Die Wechseljahre beginnen – erste Beschwerden der Prämenopause
Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr beginnt der weibliche Körper mit der hormonellen Umstellung – und leitet das Ende der Fruchtbarkeit ein.1 Durch die Reduzierung der Hormone Progesteron und Östrogen kann es bereits zu ersten Wechseljahresbeschwerden kommen: Die Eierstöcke verlangsamen ihre Arbeit, hin und wieder bleibt ein Eisprung aus und es kommt zu Zyklusstörungen. In dieser Phase, die auch Prämenopause genannt wird, werden die Zyklen meist länger und die Blutungen kürzer. Zudem kann es häufiger zu Zwischenblutungen kommen.
Was sind vorzeitige Wechseljahre?
Bei etwa einem Prozent der Frauen stellen die Eierstöcke schon vor dem 40. Lebensjahr die Produktion von Eizellen ein.2 Warum einige Frauen unter vorzeitigen Wechseljahren leiden, lässt sich derzeit nicht genau beantworten. Vermutet werden jedoch genetische Einflüsse, aber auch andere Faktoren wie Rauchen oder eine aggressive Chemotherapie können sich auf den Eizellvorrat und dessen Schwinden auswirken.
Weitere Beschwerden in dieser Frühphase der Wechseljahre (Klimakterium) können sein:1
- erhöhte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
Perimenopause: Wechseljahresbeschwerden rund um die Menopause
Einige Jahre vor der letzten Regelblutung und ein Jahr danach befinden sich Frauen in der sogenannten Perimenopause.3 Dies ist die Phase, in der die Wechseljahre spürbar fortschreiten: Die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron nimmt deutlich ab. Und auch andere Hormonspiegel, wie der von Testosteron, unterliegen stärkeren Veränderungen. Die hormonellen Umstellungen gelten als Ursachen für die auftretenden Symptome.
Zu den häufigsten Beschwerden in dieser Zeit gehören unter anderem:
Knapp ein Drittel der Frauen in der Perimenopause leidet an Osteoporose.4 Der fortgeschrittene Knochenabbau erhöht die Gefahr für Knochenbrüche und führt bei vielen Betroffenen zu einer Verbiegung im oberen Wirbelsäulenbereich (im weiteren Verlauf als Buckel sichtbar).
Tipp: Führen Sie ein Beschwerdetagebuch!
Um mit den Beschwerden des Klimakteriums umgehen zu können, empfiehlt es sich, die Symptome in ein Beschwerdetagebuch zu übertragen. Zum einen hilft es vielen Frauen, sich die „Sorgen von der Seele“ zu schreiben und zum anderen lassen sich so bestimmte Muster erkennen, beispielsweise welche Faktoren ihre Stimmung beeinflussen.
Hitzewallungen als typisches Symptom der Wechseljahre
Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Symptomen der Wechseljahre – etwa 85 Prozent der Frauen sind betroffen.4 Ursache sind Schwankungen im Östrogenspiegel, die die Wärmeregulation im Gehirn stören. Der Körper reagiert mit einer Weitung der Blutgefäße und versucht so, Wärme abzugeben – spürbar als unangenehme Hitze, die oft begleitet wird von:
- starkem Schwitzen (auch nachts)
Meist lassen die Beschwerden nach 4 bis 5 Jahren nach.5
Schlafstörungen: Symptom der Wechseljahre
In den Wechseljahren klagen etwa zwei Drittel Frauen über einen gestörten Schlaf.6 Typisch sind Einschlafprobleme oder frühes Erwachen. Häufig liegen Betroffene trotz Müdigkeit lange wach, begleitet von Herzrasen oder innerer Unruhe.
Halten die Schlafstörungen länger an, kann sich der Körper nicht mehr ausreichend erholen, was weitere Symptome nach sich ziehen kann:
- Erschöpfung
- Antriebslosigkeit
- Reizbarkeit
- Gewichtszunahme7
Die Schlafstörungen werden vermehrt durch den veränderten Hormonhaushalt hervorgerufen, wobei ein niedriger Östrogenspiegel als Hauptursache gilt.
Emotionale Achterbahnfahrt: Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren
Stimmungsschwankungen bezeichnen einen Zustand, in dem die Stimmung unabhängig von äußeren Einflüssen innerhalb von Minuten wechselt. Herrscht in einem Augenblick noch eine fröhliche Stimmung, fühlen sich Frauen kurz darauf niedergeschlagen, zornig, gereizt oder auch traurig.
Die Ursache liegt auch hier in den Hormonschwankungen, allen voran von Östrogen. Da Östrogene stimmungsaufhellend wirken, führt deren Mangel bei vielen Betroffenen zu einer erhöhten Reizbarkeit.8
Gut zu wissen: Depressive Verstimmung und Depression
Stimmungsschwankungen sind in den Wechseljahren keine Seltenheit – sie kommen und gehen, ohne dauerhaft zu belasten. Halten die negativen Gefühle jedoch über längere Zeit an, spricht dies für eine depressive Verstimmung oder sogar eine Depression. Während depressive Verstimmungen meist vorübergehend und weniger ausgeprägt sind, können Depressionen länger andauern und das Leben deutlich stärker beeinflussen. Sie erfordern in vielen Fällen professionelle Hilfe.
Kreislauf- und Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren
Der sinkende Östrogenspiegel beeinflusst das vegetative Nervensystem, das unter anderem für die Steuerung lebenswichtiger Funktionen wie Atmung, Kreislauf und Verdauung verantwortlich ist. Dies kann zu Funktionsstörungen führen und Kreislaufbeschwerden nach sich ziehen. So zum Beispiel:
Zudem sind Verdauungsbeschwerden möglich: Durch den Rückgang der Östrogene wird der Darm träger und es kann zu Verstopfung kommen. Auch Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen sind vermehrt möglich.
Wechseljahresbeschwerden: Trockene Haut und Schleimhäute
Während der Wechseljahre führt der sinkende Östrogenspiegel dazu, dass die Haut weniger Kollagen produziert und die Talgdrüsen weniger Fett absondern. Dies macht die Haut dünner, trockener und weniger elastisch, wodurch sie anfälliger für Falten und Reizungen wird.
Der Östrogenmangel während der Wechseljahre bewirkt zudem eine Rückbildung der Schleimhäute im Urogenitalbereich, was die Blase und Harnwege betrifft. Die Schleimhaut der Harnröhre wird dünner und weniger widerstandsfähig gegen Bakterien, was das Risiko für Blasenentzündungen steigert.9
Gut zu wissen!
In den Wechseljahren werden die Schleimhäute, etwa im Intimbereich, weniger durchblutet und wesentlich trockener, was möglicherweise Beschwerden wie Scheidentrockenheit mit sich bringt. Dies kann unter anderem den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen sowie das Risiko für Infektionen wie Scheidenpilz erhöhen.
Wechseljahre gehen zu Ende: Gibt es noch Beschwerden?
Auch wenn die sogenannte Menopause (ein Jahr nach der letzten Regelblutung) beginnt und damit die fruchtbare Phase endet, leiden einige Frauen noch an Wechseljahresbeschwerden.1 Dies liegt daran, dass es häufig eine gewisse Zeit dauert, bis der Hormonhaushalt eine neue Balance gefunden hat und der Körper sich an den niedrigen Östrogenspiegel gewöhnt hat.
Die gute Nachricht ist jedoch: Die schlimmste Phase der Wechseljahre haben die meisten Frauen nun hinter sich – die Häufigkeit und Intensität der Beschwerden lässt nach.
Wichtig!
Mit dem Rückgang der Östrogenproduktion nimmt die Knochendichte häufig ab – das Risiko für Osteoporose steigt. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da Östrogene normalerweise eine schützende Wirkung auf den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System haben.
Wechseljahresbeschwerden: Wann zum Frauenarzt?
Generell ist es ratsam, bereits bei den ersten Anzeichen den Frauenarzt aufzusuchen und abklären zu lassen, ob tatsächlich die Wechseljahre für die Beschwerden verantwortlich sind. Einige Symptome im Klimakterium treten auch im Rahmen von anderen Krankheiten auf, beispielsweise sind Hitzewallungen ebenso bei einer Schilddrüsenfehlfunktion möglich. Solche Erkrankungen sollten Sie durch einen Arzt ausschließen lassen.
Ein Arztbesuch ist spätestens dann zu empfehlen, wenn die Beschwerden stärker werden oder sie in ihrer Häufigkeit zunehmen. Entsprechend der Diagnose können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine geeignete Behandlung beginnen.
Häufig gestellte Fragen zu den Symptomen der Wechseljahre
Zu den häufigsten Beschwerden der Wechseljahre zählen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und trockene Haut sowie Schleimhäute. Auch Kreislaufprobleme, Gewichtszunahme sowie Gelenk- oder Kopfschmerzen können auftreten. Manche Frauen berichten zudem von Scheidentrockenheit, Libidoverlust oder Blasenbeschwerden. Die Ausprägung und Kombination der Symptome sind individuell sehr unterschiedlich.
Die Beschwerden sind meist in der Perimenopause am stärksten – also in den Jahren rund um die letzte Regelblutung. In dieser Phase schwanken die Hormonspiegel besonders stark, was viele Symptome auslöst oder verstärkt. Danach lassen die Beschwerden bei vielen Frauen nach, sobald sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat.
Die Dauer der Wechseljahresbeschwerden ist individuell verschieden. Bei manchen Frauen klingen die Symptome nach wenigen Monaten ab, bei anderen können sie mehrere Jahre anhalten. In der Regel bessern sich die Beschwerden, sobald sich der Hormonhaushalt nach der Menopause stabilisiert hat.