Pflanzliche Mittel gegen Hitzewallungen


Dass Frauen in den Wechseljahren oft unter schubartigen Hitzewallungen leiden, liegt an der sinkenden Produktion von Östrogenen. Dabei ist es vor allem die Veränderung des Hormonspiegels, welche die Regulierung des Wärmehaushalts vorübergehend stört.

Sobald sich der Körper nach der Menopause auf das niedrigere Östrogenniveau eingestellt hat, haben normalerweise auch die Schweißausbrüche ein Ende.

Pflanzliche Mittel gegen Hitzewallungen enthalten in der Regel sogenannte Phytoöstrogene, die in ihrer chemischen Zusammensetzung den körpereigenen Östrogenen ähneln.

Aufgrund dieser gleichartigen Struktur können die pflanzliche Hormone einige Funktionen des körpereigenen Östrogens wie beispielsweise die Wärmeregulierung übernehmen und so die Schwankungen des Hormonspiegels teilweise ausgleichen. Die folgenden Pflanzen enthalten viele Phytoöstrogene:

  • Soja (Glycine max): Dass Japanerinnen seltener unter Hitzewallungen leiden, wird dem hohen Konsum sojahaltiger Lebensmittel zugeschrieben.
  • Rotklee (Trifolium pratense): Rotklee enthält vier verschiedene Isoflavone, die im Körper eine östrogenartige Wirkung entfalten.
  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa): Extrakte aus dem Wurzelstock der Pflanze wurden schon von den nordamerikanischen Indianern gegen Frauenleiden eingesetzt.
  • Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum): Diese Rhabarberart ist auch unter den Namen sibirischer Rhabarber, bulgarischer Rhabarber oder türkischer Rhabarber bekannt. Für die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden wird ein Extrakt aus der Wurzel gewonnen.

Risiken bei der Einnahme pflanzlicher Hormone

Hausmittel gegen Hitzewallungen können traditionell in Form von Tee sowie in konzentrierter Form als Kapsel oder Extrakt eingenommen werden. Je höher die Dosierung der Phytoöstrogene, desto stärker ist in der Regel auch die Wirkung.

Allerdings gibt es bislang kaum Untersuchungen über die Auswirkungen einer langfristigen Behandlung mit hoch dosierten pflanzlichen Hormonen. Einige Forscher warnen, dass die Einnahme phytoöstrogenhaltiger Kapseln aus Soja oder Rotklee über einen längeren Zeitraum ähnlich wie bei einer klassischen Hormonersatztherapie das Brustkrebsrisiko erhöhen könnte.

Hinzu kommen andere Risiken und Nebenwirkungen, die von Heilpflanze zu Heilpflanze variieren. So kann Traubensilberkerze beispielsweise Kopfschmerzen oder Magen- und Darmbeschwerden hervorrufen und steht unter dem Verdacht bei langfristiger Einnahme Leberschäden hervorzurufen.

Deshalb gilt auch für pflanzliche Mittel gegen Hitzewallungen: Konsultieren Sie immer zuerst einen Arzt oder Heilpraktiker und halten Sie sich genau an die empfohlene Dosierung. Wenn Sie sich für eine entsprechende Methode entschieden haben, erhalten Sie den Tee oder die Kapseln beziehungsweise das Extrakt in Ihrer Apotheke.

Weniger Nebenwirkungen: Tee gegen Hitzewallungen

Die sanfte Alternative zu Kapseln ist Tee aus phytoöstrogenhaltigen Pflanzen. Die niedrigere Dosierung reduziert allerdings nicht nur die Risiken, sondern auch die Wirksamkeit. Deshalb lindert ein Wechseljahrstee in der Regel nur leichte Beschwerden. Dennoch sollte man nicht die positive Wirkung von Tee auf das Wohlbefinden unterschätzen.

In Apotheken, Reformhäusern und Teeläden gibt es spezielle Teemischungen, die nicht nur gegen Hitzewallungen, sondern auch gegen andere typische Wechseljahresbeschwerden helfen.

Schließlich verstärken sich Hitzewallungen, Schlafmangel, Nervosität und Stimmungsschwankungen oft gegenseitig. Eine Tasse Tee am Abend entspannt und wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus.

Salbei (Salvia officinalis) ist dabei ein besonders wirksames Mittel gegen Hitzewallungen. Die Blätter der Gewürz- und Heilpflanze enthalten Wirkstoffe, die übermäßiges Schwitzen lindern. Es wird empfohlen, über drei bis vier Wochen täglich zwei Tassen ungesüßten Salbeitee zu trinken.

Salbei eignet sich jedoch nicht für die langfristige Anwendung. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein übermäßiger Konsum dazu führen kann, dass sich die Schleimhaut in der Gebärmutter verdickt und Blutungen auslöst.

Hitzewallungen durch Homöopathie lindern


Die Homöopathie ist in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden– nicht nur bei Hitzewallungen und anderen Wechseljahresbeschwerden. Die verwendeten Wirkstoffe können einen pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprung haben.

Bei der Herstellung der sogenannten Globuli (Streukügelchen) werden die gewonnenen Substanzen extrem stark verdünnt. Aus diesem Grund sind bei der homöopathischen Behandlung keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten.

Sie basiert zudem auf einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem das Heilmittel oder die Kombination von Heilmitteln auf die jeweilige körperliche, seelische und soziale Situation der Patientin abgestimmt wird. Bei Hitzewallungen arbeitet die Homöopathie beispielsweise mit den folgenden Wirkstoffen:

  • Cimicifuga (Traubensilberkerze)
  • Sanguinaria (Kanadische Blutwurzel)
  • Sepia (Tinte einer Tintenfischart)
  • Lachesis (Sekret der Buschmeisterschlange)
  • Belladonna (Schwarze Tollkirsche)
  • Amylium nitrosum (Isopentylnitrit, eine chemische Substanz mit gefäßerweiternder Wirkung)
  • Asterias rubens (Roter Seestern)
  • Golonium (Nitroglycerin)

Die Suche nach dem am besten geeigneten Heilmittel erfordert umfangreiche Kenntnisse über die Wirkung der verschiedenen homöopathischen Mittel. Deshalb ist es empfehlenswert, die Behandlung mit einem Arzt oder Heilpraktiker, der auf die Homöopathie spezialisiert ist, abzustimmen.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren