Mönchspfeffer und seine Wirkung
Gesundheit und Wohlbefinden hängen unter anderem von einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Hormone ab. Während der Wechseljahre gerät der Hormonhaushalt durcheinander, was verschiedenste Beschwerden auslösen kann.
Mönchspfeffer hilft dabei, den Hormonspiegel wieder auszugleichen. In zahlreichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Heilpflanze, die im Volksmund auch Keuschlamm genannt wird, die Produktion von Prolaktin hemmt und dadurch Beschwerden, die auf eine Überproduktion des Hormons zurückzuführen sind, lindert.
Prolaktin als Ursache von Wechseljahresbeschwerden
Prolaktin wird von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet. Während der Schwangerschaft sorgt es für das Wachstum der Brustdrüsen. Es hemmt den Eisprung und ist für die Milchbildung in der Stillzeit verantwortlich.
Bei Nicht-Schwangeren spielt das Hormon eine Rolle bei der Regulierung des Zyklus. Wird allerdings zu viel Prolaktin freigesetzt, kann es zu verschiedensten Beschwerden kommen, wie beispielsweise Ausbleiben der Regel, schmerzhafte Regelblutung oder spannende Brüste.
Wie die Wechseljahre die Produktion von Prolaktin beeinflussen
Die Ausschüttung von Prolaktin wird vom weiblichen Sexualhormon Östrogen gefördert. Zu Beginn der Wechseljahre sinkt zunächst der Progesteron-Spiegel, was zu einem Östrogenüberschuss führt.
Dies resultiert häufig in einer Überproduktion von Prolaktin, was typische Beschwerden der frühen Wechseljahre, wie unregelmäßige und teilweise schmerzhafte Blutungen sowie schmerzende Brüste verursacht. Hier kann Mönchspfeffer aufgrund seiner prolaktinhemmenden Wirkung helfen.
Mönchspfeffer als pflanzliches Mittel während der Wechseljahre
Mönchspfeffer ist ein bis zu fünf Meter hoher sommergrüner Strauch, der zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört. In der Medizin werden seine bräunlich-schwarzen Früchte verwendet.
Seinen Namen verdankt der Mönchspfeffer unter anderem der Tatsache, dass die getrockneten Beeren Pfefferkörnern ähneln und aufgrund ihres scharfen Geschmacks früher auch als Pfefferersatz verwendet wurden.
Die Inhaltsstoffe der Früchte haben eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Dopamin. Dopamin agiert bei der Prolaktinproduktion als Gegenspieler von Östrogen. Kommt es zu Beginn der Wechseljahre zu einem Östrogenüberschuss, reicht das körpereigene Dopamin nicht mehr aus, um der Ausschüttung von Prolaktin entgegenzuwirken.
Bei Beschwerden, die auf einen Prolaktinüberschuss zurückzuführen sind, ist deshalb eine regelmäßige Einnahme von Mönchspfeffer über einen längeren Zeitraum empfehlenswert.
Wie wird Mönchspfeffer verabreicht?
Da die Wirkstoffzusammensetzung in den Mönchspfefferfrüchten je nach Art und Wachstumsbedingungen variieren kann, wird zur Behandlung von Beschwerden empfohlen, auf standardisierte Fertigarzneimittel zurückzugreifen. Mönchspfeffer ist in der Apotheke in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen erhältlich.
Damit sich die Wirkung richtig entfalten kann, sollten die Präparate über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Zur richtigen Dosierung und empfohlenen Behandlungszeit lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten.
Mönchspfeffer gibt es auch als Tee
Darüber hinaus verkaufen Apotheken und Reformhäuser auch Tee, der reinen Mönchspfeffer oder eine Kombination aus Mönchspfeffer, Frauenmantel und anderen Heilkräutern enthält.
Das positive an der Verwendung von Mönchspfeffer-Tee anstatt von Tabletten ist, dass der Genuss von Tee zusätzliche Entspannung bringt, die während der Wechseljahre eine nicht zu unterschätzende positive Wirkung auf das Wohlbefinden hat.
Für die Behandlung wird empfohlen, sechs Wochen lang täglich zwei Tassen Mönchspfeffer-Tee zu trinken. Nach einer einwöchigen Pause kann die Mönchspfeffer Kur wieder von vorn begonnen werden. Die Pause wird empfohlen, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
Nebenwirkungen von Mönchspfeffer
Bei der Behandlung mit Mönchspfeffer sind kaum Nebenwirkungen bekannt. Bei manchen Frauen kommt es zu juckendem Hautausschlag, der jedoch schnell wieder verschwindet, sobald das Präparat abgesetzt wird.
Allerdings sollte Mönchspfeffer aufgrund seiner dopaminartigen Wirkung nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden, die Dopamin-Rezeptor-Antagonisten enthalten. Wer Medikamente einnimmt, sollte also vorher bei einem Arzt abklären, ob eine Behandlung mit Mönchspfeffer infrage kommt.
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