Was sind Hitzewallungen?
Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren – bis zu 85 Prozent der Frauen sind betroffen.1 Die plötzlich auftretenden Wärmeschübe sind vor allem im Gesicht, am Hals und im Oberkörper spürbar. Oftmals gehen sie mit weiteren Symptomen wie Schweißausbrüchen, Hautrötung und Herzklopfen einher.
Die Hitzewallungen dauern zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten an, können aber in ihrer Häufigkeit und Intensität stark variieren.2 Im Durchschnitt leiden Frauen circa 5,2 Jahre unter dem Symptom.1
Die gute Nachricht: Mit der Menopause (1 Jahr nach der letzten Regelblutung) kommt der Hormonhaushalt wieder zur Ruhe – die Hitzewallungen und andere Wechseljahresbeschwerden bessern sich.
Hormone und Co.: Ursachen für wechseljahresbedingte Hitzewallungen
Während der Wechseljahre gerät der Wärmehaushalt vieler Frauen durch hormonelle Veränderungen aus dem Gleichgewicht. Der sinkende Östrogenspiegel beeinflusst den Hypothalamus (Zwischenhirn), der die Körpertemperatur reguliert, und führt zu Fehlsignalen:3 Der Körper glaubt, überhitzt zu sein und weitet die Blutgefäße. Daraufhin wird die Haut besser durchblutet, rötet sich und eine Hitzeschub entsteht. Oftmals geht dies mit vermehrten Schweißproduktion einher.
Die Intensität und Häufigkeit von Hitzewallungen variieren stark – während manche Frauen nur wenige Episoden pro Woche erleben, können andere täglich mehrfach betroffen sein.1 Warum das so ist, hängt von verschiedenen individuellen und äußeren Faktoren ab, die die Beschwerden beeinflussen können. Dazu gehören:
- Genetische Veranlagung: Studien zeigen, dass vasomotorische Symptome (solche die die Blutgefäße betreffen), insbesondere Hitzewallungen und vermehrtes Schwitzen, durch genetische Faktoren mitbestimmt werden.4
- Vorerkrankungen: Bestimmte gesundheitliche Probleme können Hitzewallungen verstärken. Unter Umständen geht Bluthochdruck mit plötzlichen Wärmeschüben einher, die zusätzlich das Herz-Kreislauf-System belasten. Auch Übergewicht erschwert die Temperaturregulierung und verstärkt mitunter Hitzewallungen.
- Lebensgewohnheiten: Alkohol, Nikotin, Kaffee sowie scharf gewürzte Speisen lösen möglicherweise Hitzewallungen aus beziehungsweise intensivieren diese. Zudem fördert Stress die Wärmeproduktion und kann die Beschwerden verstärken.
- Umweltfaktoren: Hohe Temperaturen, beispielsweise beim Schlafen, und luftundurchlässige Kleidung verstärken das Gefühl der Überhitzung.
Symptome der Wechseljahre: Hitzewallungen kommen selten allein
Hitzewallungen äußern sich durch plötzlich auftretende Wärmeschübe, die sich vor allem auf Gesicht, Hals und Oberkörper konzentrieren. Oft werden sie von weiteren Symptomen begleitet:
- Rötungen: Durch die Erweiterung der Blutgefäße kann sich die Haut im Gesicht und am Dekolleté sichtbar röten.
- Herzklopfen: Bei einigen Frauen kommt es zu einem beschleunigten Puls oder einem unangenehmen Herzrasen während einer Hitzewallung.
- Schwindel: Der Wärmeschub und die Gefäßerweiterung können kurzfristig zu einem Abfall des Blutdrucks führen – die Folge ist Schwindel.
- Schwitzen: Häufig folgen auf die Hitzewelle intensive Schweißausbrüche, insbesondere am Kopf, Hals und Oberkörper.
- Nachfolgendes Frösteln: Nach dem Schweißausbruch kühlt der Körper durch Verdunstungskälte ab, was häufig zu einem kurzen Frösteln führt.
Schon gewusst?
Die Hitzeschübe treten bei einigen Frauen nicht nur am Tag auf, auch nachts kann es zu Wärmeschüben mit Schweißausbruch kommen. Durch den gestörten Schlaf sind weitere Beschwerden wie Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten möglich.
Die Hitzewallungen können auch psychische Begleiterscheinungen haben:
- Angst und Unsicherheit: Plötzliche Hitzewellen, beispielsweise während eines Meetings oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, können Stress und soziale Unsicherheit auslösen.
- Belastungsreaktionen: Wer regelmäßig unter starken Hitzewallungen leidet, entwickelt oft eine erhöhte Anspannung oder Angst vor der nächsten Attacke, was die Symptome zusätzlich verstärken kann.
Hitzewallungen können den Alltag auf verschiedene Weise beeinträchtigen. Besonders im Berufsleben kann es herausfordernd sein, wenn plötzlich auftretende Hitzeschübe die Konzentration erschweren oder Müdigkeit durch gestörten Schlaf die Leistungsfähigkeit mindert.
Aber auch das Sozialleben kann unter den plötzlich auftretenden Wärmeschüben leiden: Einige Frauen fühlen sich aufgrund starker Schweißausbrüche und sichtbarer Rötungen unwohl, schämen sich gar und ziehen sich deshalb aus dem aktiven Leben zurück.
Umso wichtiger ist es, Strategien zur Linderung der Beschwerden zu finden, um die Lebensqualität zu erhalten und sich im eigenen Körper wohlzufühlen.
Hitzewallungen in den Wechseljahren: Selbstdiagnose und Arztbesuch
Leiden Sie unter Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder Stimmungsschwankungen? Diese Beschwerden können erste Anzeichen für die Wechseljahre sein. Doch wie lässt sich das sicher feststellen? Um Veränderungen besser nachverfolgen zu können, hilft es, ein Beschwerdetagebuch zu führen. Notieren Sie darin Ihre Symptome sowie deren Häufigkeit und Intensität. Dieses Tagebuch kann auch Ihrem Frauenarzt (Gynäkologen) bei der Diagnose helfen.
Im Rahmen der Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) wird Ihr Arzt unter anderem nach folgenden Faktoren fragen:
- Welche Symptome treten auf?
- Gibt es Vorerkrankungen?
- Welche Medikamente werden eingenommen?
Häufig reichen die typischen Beschwerden im entsprechenden Alter bereits als Hinweis auf den Beginn der Wechseljahre aus.
Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um die Hormonwerte zu bestimmen. Während der Wechseljahre sinkt beispielsweise der Östrogenspiegel, während das Follikelstimulierende Hormon (FSH) ansteigt. Diese Werte können den Verdacht auf die Wechseljahre bestätigen.
Abgrenzung zu anderen Beschwerden
Nicht immer sind die Wechseljahre die Ursache für hormonelle Veränderungen und damit einhergehende Hitzewallungen. Andere Ursachen können beispielsweise sein:
- Panikattacken: Bei Panikattacken treten ebenfalls plötzliche Hitzegefühle und Schweißausbrüche auf, allerdings sind diese meist mit Angstgefühlen, Atemnot oder einem Gefühl der Bedrohung verbunden.
- Kreislaufprobleme: Niedriger Blutdruck oder Durchblutungsstörungen können ebenfalls Hitzewellen oder Schweißausbrüche verursachen, gehen jedoch oft mit Schwindel, Benommenheit oder einer allgemeinen Schwäche einher.
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine Überfunktion der Schilddrüse führt ebenfalls zu vermehrtem Schwitzen, Hitzewallungen und Herzklopfen. Sie ist jedoch mit weiteren Symptomen wie Gewichtsverlust, Zittern und Nervosität verbunden.
- Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis richtet sich das Abwehrsystem gegen den eigenen Körper. In der Folge kommt es zu Entzündungen, welche die Ursache warmer, geschwollener Gelenke sowie von Nachtschweiß sein können.
Eine genaue Beobachtung der Symptome hilft dabei, Hitzewallungen von anderen gesundheitlichen Problemen zu unterscheiden.
Wie lassen sich Hitzewallungen in den Wechseljahren behandeln?
