Die richtige Pflege für trockene und unreine Haut in den Wechseljahren


Der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre führt dazu, dass das Kollagen, das die Haut von innen her polstert, abgebaut wird. In der Folge wird die Haut dünner und bildet Falten.

Hinzu kommt, dass die Talgdrüsen mit zunehmendem Alter weniger Fett produzieren, das die Haut normalerweise vor Umwelteinflüssen schützt. Die Haut trocknet aus und wird anfälliger für Unreinheiten oder andere Reizungen. Diesen Herausforderungen können Frauen durch eine entsprechende Pflege begegnen.

Sanfte Reinigung für empfindliche Haut

Um Unreinheiten vorzubeugen, sollten sich Frauen jeden Abend abschminken und die Haut reinigen. Das Reinigungsprodukt sollte weder Alkohol noch Seife enthalten, weil sie die Haut unnötig reizen und austrocknen. Besser geeignet ist eine sanfte Reinigungsmilch oder ein anderes rückfettendes Produkt.

Wer unter einer sehr empfindlichen Haut leidet, sollte sich am besten in der Apotheke oder von einer Kosmetikerin beraten lassen. Bei der Verwendung von Peelings sollten Frauen während der Wechseljahre und auch danach zurückhaltend sein, weil diese den ohnehin schon dünnen Schutzfilm der Haut angreifen und sich die reife Haut nicht mehr so schnell regeneriert wie in jungen Jahren.

Mit Beginn der Wechseljahre braucht die Haut extra Pflege

Nach der Reinigung ist es wichtig, die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme einzureiben. Während der Wechseljahre empfiehlt es sich, auf Anti-Aging-Produkte umzusteigen, denn sie versorgen die Haut mit Wirkstoffen, welche sie in dieser Lebensphase besonders benötigt. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Q10, ein Coenzym, das den Zellstoffwechsel unterstützt und dadurch der Hautalterung vorbeugt.
  • Hyaluronsäure, ein natürlicher Wasserspeicher in der Haut, der mit zunehmendem Alter abgebaut wird.
  • Vitamin A (Retinol) fördert das Zellwachstum und hält Haut und Schleimhäute gesund.
  • Vitamin E fängt freie Radikale und unterstützt die Schutzfunktion der Haut gegen schädliche Einflüsse von außen.

Beim Kauf von Kosmetika sollten Frauen darauf achten, dass die Tagescreme einen hohen Lichtschutzfaktor hat, denn das UV-Licht der Sonne ist schädlich für die Haut und lässt sie schneller altern.

Während der Wechseljahre tut es der Haut außerdem gut, die Tages- und Nachtcreme um weitere Pflegerituale, wie beispielsweise eine Ampullen-Kur, regelmäßige Gesichtsmasken oder Massagen mit einem Gesichtsöl, zu ergänzen.

Botox oder Hyaluronsäure als Filler?


Falten entstehen einerseits, weil die Haut durch den Abbau von Kollagen und körpereigener Hyaluronsäure schlaffer wird. Andererseits gräbt sich die Mimik in Form von Falten ins Gesicht ein.

In der Schönheitstherapie werden zwei verschiedene Arten von Fillern (Stoffe, die Unebenheiten ausgleichen) angeboten – Botox und Hyaluronsäure – die mit dünnen Nadeln direkt unter die Haut gespritzt werden. Hyaluronsäure wird dabei zum Aufpolstern verwendet. Botox hingegen dient der Behandlung von Mimikfalten.

Botulinumtoxin, wie das Protein mit vollem Namen heißt, ist eigentlich ein Nervengift. Aufgrund seiner muskelentspannenden Wirkung glättet es tiefe Falten an Augen, Stirn oder Mundwinkeln. Sowohl Botox als auch Hyaluronsäure werden vom Körper innerhalb weniger Monate vollständig abgebaut.

Daher muss die Behandlung für einen dauerhaften Effekt in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Das Risiko von Botox- und Hyaluronsäure-Injektionen ist allerdings, dass das Gesicht anschließend unnatürlich aufgepolstert aussieht.

Schöne Haare trotz Wechseljahre


Nicht nur die Haut verändert sich während der Wechseljahre, sondern auch die Haare werden häufig dünner, wirken trocken und strohig. Besonders Frauen, die eine Dauerwelle tragen oder ihre Haare regelmäßig färben, sollten während der Wechseljahre über Alternativen nachdenken, denn diese Behandlungen sind sehr aggressiv und greifen die Haare zusätzlich an.

Tönungen oder Naturfarben sind deutlich sanfter und können ebenfalls graue Haare abdecken. Neben einem milden Shampoo sollten eine feuchtigkeitsspendende Pflegespülung und hin und wieder eine Haarkur zur regelmäßigen Haarpflege gehören. Föhn und Glätteisen hingegen schädigen die Haare.

Stumpfe Haare sind oft auch eine Folge von Nährstoffmangel. Während der Wechseljahre ändert sich der Stoffwechsel und der Körper nimmt Vitamine und Mineralstoffe nicht mehr so leicht auf. In unserem Nährstoffrechner erfahren Sie, worauf Sie bei der Ernährung in den Wechseljahren achten sollten.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren