Ärzte wissen, was bei Hitzewallungen hilft


Hitzewallungen in den Wechseljahren sind zwar keine Krankheit, dennoch können sie sich negativ auf den Körper und die Psyche der Betroffenen auswirken.

Etwa zwei Drittel aller Frauen leiden während der Wechseljahre unter Schweißausbrüchen, die Hälfte von ihnen sogar so sehr, dass sie eine Hormontherapie oder andere Medikamente in Betracht ziehen. Diese verursachen jedoch häufig Nebenwirkungen.

Also: Was tun bei Hitzewallungen? Um herauszufinden, welches Mittel gegen Hitzewallungen am erfolgversprechendsten ist, sollten die betroffenen Frauen zunächst einen Arzt aufsuchen.

Nicht immer sind die Wechseljahre der Auslöser für die Hitzewallungen. Auch eine Überfunktion der Schilddrüse oder andere Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes verursachen häufig übermäßiges Schwitzen. In diesen Fällen behandelt der Arzt die zugrunde liegende Krankheit, wodurch die Hitzewallungen in der Regel verschwinden.

Aber auch für Frauen, bei denen die Schweißausbrüche tatsächlich auf die Wechseljahre zurückzuführen sind, gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten.

Wechselduschen hilft gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren


Wer nicht gleich auf Medikamente zurückgreifen möchte, kann mit Kneipp-Anwendungen die Wärmeregulierung des Körpers unterstützen. Kalte Güsse trainieren die Gefäße und härten außerdem gegen Stress ab. Stress verstärkt bei vielen Frauen in den Wechseljahren die Hitzewallungen.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen, die regelmäßig Wechselduschen durchführen, in schwierigen Situationen gelassener bleiben und seltener an Hitzewallungen und anderen Wechseljahresbeschwerden leiden.

Wechselduschen – so geht‘s

Beim Wechselduschen beginnen Sie mit einer warmen Dusche, bis der Körper vollständig durchgewärmt ist. Dann setzen Sie die Kaltwasserdusche am rechten Fuß an und arbeiten sich an der Beinaußenseite bis zum Oberschenkel hoch.

Dort verweilen Sie ein bis zwei Sekunden und führen die Dusche zurück zum Fuß. Anschließend verfahren Sie in gleicher Weise mit dem linken Bein.

Am Oberkörper behandeln Sie ebenfalls zuerst den rechten und dann den linken Arm. Bewegen Sie dafür die kalte Dusche von der Hand an der Außenseite des Arms entlang bis zur Schulter und auf der Innenseite zurück. Am Ende duschen Sie den restlichen Körper einige Sekunden kalt ab.

Wärmen Sie sich mit einer heißen Dusche wieder auf und wiederholen Sie die kalten Güsse weitere zweimal. Beenden Sie die Behandlung mit einer kalten Dusche.

Kalter Guss gegen Hitzewallungen

Um die volle Wirkung zu entfalten, muss der Wasserguss richtig kalt sein. Bei lauwarmem Wasser reicht der Temperaturreiz nicht aus, um die Stresshormone Cortisol und Adrenalin auszuschütten, die für den Abhärtungseffekt verantwortlich sind. Die Haut sollte nach der Behandlung rosa aussehen und Sie sollten das angenehme Gefühl der Erwärmung spüren.

Fällt es Ihnen schwer, sich zum Wechselduschen oder zu einem kalten Guss zu überwinden, können Sie alternativ wechselwarme Fußbäder oder kalte Knie- oder Armgüsse durchführen. Der Effekt ist zwar nicht so stark wie beim Ganzkörperguss, der Kreislauf wird aber auch hier in Schwung gebracht und der Körper abgehärtet.

Moorbäder – sanftes Mittel gegen Hitzewallungen


Eine andere Behandlungsmöglichkeit, die ebenfalls direkt auf den Wärmehaushalt einwirkt, sind Moorbäder. Für ein Moorbad wird Badetorf, der in Mooren abgebaut wird, mit Wasser vermischt.

Badetorf erhalten Sie in der Apotheke oder im Reformhaus. Bei einem 20-minütigen Vollbad in der dickflüssigen Substanz wird der Körper überwärmt, wodurch sich die Muskeln richtig entspannen und die Blutgefäße weiten.

Neben den positiven Entspannungseffekten werden die Gefäße, die eine große Rolle bei der Wärmeregulierung spielen, trainiert.

Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung sind Moorbäder außerdem eine beliebte Anwendung zur Linderung von Beschwerden aufgrund von Arthrose, Osteoporose und anderen Erkrankungen der Knochen und Gelenke.

Allerdings sind Moorbäder nur für Frauen mit einer gesunden Herz-Kreislauf-Funktion geeignet.

Medikamente – wenn die Beschwerden zu stark werden


Physikalische Therapien wie Wechselduschen oder Moorbäder haben zwar nachweislich eine positive Auswirkung auf das Befinden während der Wechseljahre. Bei sehr starken Beschwerden genügt das jedoch nicht.

Was tun bei nächtlichem Schwitzen oder Hitzewallungen, die Sie mehrmals täglich übermäßig ins Schwitzen bringen. Hier helfen oft nur Medikamente gegen Hitzewallungen.

Ob Sie dabei auf Hormone setzen, auf Medikamente gegen Schwitzen im Allgemeinen oder auf pflanzliche Mittel gegen Hitzewallungen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker entscheiden. Schließlich treten Schweißausbrüche auf ganz unterschiedliche Weise auf.

Für einen zufriedenstellenden Behandlungserfolg und möglichst geringe Risiken und Nebenwirkungen müssen Art des Medikaments und Dosierung individuell auf die Situation der Patientin angepasst werden.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren