Die Wechseljahre – das Wichtigste auf einen Blick
- Während der Wechseljahre stellt sich bei Frauen der Hormonhaushalt um.
- Anfangs kann der Körper den Östrogenmangel noch ausgleichen – irgendwann ist das allerdings nicht mehr möglich.
- Zu den häufigsten Symptomen zählen: Zyklusstörungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen.
- Für die Betroffenen bedeutet das oft, mit starken Einschränkungen im Alltag zu leben.
Die Ursache für die Wechseljahre
Während der Wechseljahre geschieht im weiblichen Körper Ähnliches wie in der Pubertät. Die hormonelle Zusammenstellung verändert sich, sodass der Körper eine erneute Umstellung durchlebt.
Bei den Wechseljahren – medizinisch auch Klimakterium genannt – handelt es sich um einen natürlichen Vorgang. In der Pubertät verändert sich der Hormonhaushalt dahingehend, dass es zum ersten Monatszyklus kommt und somit der Grundstein für eine mögliche Schwangerschaft gelegt wird.
Ursächlich für diese Veränderungen ist das Sexualhormon Östrogen, welches für die Entwicklung der Geschlechtsorgane in der Pubertät verantwortlich ist und den monatlichen Eisprung auslöst.
Etwa um das 45. Lebensjahr verändert sich der Östrogenspiegel: die Östrogenproduktion sinkt ab. Der Körper versucht nun, den Abfall des Östrogenspiegels zu verhindern. Das Gehirn bildet vermehrt bestimmte Hormone, die sogenannten Gonadotropine. Hierzu zählen
- das Follikelstimulierndes Hormon (FSH), das für die Stimulierung der Follikel verantwortlich ist. Die Follikel sind Eibläschen, welche die Eizellen umgeben. Der weibliche Körper besitzt von diesen nur ein bestimmtes Kontingent, das sich mit jeder Monatsblutung verringert; wie die Gebärmutterschleimhaut, werden Follikel bei Nichtbefruchtung mit der Monatsblutung abgestoßen.
- Sowie das Luteinisierende Hormon (LH), das einerseits zum Aufbau des Gelbkörpers beiträgt, welcher beim Eisprung entsteht, und andererseits den Eisprung anregt.
Für einige Zeit gelingt es dem weiblichen Körper, den geänderten Östrogenhaushalt auszugleichen und die Produktion des Hormons nochmals anzukurbeln. Im Laufe der Zeit sinkt jedoch die Zahl der Follikel weiter ab, bis die Eierstöcke ihre Arbeit einstellen.
In der Folge bleibt auch die Monatsblutung durch den fehlenden Zyklus aus; als Menopause bezeichnet man die letzte Blutung.
Die Symptome der Wechseljahre
Inwieweit sich die Wechseljahre tatsächlich auf das Wohlbefinden und die Psyche der Frau auswirken, ist unterschiedlich. Einige Frauen spüren das Klimakterium kaum und stellen dieses ausschließlich dadurch fest, dass die Monatsblutung unregelmäßiger wird und schließlich ganz ausbleibt.
Andere Frauen leiden körperlich und psychisch unter der Umstellung, die einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren umspannt. Generell gibt es nicht das eine Wechseljahres-Symptom, das für die Wechseljahre spricht.
Diese äußern sich auf unterschiedliche Weise und beeinflussen den Körper sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene.
Physische Symptome:
Psychische Symptome:
- Depressionen/depressive Verstimmungen
- Stimmungsschwankungen
- Antriebslosigkeit
- Reizbarkeit
- Unruhe
- Schlafstörungen
- beeinträchtigtes Sexualleben, keine Lust
Insbesondere die körperlichen Symptome sind zahlreich und variieren von Frau zu Frau. Zwar leidet ein großer Teil der Frauen unter typischen Beschwerden wie Haarausfall, Hitzewallungen und einem veränderten Hautbild, doch es können weitere Symptome hinzukommen, die zuerst nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden.
Viele Frauen klagen über vermehrte Kopfschmerzen oder leiden gar zum ersten Mal in ihrem Leben unter Migräne. Muskel- und Gelenkbeschwerden, Hexenschuss oder auch geschwollene Beine (Ödeme) können während der Wechseljahre zunehmen.
Diese Beschwerden lassen sich aber nicht immer mit den Wechseljahren in Verbindung bringen, da sie durchaus auf anderen körperlichen Ursachen beruhen oder erste Altersanzeichen darstellen können.
Die psychischen Beschwerden hingegen stellen eine drastische Beeinträchtigung der Lebensqualität dar. Insbesondere die Stimmungsschwankungen sind für Frauen und ihr Umfeld schwer nachvollziehbar. Wurde soeben noch lautstark gelacht, brechen Frauen in den Wechseljahren sprichwörtlich im nächsten Augenblick in Tränen aus, werden reizbar oder ganz still.
Hinzu kommen teilweise massive Schlafstörungen, die sich durch Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen bemerkbar machen. Andauernde Übermüdung, Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen sind weitere mögliche Folgen der Wechseljahre.
Wechseljahre beeinträchtigen den Alltag
Leiden Frauen stark unter den Wechseljahren, fühlen sie sich im Alltag vermehrt eingeschränkt. Besonders Hitzewallungen und die damit verbundenen Schweißausbrüche führen zu einem allgemeinen Unwohlsein.
Zudem nimmt der Leidensdruck der betroffenen Frauen stark zu, da Schweißflecken auf der Kleidung gesellschaftlich als unhygienisch betrachtet werden.
Symptome wie andauernde Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Ödeme an den Beinen oder den Händen verhindern oftmals, dass sich betroffene Frauen wie gewohnt im Alltag bewegen können.
Hinzu kommen die psychischen Beschwerden. Gerade die oft anhaltende Antriebslosigkeit mit depressiven Gefühlen verhindert eine normale Teilnahme am Alltag. Das Ankämpfen dagegen erfordert wiederum Kraft, die auf Dauer nicht oder nur schwer aufzubringen ist.
Unterstützende Hilfe in den Wechseljahren
Dennoch bedeuten die Wechseljahre nicht, dass sich Frauen unweigerlich auf ein zehn oder fünfzehn Jahre andauerndes Wechselbad der Gefühle einstellen müssen. Es gibt viele Methoden und Therapien, welche die Beschwerden während der Wechseljahre durchwegs erleichtern und das körperliche sowie psychische Wohlbefinden verbessern und wiederherstellen.
Lesen Sie in unserem Ratgeber weiter, welche Hilfe es bei Wechseljahresbeschwerden gibt.