Hitzewallungen und Schweißausbrüche können zwar belastend sein, sind aber keine Krankheit. Dennoch schränken die Wechseljahresbeschwerden den Alltag vieler Frauen mehr oder weniger stark ein. Um Hitzewallungen zu lindern, gibt es verschiedene Maßnahmen.
Medikamentöse Behandlung
Lange Zeit galt die Hormonersatztherapie (HET) als Mittel der Wahl, um die nachlassende Hormonproduktion während der Wechseljahre auszugleichen. Dabei werden die Hormone Östrogen und/oder Progesteron in künstlicher Form verabreicht, um typische Beschwerden wie Hitzewallungen zu lindern. Allerdings zeigen Studien, dass eine langfristige Einnahme das Risiko für Brustkrebs erhöhen kann.5 Daher verschreiben Ärzte Hormone meist nur bei sehr starken Wechseljahresbeschwerden – und auch dann nur für eine begrenzte Zeit.
Als sanfte Alternative zur Hormonersatztherapie gelten bioidentische Hormone . Dabei handelt es sich um Hormone, die aus Pflanzen hergestellt werden, und chemisch beziehungsweise strukturell identisch zu den körpereigenen Hormonen sind. Aus diesem Grund werden sie häufig als nebenwirkungsarm und sicherer bezeichnet. Ob dem wirklich so ist, lässt sich nicht pauschal sagen – verschiedene Faktoren nehmen Einfluss auf die Sicherheit der Hormone. Zudem fehlen Studien und die Aussagen beruhen häufig auf Erfahrungswerten.
Anticholinergika bei übermäßigem Schwitzen
Manche Frauen entwickeln während der Wechseljahre auch eine sogenannte Hyperhidrose (krankhaftes Schwitzen). In solchen Fällen können Anticholinergika (Arzneimittel, die beispielsweise auch bei Asthma zum Einsatz kommen) helfen, da sie die Schweißproduktion hemmen. Allerdings wirken sie nicht nur auf die Schweißdrüsen, sondern zum Beispiel auch auf die Speichel- oder Tränendrüsen. Deshalb kann es als Nebenwirkung zu Mund- und Augentrockenheit kommen.
Zudem besteht eine Überhitzungsgefahr, da das Schwitzen als natürliche Kühlfunktion eingeschränkt wird. Daher sollte die Anwendung sorgfältig mit einem Arzt abgewogen werden.
Alternative Ansätze
Es muss nicht immer die Hormonersatztherapie sein, um gegen lästige Hitzewallungen und Schweißausbrüche vorzugehen. Auch naturheilkundliche und komplementäre Verfahren bieten sich mitunter an. Dazu gehören:
- Pflanzliche Präparate: Traubensilberkerze, Yamswurzel, Rotklee oder Mönchspfeffer – es gibt verschiedene Pflanzen, die auf natürliche Weise Hitzewallungen und andere Wechseljahresbeschwerden lindern können.
- Phytoöstrogene: Die sekundären Pflanzenstoffe ähneln in ihrer Struktur dem körpereigenen Östrogen. Enthalten sind sie in vielen Obst und Gemüsesorten sowie Sojaprodukten wie Tofu.
- Homöopathie: Bei Hitzewallungen sollen stark verdünnte Mittel, die beispielsweise Lachesis (Sekret der Buchmeisterschlange) oder Sanguinaria (Kanadische Blutwurz) enthalten, Hitzewallungen reduzieren. Allerdings gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus wirkt.6
- Akupunktur: Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kommt es während der Wechseljahre zu einem Ungleichgewicht der Yin- und Yang-Energie. Mithilfe von Akupunktur soll der harmonische Fluss wiederhergestellt werden, was Hitzewallungen lindert. Allerdings ist sich die Studienlage zu deren Wirksamkeit uneinig.
Schnelle Selbsthilfe bei akutem Hitzeschub
Hitzewallungen treten oft plötzlich auf, lassen sich aber mit gezielten Maßnahmen abmildern. Diese Tipps können helfen, den Körper schnell wieder abzukühlen:
- Lauwarme Getränke statt Eiswasser: Kalte Getränke signalisieren dem Körper eine Unterkühlung, woraufhin er die Wärmeregulierung hochfährt – das kann das Schwitzen verstärken. Besser ist es, etwas Lauwarmes zu trinken, um die Temperatur sanft zu beeinflussen.
