Hormonbalance in den Wechseljahren: Mönchspfeffer und seine Wirkung
Gesundheit und Wohlbefinden hängen unter anderem von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Hormone ab. Während der Wechseljahre gerät der Hormonhaushalt durcheinander, was verschiedenste Beschwerden auslösen kann. So kann es beispielsweise während der Wechseljahre zu einem Überschuss an Prolaktin kommen. Dadurch können verschiedensten Beschwerden ausgelöst werden, wie beispielsweise:1
- unregelmäßige Menstruation oder schmerzhafte Regelblutung
- spannende Brüste
- Stimmungsschwankungen
- Kopfschmerzen
Prolaktin wird von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet. Während der Schwangerschaft sorgt es für das Wachstum der Brustdrüsen. Es hemmt den Eisprung und ist für die Milchbildung in der Stillzeit verantwortlich. Bei Nicht-Schwangeren spielt das Hormon eine Rolle bei der Regulierung des Zyklus.
Die Ausschüttung von Prolaktin wird vom weiblichen Sexualhormon Östrogen gefördert. Zu Beginn der Wechseljahre sinkt zunächst der Progesteron-Spiegel, was zu einem Östrogenüberschuss führt. Dies resultiert häufig in einer Überproduktion von Prolaktin, was typische Beschwerden der frühen Wechseljahre, wie unregelmäßige und teilweise schmerzhafte Blutungen sowie schmerzende Brüste verursacht.
Hier kann Mönchspfeffer aufgrund seiner prolaktinhemmenden Wirkung helfen. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Mönchspfeffer, auch Keuschlamm genannt, die Produktion von Prolaktin hemmt und so Beschwerden, die aus einer Überproduktion dieses Hormons resultieren, lindern kann.
Was ist Mönchspfeffer?
Mönchspfeffer ist ein bis zu fünf Meter hoher sommergrüner Strauch, der zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört und in den Küstenregionen und Flussläufen des Mittelmeerraums bis Westasiens heimisch ist. In Deutschland ist das Gewächs auch unter dem Namen "Keuschlamm" bekannt. Dies ist eine direkte Übersetzung des lateinischen Pflanzennamens, wobei "agnus" Lamm und "castus" keusch bedeutet. Diese Bezeichnung spiegelt den historischen Ruf des Mönchspfeffers als Anaphrodisiakum (Mittel zur Senkung des Geschlechtstriebs) wider.2
In der Medizin werden seine bräunlich-schwarzen Früchte verwendet. Den Namen Mönchspfeffer verdankt die Pflanze unter anderem der Tatsache, dass die getrockneten Beeren Pfefferkörnern ähneln und aufgrund ihres scharfen Geschmacks früher auch als Pfefferersatz verwendet wurden.
Die Früchte des Mönchspfeffers enthalten eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe:
- Ätherische Öle, darunter Terpene wie Sabinen, 1,8-Cineol und alpha-Pinen, die bekannt sind für ihre entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkungen.
- Flavonoide und Gerbstoffe, die unter anderem auf Schleimhäute zusammenziehend wirken.
- Bizyklische Diterpene, die eine wichtige Rolle in der Hormonregulation spielen, indem sie die Prolaktinausschüttung verringern.
Auf diese Weise haben die Früchte eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Dopamin. Dopamin agiert bei der Prolaktinproduktion als Gegenspieler von Östrogen. Kommt es zu Beginn der Wechseljahre zu einem Östrogenüberschuss, reicht das körpereigene Dopamin nicht mehr aus, um der Ausschüttung von Prolaktin entgegenzuwirken. Bei Beschwerden, die auf einen Prolaktinüberschuss zurückzuführen sind, kann deshalb eine regelmäßige Einnahme von Mönchspfeffer über einen längeren Zeitraum empfehlenswert sein.
Es ist ratsam, vor der Einnahme von Mönchspfeffer oder anderen pflanzlichen Heilmitteln mit dem Hausarzt zu sprechen, insbesondere wenn man bereits Medikamente einnimmt oder bestehende Gesundheitsprobleme hat.
Wie wird Mönchspfeffer verabreicht?
Da die Wirkstoffzusammensetzung in den Mönchspfefferfrüchten je nach Art und Wachstumsbedingungen variieren kann, wird zur Behandlung von Beschwerden empfohlen, auf standardisierte Fertigarzneimittel zurückzugreifen. Mönchspfeffer ist in der Apotheke in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen erhältlich.
Damit sich die Wirkung richtig entfalten kann, sollten die Präparate über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Zur richtigen Dosierung und empfohlenen Behandlungszeit lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten.
Darüber hinaus verkaufen Apotheken und Reformhäuser auch Tee, der reinen Mönchspfeffer oder eine Kombination aus Mönchspfeffer, Frauenmantel und anderen Heilkräutern enthält.
Das Positive an der Verwendung von Mönchspfeffer-Tee anstatt von Tabletten ist, dass der Genuss von Tee zusätzliche Entspannung bringt, die während der Wechseljahre eine nicht zu unterschätzende positive Wirkung auf das Wohlbefinden hat.
Für die Behandlung wird empfohlen, sechs Wochen lang täglich zwei Tassen Mönchspfeffer-Tee zu trinken. Nach einer einwöchigen Pause kann die Mönchspfeffer Kur wieder von vorn begonnen werden. Die Pause wird empfohlen, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
Nebenwirkungen von Mönchspfeffer
Bei der Behandlung mit Mönchspfeffer sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Bei manchen Frauen kommt es zu juckendem Hautausschlag, der jedoch schnell wieder verschwindet, sobald das Präparat abgesetzt wird.
Allerdings sollte Mönchspfeffer aufgrund seiner dopaminartigen Wirkung nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden, die Dopamin-Rezeptor-Antagonisten enthalten. Wer Medikamente einnimmt, sollte also vorher bei einem Arzt abklären, ob eine Behandlung mit Mönchspfeffer infrage kommt.3
Verschaffen Sie sich einen Überblick über weitere pflanzliche Mittel.
Häufig gestellte Fragen
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), auch bekannt als Keuschlamm, gehört zur Familie der Lippenblütler und ist im Mittelmeerraum sowie Westasien beheimatet. Dieser Strauch fällt besonders durch seine bräunlich-schwarzen Früchte auf, die in getrocknetem Zustand Pfefferkörnern ähneln.
Es wird angenommen, dass sich Mönchspfeffer durch die Hemmung der Prolaktinausschüttung und seinen dopaminähnlichen Eigenschaften positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt. Dadurch könnten typische Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Brustspannen möglicherweise gemildert werden.
Im Allgemeinen ist Mönchspfeffer gut verträglich, doch gelegentlich können Nebenwirkungen wie Juckreiz, Hautausschlag oder Magen-Darm-Probleme auftreten. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme gilt bei der gleichzeitigen Einnahme von Dopamin-Rezeptorantagonisten: Hier kann es zu einer Beeinträchtigung der jeweiligen Wirkungen kommen.3
Da Mönchspfeffer in den Hormonhaushalt eingreift, ist er nicht für alle geeignet: Schwangere und stillende Frauen sowie Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille verwenden, sollten darauf verzichten. Bei bestimmten medizinischen Bedingungen, zum Beispiel bei Brustkrebs, ist besondere Vorsicht geboten. In solchen Fällen sollte vor der Einnahme von Mönchspfeffer ein Arzt konsultiert werden.