Wie eine Selbsthilfegruppe die Wechseljahre erleichtert


Heutzutage werden die Wechseljahre häufig wie eine Krankheit behandelt, als eine Mangelerscheinung, die sich mit einer Hormontherapie ganz unkompliziert beheben lässt. Man schluckt schnell ein paar Tabletten und die Welt ist wieder in Ordnung. Aber Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, wissen: Ganz so einfach ist es nicht.

Für viele geht es nicht nur um die Wechseljahresbeschwerden an sich und wie man am besten damit umgeht. Die Wechseljahre sind auch eine Phase der Neuorientierung. Die Kinder gehen zunehmend eigene Wege. Die familiären Veränderungen, aber auch der persönliche Reifeprozess stellen die Partnerschaft vor neue Herausforderungen.

Hinzu kommt, dass das gesellschaftliche Bild der Frau als jugendliche, attraktive Partnerin und hingebungsvolle Mutter in dieser Phase oft nicht mehr mit dem eigenen Selbstverständnis und den persönlichen Zielvorstellungen übereinstimmt.

Manchen Frauen fällt es leicht, ihre neue Rolle zu finden. Andere leiden unter Selbstzweifeln oder Depressionen und stellen sich noch einmal die Grundsatzfrage: Was will ich eigentlich vom Leben?

In diesen Situationen ist es hilfreich, sich mit anderen Frauen auszutauschen, die gerade ähnliche Erfahrungen machen. Das kann eine gute Freundin sein oder aber auch eine Selbsthilfegruppe.

Welche Veränderungen oder Beschwerden die Wechseljahre auch bringen – gemeinsam mit „Leidensgenossinnen“ überstehen Sie diese leichter, weil Sie wissen, dass Sie mit dem Problem nicht allein dastehen.

Gibt es eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe?


In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Selbsthilfegruppen für Frauen in den Wechseljahren gebildet.

Auf der Webseite des Bundesverbandes der Frauengesundheitszentren e. V.1 finden Sie Links zu Frauengesundheitszentren in vielen großen Städten, die verschiedenste Selbsthilfegruppen unterstützen. Ist Ihr Wohnort nicht dabei, kann Ihnen auch Ihr Frauenarzt einen Kontakt vermitteln.

Selbstverständlich bietet auch das Internet zum Thema Wechseljahre das eine oder andere Forum. Die Anonymität im Internet erleichtert es vielen Menschen, sich über Themen auszutauschen, die ihnen ansonsten peinlich sind. Internetbekanntschaften bieten jedoch meist nicht so eine zuverlässige seelische Stütze wie direkte Kontakte zu Menschen.

Eine eigene Selbsthilfegruppe für die Wechseljahre gründen


Wenn Sie an einer Selbsthilfegruppe interessiert sind, es aber keine in Ihrer Nähe gibt, können Sie auch selbst eine gründen. Sie müssen dafür keine umfangreichen Formalien beachten. Alles, was Sie brauchen, ist ein Raum und einige Mitstreiterinnen, die ähnliche Ziele verfolgen wie Sie.

In vielen Städten und Gemeinden gibt es Unterstützungseinrichtungen für Selbsthilfegruppen, die Ihnen gerne bei der Organisation behilflich sind und Ihnen gegebenenfalls sogar kostenlose Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.

Alternativ können Sie auch Wohlfahrtsverbände, Gesundheitsämter oder Ihre Gemeindeverwaltung ansprechen. Gewinnen Sie Mitglieder, indem Sie einen Flyer gestalten und ihn zum Beispiel bei Ärzten oder Heilpraktikern sowie im Rathaus auslegen. Außerdem können Sie das Internet dafür nutzen, um auf Ihre Gruppe aufmerksam zu machen.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren