieren Frauen etwa 20 bis 60 Milliliter Blut.3 Steigt der Blutverlust auf mehr als 150 Milliliter an, spricht man von einer Hypermenorrhoe, der Fachbegriff für starke Regelblutung.4
Die Ursache liegt an einem Ungleichgewicht der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Insbesondere Östrogen ist dafür zuständig, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Bei diesem Hormon kommt es jedoch gerade zu Beginn der Wechseljahre zu einem Überschuss – in der Folge ist es möglich, dass die Gebärmutterschleimhaut verstärkt aufgebaut wird. Da keine Befruchtung stattfindet, wird sie schließlich wieder abgestoßen – und das mit teils starken Blutungen.
Mögliche Anzeichen, dass eine Hypermenorrhoe vorliegt, sind:3,5
- Sie benötigen mehr als fünf Binden oder Tampons pro Tag.
- Ein Tampon ist in weniger als zwei Stunden vollgesogen.
- Sie müssen nachts aufstehen, um Binden oder Tampons zu wechseln.
- Sie fühlen sich schwach und müde.
- Bei manchen Frauen tritt zusätzlich ein schmerzhaftes Ziehen im Unterleib auf.
- Der hohe Blutverlust kann bei den Betroffenen zu Eisenmangel und daraus folgend zu Blutarmut (Anämie) führen.
Die meisten Frauen verkraften starke Blutungen in den Wechseljahren gut. Aber bei sehr starken Symptomen oder einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.
Ein Arztbesuch ist auch dann angeraten, wenn Frauen während der Wechseljahre an Dauerblutungen (Menorrhagie), die sich über mehrere Wochen oder gar Monate hinziehen, leiden. Ursache hierfür liegt zunächst an der Senkung der Progesteron-Produktion, was zu einer übermäßigen Verdickung der Gebärmutterschleimhaut führt, die dann über eine Dauerblutung nach und nach abgestoßen wird.
Besteht die Blutung über einen längeren Zeitraum, kann es zu deutlichen Blutverlusten und damit einhergehend zu Eisenmangelanämie kommen. Deshalb und um andere Erkrankungen auszuschließen, sollten Sie bei einer klimakterischen Dauerblutung, die länger als 7 Tage andauert, zum Arzt gehen.6
Zwischenblutungen während der Wechseljahre
Von einer Zwischenblutung (auch Schmierblutung) spricht man, wenn die Regelblutung außerhalb des normalen Zyklus auftritt. Meist gleicht sie einem bräunlichen Ausfluss, der sogenannten Schmierblutung. Häufig sind es hormonelle Umschwünge, wie sie während der Wechseljahre auftreten, die die Zwischenblutung auslösen.
Tritt eine Zwischenblutung einmal auf, ist dies in der Regel nicht weiter bedenklich. Ärztlichen Rat sollten Sie dann einholen, wenn
- es häufiger zu Schmierblutungen kommt,
- weitere Beschwerden wie Schmerzen im Unterleib hinzukommen und/oder
- die Zwischenblutung nach der Menopause auftritt.7
Aha!
Manche Frauen kennen Zwischenblutungen bereits von der Ovulationsblutung: Dabei handelt es sich um eine Zwischenblutung, die kurz nach dem Eisprung auftritt, wenn der Östrogenanteil sprunghaft fällt.
Prämenstruelles Syndrom während der Wechseljahre
Aufgrund der Hormonschwankungen leiden viele Frauen vor allem zu Beginn der Wechseljahre häufiger unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS). Schuld ist das Auf und Ab der weiblichen Hormone, die nicht nur entscheiden, ob fruchtbare oder unfruchtbare Tage vorliegen – auch Schwankungen im körperlichen und seelischen Bereich sind möglich.
Kurz vor Einsetzen der Regelblutung können sich folgenden Symptome zeigen:
- Spannungen in der Brust
- Stimmungsschwankungen
- Kopfschmerzen
- unruhiger Schlaf
Andere Erkrankungen, die zu Zyklusstörungen führen
Die Hormonveränderungen während der Wechseljahre führen zu Schleimhautveränderungen in der Gebärmutter und im Genitalbereich. Dadurch wird die Frau anfälliger für andere Erkrankungen – unabhängig von den Wechseljahren können Zyklusstörungen als Symptome auftreten. Häufige Ursachen sind:
- Polypen sind gutartige Schleimhautwucherungen, die häufig Zwischenblutungen oder starke Blutungen auslösen.
- Myome sind gutartige Geschwülste von Muskelzellen, die zu ausgedehnten Schmierblutungen führen können.
- Entzündungen der Geschlechtsorgane, zum Beispiel der Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter oder der Scheide. Diese gehen häufig auch mit starken Unterleibsschmerzen oder Fieber einher.
- Schmierblutungen können aber auch ein Anzeichen für eine Krebserkrankung sein, zum Beispiel für Gebärmutterhalskrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs oder Scheidenkrebs.
Manchmal lösen auch Schilddrüsenerkrankungen oder Lebererkrankungen Zyklusstörungen aus. Die genaue Ursache lässt sich nur bei einem Arztbesuch, zum Beispiel über Ultraschall, eine Blutuntersuchung oder eine Ausschabung klären.
Behandlungsmöglichkeiten unregelmäßiger und starker Blutungen in den Wechseljahren
Meistens ist ein hormonelles Ungleichgewicht der Auslöser für Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation. Je nach vorliegender Beschwerde stehen betroffenen Frauen folgende Behandlungsmethoden zur Verfügung:
- pflanzliche Mittel wie Traubensilberkerze, Mönchspfeffer oder Rotklee
- Homöopathie
- Hormonersatztherapie
- Hausmittel wie Warm-Kalte-Wechselduschen oder Entspannungsübungen
Bei klimakterischen Dauerblutungen sind zunächst andere Ursachen auszuschließen, bevor weitere Schritte unternommen werden. Die Behandlung einer klimakterischen Dauerblutung erfolgt also in erster Linie kausal. Beispielsweise können organische Veränderungen wie Polypen operativ entfernt oder medikamentös behandelt werden. Des Weiteren ist es möglich, die Gebärmutterschleimhaut zu veröden und dauerhaft zu entfernen (Endometriumablation).
Bei Zyklusstörungen in den Wechseljahren empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, um das Problem genauer unter die Lupe zu nehmen und eine geeignete Behandlung anzugehen.