Neuer Frauenarzt für die Wechseljahre?


Eine Untersuchung beim Frauenarzt empfinden die wenigsten als angenehm. Jedoch spielen die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen eine große Rolle für die Gesundheit der Frau. Das gilt nicht nur während der Wechseljahre.

Eine Frau, die seit Jahren zur gleichen Ärztin geht und ihrem Rat in früheren Lebensphasen vertraut hat, muss sich keine neue Frauenärztin suchen, nur weil sie in die Wechseljahre kommt. Geht allerdings die Ärztin des Vertrauens in den Ruhestand oder zieht die Patientin um, hat sie keine andere Wahl, als sich einen neuen Frauenarzt zu suchen.

Und auch Frauen, die schon öfter Zweifel hatten, ob ihre eigenen Bedürfnisse bei der Entscheidung für bestimmte Behandlungsmethoden ausreichend berücksichtigt worden waren, sollten spätestens zu Beginn der Wechseljahre den Frauenarzt wechseln.

Ideal ist ein Frauenarzt, der sich auf die Wechseljahre und die Zeit nach der Menopause spezialisiert hat. Das erfahren Sie entweder auf der Homepage des Arztes oder bei Ihrem ersten Besuch.

Richten sich Plakate oder Flyer an Frauen in den Wechseljahren? Oder hat die Ärztin vielleicht sogar eine Zusatzqualifikation als Wechseljahreberaterin? Bei der Suche nach dem passenden Arzt hilft auch die Patientenberatung.

Jeder Arztbesuch beginnt mit einer Beratung


Die fachliche Qualifikation allein sagt natürlich noch nichts darüber aus, ob Frauenarzt und Patientin auf der gleichen Wellenlänge liegen. Das finden Sie erst im persönlichen Gespräch heraus. Einen guten Arzt erkennen Sie daran, dass er sich vor der Untersuchung ausreichend Zeit nimmt, um mehr über Ihre persönlichen Lebensumstände und etwaige Symptome zu erfahren.

Während der Wechseljahre spielt die Beratung eine besonders große Rolle. Ob und in welcher Form Wechseljahresbeschwerden behandelt werden, ist schließlich nicht nur eine medizinische Frage. Da die Wechseljahre bei jeder Frau anders verlaufen, gibt es kein Patentrezept gegen Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen.

Versuchen Sie am besten schon im Erstgespräch herauszufinden, ob der Frauenarzt bestimmte Therapien, wie beispielsweise die Hormonersatztherapie bevorzugt oder ob er ein ganzheitliches Konzept verfolgt. Gleichen Sie diese Informationen mit Ihren eigenen Erwartungen ab.

Wechseljahre oder nicht – die Beratung beim Frauenarzt sollte immer die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Sie findet vor und gegebenenfalls zusätzlich nach der Untersuchung statt, wenn die Frau angekleidet ist.
  • Der Frauenarzt hört zu und lässt seine Patientin ausreden.
  • Eine gute Beratung während der Wechseljahre erfordert Offenherzigkeit und Einfühlungsvermögen. Die Frau darf nicht das Gefühl haben, dass ihre Symptome nicht ernst genommen werden.
  • Über Behandlungsmethoden, ihre jeweiligen Vorzüge und Nebenwirkungen klärt der Frauenarzt umfassend auf. Er bezieht seine Patientin in die Entwicklung des Behandlungsplans mit ein.

Wobei hilft eine Wechseljahreberaterin?


Die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren gehen oft weit über eine medizinische Betreuung hinaus.

Wenn die hormonelle Umstellung Stimmungsschwankungen oder gar Depressionen auslöst, wünschen sich Frauen eine Gesprächspartnerin, die ihnen dabei hilft, ihre Balance wiederzufinden. Immer mehr Frauen suchen ihren individuellen Weg durch die Wechseljahre. Hier kann eine Wechseljahreberaterin helfen.

Bei der Beratung stehen in der Regel alternative Heilmethoden, Entspannungstechniken, aber auch eine Ernährungsumstellung während der Wechseljahre im Mittelpunkt. Ziel ist, dass die Frau gut durch die Wechseljahre kommt und ihren Lebensstil an die Herausforderungen der neuen Lebensphase anpasst.

Als Wechseljahreberaterin arbeiten überwiegend Heilpraktikerinnen oder Frauen aus anderen therapeutischen Berufen, die eine entsprechende Zusatzqualifikation erworben haben.

Auch manche Frauenärzte, die das Konzept der ganzheitlichen Medizin verfolgen, bieten zusätzlich eine Wechseljahreberatung an.

Ist der bisherige Frauenarzt nicht auf die Wechseljahre spezialisiert, übernimmt die Wechseljahreberaterin gegebenenfalls eine Vermittlungsfunktion zwischen Arzt und Patientin und kümmert sich vor allem um die nicht-medizinischen Bedürfnisse der Frau.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren