Wenn hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren müde machen


Müdigkeit ist ein natürlicher Vorgang, der daran erinnert, dass es an der Zeit ist, sich auszuruhen. Aber manchmal macht sich die Müdigkeit auch nach einer gut durchgeschlafenen Nacht bemerkbar und sorgt dafür, dass die täglichen Verpflichtungen zur Qual werden.

Das kann ein Frühwarnsignal für einen ausbrechenden Infekt oder ein Symptom für eine bereits bestehende Krankheit sein. Während der Wechseljahre kann aber auch die sinkende Produktion von Sexualhormonen zu ständiger Müdigkeit führen.

Diese äußert sich bei den meisten Frauen vor allem in Belastungssituationen und kann mit verminderter Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche oder auch Depressionen einhergehen.

Nicht nur die Wechseljahre wirken sich auf den Hormonhaushalt aus. Andere hormonelle Störungen können sich ebenfalls in übermäßiger Müdigkeit äußern. Besteht die Müdigkeit vor allem morgens und fühlt sich die Frau nach einer längeren Anlaufphase fit, lohnt es sich, die Schilddrüse untersuchen zu lassen.

Morgenmüdigkeit kann auf eine Schilddrüsenunterfunktion, insbesondere auf einen Mangel des Schilddrüsenhormons T3 hinweisen.

Erschöpfungszustände in stressigen Situationen und abends hingegen können Zeichen für einen Mangel an Cortisol sein, das in der Nebenniere produziert wird. Aus diesem Grund sollte eine anhaltende Müdigkeit ohne erkennbaren Anlass immer von einem Arzt überprüft werden.

Schilddrüse im Ungleichgewicht

Hinter einer Unterfunktion der Schilddrüse und einhergehender Müdigkeit kann eine Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung) stecken. Was Betroffenen helfen kann, hören Sie im Podcast.

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Hashimoto-Thyreoiditis
Erfahrungsbericht zur Schilddrüsenentzündung

Eisenmangel während der Wechseljahre als Ursache für Müdigkeit


Zu Beginn der Wechseljahre werden die Blutungen unregelmäßiger, aber oft auch stärker. Manche Frauen leiden unter wochenlangen Blutungen oder verlieren während der Periode übermäßig viel Blut.

Dann besteht ein hohes Risiko, dass sich bei den Betroffenen ein Eisenmangel entwickelt. Eisen ist ein Spurenelement, das für die Herstellung des Blutfarbstoffs Hämoglobin benötigt wird. Hämoglobin versorgt den ganzen Körper über den Blutkreislauf mit Sauerstoff.

Wird aufgrund von Eisenmangel weniger Hämoglobin produziert, sinkt die Sauerstoffversorgung und das löst Müdigkeit aus. Diese sogenannte Anämie geht meist mit einer ausgeprägten Blässe, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen einher.

Frauen während der Wechseljahre sollten deshalb besonders auf eine gute Versorgung mit Eisen über die Nahrung achten.

Besonders eisenhaltig sind rotes Fleisch, zum Beispiel vom Rind oder Lamm, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse.

Eine bereits bestehende Anämie kann jedoch nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Frauen, die die oben genannten Symptome zeigen, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Dieser verschreibt möglicherweise eine zeitlich begrenzte Kur mit Eisenpräparaten. Auf eine Selbstmedikation mit eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln sollte aufgrund möglicher Nebenwirkungen verzichtet werden.

Müdigkeit aufgrund von Schlafstörungen


Während der Wechseljahre ist Müdigkeit aber auch häufig eine Folge von Schlafstörungen. Die hormonelle Umstellung löst bei vielen Frauen innere Unruhe aus.

Das zunehmende Bewusstsein der eigenen Endlichkeit und emotionaler Stress, wenn die Kinder aus dem Haus gehen oder Probleme in Beruf oder Partnerschaft auftreten, resultieren oft in nächtlichen Grübeleien. Hinzu kommt, dass Hitzewallungen und Schweißausbrüche die Nachtruhe beeinträchtigen.

Bei Letzteren gibt es zahlreiche Tipps, wie Sie die Auswirkungen von nächtlichen Hitzewallungen abmildern können, wie beispielsweise das Bereitlegen von frischer Wechselwäsche, um das Wiedereinschlafen nach einem Schweißausbruch zu erleichtern.

Sehr positiv auf den Schlaf wirkt sich außerdem Sport aus. Einerseits sorgt er dafür, dass Sie abends richtig müde sind, und andererseits wirken die dabei ausgeschütteten Glückshormone Grübeleien entgegen.

Wichtig hierbei ist nur, die Sporteinheit nicht direkt vor dem Schlafengehen einzuplanen – die Betätigung putscht zunächst auf. Achten Sie darauf, dass zwischen dem Sport und dem Zubettgehen mindestens drei Stunden liegen.

Zudem können Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Meditation ebenso helfen, nächtlicher Unruhe entgegenzuwirken.

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