- Haut und Pulsstellen kühlen: Kalte Handgelenk-Güsse, fließendes kaltes Wasser an Händen und Unterarmen sowie feuchte Tücher im Nacken oder auf der Stirn können helfen, den Körper abzukühlen. Unterwegs eignet sich ein erfrischendes Gesichtsspray.
- Füße auf kühlen Untergrund: Schuhe ausziehen und die Füße auf Fliesen oder einen kalten Boden stellen, um die Temperatur zu senken.
- Frische Luft: Ein geöffnetes Fenster oder ein Fächer sorgt für schnelle Abkühlung. Auch kleine Handfächer oder Mini-Ventilatoren sind praktisch für unterwegs, um Hitzeattacken gezielt entgegenzuwirken.
- Enge Kleidung lockern: Falls möglich, enge Kragen, Schals oder Knöpfe öffnen, um den Luftaustausch zu erleichtern und die Hitze entweichen zu lassen.
Welches Deo bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen?
Die Wahl des richtigen Deos kann helfen, die Auswirkungen von Hitzewallungen zu reduzieren.
- Deodorants überdecken lediglich den Geruch, beeinflussen aber nicht die Schweißproduktion.
- Antitranspirantien mit Aluminiumchlorid blockieren die Schweißdrüsen und können den Schweißfluss langfristig verringern. Sie sind jedoch umstritten, da sie möglicherweise gesundheitliche Risiken bergen und Hautreizungen verursachen können.
Hitzewallungen in den Wechseljahren: Prävention und Tipps
Der Wärmehaushalt wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Folgende Bereiche können Ihnen im Alltag helfen, besser mit Hitzewallungen umzugehen beziehungsweise diesen vorzubeugen:
Alltagsstrategien
Um Hitzeattacken in den Wechseljahren vorzubeugen, können Sie Wechselduschen ausprobieren. Diese unterstützen die Wärmeregulierung des Körpers und fördern die Durchblutung. Und so geht’s:
- Zuerst warmes Wasser: Brausen Sie Ihren Körper mit warmem Wasser ab.
- Kühl bis kalt duschen: Beginnen Sie, sich am rechten Fuß nach oben bis zur Hüfte abzubrausen, dann zurück. Dasselbe mit dem linken Bein wiederholen. Anschließend sind die Arme dran: Gestartet wird am Handrücken bis zur Schulter, dann an der Innenseite zurück.
- Mehrere Wiederholungen: Am besten führen Sie die Wechseldusche zweimal durch, also: warm – kalt – warm – kalt.7
Wem Wechselduschen schwerfallen, kann alternativ wechselwarme Fußbäder ausprobieren. Diese sind zwar weniger intensiv, fördern aber dennoch den Kreislauf und stärken den Körper.
Darüber hinaus empfehlen sich folgende vorbeugende Maßnahmen:
- Auf Rauchen verzichten: Eine australische Studie zeigte, dass Raucherinnen 2,8-mal häufiger unter starken Hitzewallungen litten als Nichtraucherinnen.8
- Reduzieren Sie Stress: Psychische Belastungen gelten ebenfalls als Auslöser für Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Um stressigen Situationen zu begegnen, bieten sich Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training an.
- Lockere Kleidung wählen: Vermeiden Sie enge, synthetische Stoffe – besser sind atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Leinen. Und noch ein Tipp: Kleiden Sie sich im Zwiebelprinzip, um flexibel auf Temperaturschwankungen zu reagieren.
Tipps gegen Hitzewallungen in der Nacht
- Halten Sie das Schlafzimmer kühl: Empfohlen werden etwa 17 Grad Celsius.9
- Legen Sie Wechselwäsche bereit, um verschwitzte Kleidung auszutauschen.
- Auch ein großes Handtuch neben dem Bett bietet eine schnelle Lösung, wenn das Bettzeug durchgeschwitzt ist, und Sie nachts nicht mehr die Bettwäsche wechseln wollen.
- Tragen Sie atmungsaktive Baumwoll-Nachtwäsche, da sie weniger Gerüche aufnimmt.
Ernährung und Bewegung
In den Wechseljahren verändert sich der Stoffwechsel, der Hormonhaushalt schwankt und der Körper benötigt eine angepasste Ernährung sowie regelmäßige Bewegung, um gesund und fit zu bleiben. Auch lässt sich so Übergewicht vermeiden beziehungsweise reduzieren; laut einer Studie leiden übergewichtige Frauen häufiger unter Hitzewallungen.10
Beachten Sie folgende Ernährungstipps während der Wechseljahre:
- Viel Obst und Gemüse essen: Eine gesunde, leicht verdauliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und stärkt die Abwehrkräfte.
- Phytoöstrogene bereichern den Speiseplan: Pflanzliche Hormone in Soja, Leinsamen, Kichererbsen und Hülsenfrüchten können helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren.
- Leichte, frische Speisen bevorzugen: Vermeiden Sie fettige und schwere Mahlzeiten, die den Stoffwechsel belasten.
- Regelmäßige Mahlzeiten einnehmen: Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren wirken sich auch auf den Glukosestoffwechsel aus. Um Blutzuckerschwankungen entgegenzuwirken, empfehlen sich 3 ausgewogene Hauptmahlzeiten und bei Bedarf gesunde Zwischenmahlzeiten.
- Auf schweißtreibende Lebensmittel verzichten: Scharfes Essen, Koffein und Alkohol führen beispielsweise zu einer Gefäßerweiterung und können so Wärmeschübe auslösen.
Interessant: Asiatische Frauen leiden seltener unter Wechseljahresbeschwerden
Warum Asiatinnen seltener unter Hitzewallungen leiden, hängt womöglich mit ihrer Ernährung zusammen. Traditionell enthält diese viele Sojaprodukte wie Tofu und Miso, die reich an Isoflavonen sind.11 Dabei handelt es sich um Phytoöstrogene (sekundäre Pflanzenstoffe), die ähnlich wie körpereigene Östrogene wirken und Hormonschwankungen abmildern können. Eine regelmäßige Zufuhr von Phytohormonen könnte helfen, Hitzewallungen und andere Beschwerden zu lindern.
Bewegung ist ebenfalls ein wichtiger Schlüssel für Wohlbefinden und Gesundheit in den Wechseljahren. Die Vorteile regelmäßiger Bewegung sind unter anderem:
- kurbelt den Stoffwechsel an
- stärkt Knochen und Muskeln
- verbessert die Durchblutung
- reduziert Stress und verbessert die Stimmung
- fördert den Schlaf
Empfehlenswert ist eine Kombination aus Ausdauersport und Krafttraining: Während Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen unter anderem zur Stärkung des Herz- und Kreislaufes beitragen, fördern Kraftübungen den Muskelaufbau und können beispielsweise vor Osteoporose schützen.
Psychosoziale Unterstützung
Hitzewallungen sind meist nicht nur körperlich belastend, sondern lösen häufig auch emotionalen Stress und Unsicherheit aus. Der offene Austausch mit Freunden, Familie oder Selbsthilfegruppen kann helfen, sich verstanden zu fühlen und Erfahrungen zu teilen. Auch professionelle Beratung durch Ärzte oder Therapeuten wirkt entlastend, insbesondere wenn Hitzewallungen das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.
Achtsamkeitstechniken und Stressmanagement-Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie oder Atemübungen tragen ebenfalls dazu bei, gelassener mit Hitzewallungen umzugehen.
Häufig gestellte Fragen zu Hitzewallungen in den Wechseljahren
Hitzewallungen entstehen vor allem durch den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Östrogen beeinflusst das Temperaturzentrum im Gehirn, das dadurch Fehlsignale sendet und Hitzeschübe auslöst.
Die Dauer variiert individuell, im Durchschnitt leiden Frauen circa 5,2 Jahre unter Hitzewallungen.1 Bei manchen enden sie nach wenigen Jahren, andere sind über zehn Jahre betroffen.
Eine Hormontherapie kann starke Beschwerden lindern, ist aber nicht für jede Frau geeignet. Alternativ helfen pflanzliche Präparate, Wechselduschen, leichte Kleidung, eine ausgewogene Ernährung und Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen.