Wechseljahre mit homöpathischen Mitteln behandeln


Homöopathische Mittel werden aus pflanzlichen oder tierischen Substanzen sowie aus Mineralien hergestellt. Dabei werden die Wirkstoffe so stark verdünnt, dass sie in den einzelnen Globuli (kugelförmige Darreichungsform im Bereich der Alternativmedizin) praktisch nicht mehr nachweisbar sind.

Ob der Behandlungserfolg durch die verbleibende energetische Essenz des Wirkstoffs oder durch den Placebo-Effekt (Wirkung nach einer Scheinbehandlung) herbeigeführt wird, ist nicht nur unter Schulmedizinern, sondern auch unter Homöopathen selbst umstritten.

Dennoch: Immer weniger Menschen halten die klassische Medizin für ein Allheilmittel, weil die Einnahme von Medikamenten nicht risikofrei ist. Keinerlei Nebenwirklungen aufgrund der niedrigen Dosierung haben hingegen Mittel aus der Homöopathie.

Wechseljahre bringen oft unangenehme Symptome mit sich, die sich mit Globuli schonender behandeln lassen als beispielsweise mit einer Hormonersatztherapie . Homöopathische Mittel können gegen folgende Wechseljahresbeschwerden helfen:

Die meisten Beschwerden sind nur vorübergehend und können daher gut homöopathisch behandelt werden.

Globuli gegen Beschwerden in den Wechseljahren


Die Homöopathie folgt den Grundsätzen der ganzheitlichen Medizin. Die Wirkstoffe werden individuell auf Basis einer detaillierten Anamnese (Erfragung der Krankengeschichte) zusammengestellt.

Dabei werden in der Homöopathie bei Wechseljahresbeschwerden neben den Symptomen auch die Lebensumstände der Patientin berücksichtigt. Ziel ist es, ein einzelnes Mittel oder eine Kombination zu finden, die den Bedürfnissen der Patientin am besten entspricht. Es gibt eine Reihe von Globuli, die sich während der Wechseljahre bewährt haben.

  • Acidum sulfuricum (Schwefelsäure): Kann bei Hitzewallungen und Schweißausbrüche in den Wechseljahren helfen.
  • Calcium Carbonicum (Austernschalenkalk): Unterstützend bei Kopfschweiß, Osteoporose und Gewichtszunahme.
  • Calcium Fluoratum (Calciumfluorid): Lindert Rückenschmerzen, Osteoporose, Bindegewebsschwäche, Krampfadern sowie brüchige Haare und Nägel.
  • Calcium Phosphoricum (Calciumphosphat): Wohltuend bei Schmerzen in Knochen und Gelenken.
  • Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze): Hilft bei der Behandlung von Hitzewallungen in Kombination mit Migräne, Schwindelgefühlen, Depressionen und Ängsten.
  • Glonoinum (Nitroglycerin): Reizbarkeit, Hitzewallungen, Kopfschmerzen und hoher Blutdruck in den Wechseljahren lassen sich hiermit homöopathisch behandeln.
  • Graphites (Graphit): Wirkt unterstützend bei trockener Haut, innerer Hitze und Gewichtszunahme.
  • Lachesis (Sekret der Buschmeisterschlange): Unterstützt überspannte und leicht reizbare Patientinnen bei Hitzewallungen, Herzklopfen und Schweißausbrüchen.
  • Phosphorus (Phosphor): Bewährt bei Hitzewallungen, Osteoporose, Scheidentrockenheit, Bluthochdruck.
  • Pulsatilla pratensis (Kuhschelle): Eingesetzt bei Beschwerden, die auf den Hormonhaushalt zurückzuführen sind (beispielsweise depressive Verstimmungen).
  • Sanguinaria canadensis (Kanadischer Blutwurz): Gilt als besonders hilfreichen gegen Hitzewallungen und Kopfschmerzen.
  • Sepia (Tinte des Tintenfischs): Kann gegen verschiedene Wechseljahresbeschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Verlust der Libido und schmerzhafte Regelblutungen helfen.
  • Sulfur (Schwefel): Unterstützend bei Hitzewallungen, Osteoporose, Bluthochdruck und Übergewicht.

Viele Frauen scheuen eine Hormonersatztherapie oder die Behandlung mit Medikamenten und setzen deshalb auf Homöopathie. Wechseljahre und die Ausprägung der Beschwerden sind bei jeder Frau verschieden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrer Frauenärztin oder Wechseljahreberaterin darüber, welche homöopathischen Mittel bei Ihnen helfen können.

Homöopathie bei Wechseljahresbeschwerden: Das richtige Mittel finden


Homöopathie eignet sich zwar sehr gut für die Eigenbehandlung, weil keine Nebenwirkungen zu befürchten sind. Aber für einen Laien ist es schwierig, die passenden Globuli gegen Wechseljahresbeschwerden zu finden.

Hier helfen Heilpraktiker und Therapeuten, die sich auf die Homöopathie spezialisiert haben. Wissenswert: Auch immer mehr Ärzte widmen sich der ganzheitlichen Medizin und bieten Homöopathie während der Wechseljahre als eine von mehreren Behandlungsalternativen an.

In der Anamnese spielen Gespräche die größte Rolle. Hier werden die Beschwerden genau analysiert und auch die Persönlichkeit sowie die familiären Verhältnisse der Patientin näher beleuchtet.

Während die Schulmedizin häufig für typische Wechseljahressymptome wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüche gleiche Medikamente vorsieht, steht in der Homöopathie die Individualität im Vordergrund. Der Therapeut erstellt ein persönliches Patientenprofil und empfiehlt dazu das passende homöopathische Mittel.

Einzel- oder Komplexmittel bei Homöopathie in den Wechseljahren?

Wer in den Wechseljahren auf Globuli setzt, muss mit seinem Arzt anhand der Beschwerden ein geeignetes Mittel auswählen. Am besten eignet sich das, welches die größte Übereinstimmung mit dem vorliegenden Symptombild hat. Man spricht in diesem Fall von Einzelmedikation oder der klassischen Homöopathie.
Unter der Komplexmittelhomöopathie versteht man die Kombination verschiedener Einzelmittel, die zu einem Medikament zusammengefügt werden, um mehrere Symptome zu lindern. Einige Homöopathen gehen davon aus, dass sich einzelne Substanzen in Kombination mit anderen in Ihrer Wirkung zusätzlich stärken können. Wiederum andere stützen die Theorie, dass sich die Inhaltstoffe gegenseitig hemmen.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren