Hitzewallungen und ihre Ursachen
Wie der Körper Wärme reguliert
Die Organe und Stoffwechselprozesse des Menschen benötigen eine relativ konstante Körpertemperatur, um optimal zu funktionieren. Ist die Körpertemperatur zu niedrig, werden Atmung und Puls langsamer und es kann zu einem Atem- oder Herzstillstand kommen. Ist sie zu hoch, verändern körpereigene Eiweiße ihre Struktur (Denaturierung) und es kann zu Gewebe- oder Organschäden kommen. Der Normalbereich für die Temperatur im Innern des Körpers (Körperkerntemperatur) liegt bei 37 Grad, schwankt jedoch etwas je nach Tageszeit und Aktivität. Der Wärmehaushalt wird im Zwischenhirn, dem Hypothalamus, reguliert. Sinkt die Körpertemperatur zu stark ab, beginnt der Körper durch Muskelzittern und Zusammenziehen der Blutgefäße (Vasokonstriktion) Wärme zu produzieren. Ist die Temperatur zu hoch, wird die Schweißproduktion angeregt, die den Körper von außen kühlt. Außerdem weiten sich die Blutgefäße (Vasodilatation), um möglichst viel Wärme aus dem Körperinnern an die Oberfläche zu transportieren.Wechseljahre als Ursache für Hitzewallungen
Hitzewallungen während der Wechseljahre sind nach Meinung vieler Forscher das Resultat eines Fehlsignals an den Hypothalamus. Die Hormonschwankungen, insbesondere die rückläufige Östrogenproduktion, gelten dabei als maßgebliche Ursachen. Dem Hypothalamus wird suggeriert, dass die Körpertemperatur zu hoch sei. Daraufhin weiten sich die Blutgefäße und die Schweißproduktion wird angeregt. Frauen spüren einen Hitzeschub, der sich vom Kopf oder von der Brust aus wellenartig im Körper verbreitet. Hitzewallungen dauern in der Regel nur wenige Minuten. Aufgrund des Schweißausbruchs kühlt die Körperoberfläche ab, was anschließend ein leichtes Frösteln oder gar Schüttelfrost auslösen kann.Schilddrüsenüberfunktion kann Hitzewallungen verursachen
Hitzewallungen können aber auch andere Ursachen als die Wechseljahre haben, beispielsweise eine Überfunktion der Schilddrüse. Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel und damit auch die Wärmeregulierung beeinflussen.
Der Einfluss der Schilddrüse
Hitzewallungen und verstärktes Schwitzen sind nur zwei von vielen Beschwerden, die bei einer Schilddrüsenstörung auftreten können. Im kanyo®-Gesundheitspodcast haben wir mit einer Betroffenen gesprochen.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden zu viele Hormone produziert. Die Folge sind Ruhelosigkeit, beschleunigter Puls, Gewichtsverlust, Durchfall und übermäßiges Schwitzen.
Im Gegensatz zu den durch die Wechseljahre ausgelösten Hitzewallungen kommen diese Schweißausbrüche nicht schubartig. Sie haben einen gleichmäßigeren Charakter und treten oft in Verbindung mit feuchter Haut und zittrigen Händen auf. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse ist keine vorübergehende Krankheit. Sie muss ärztlich behandelt werden, um die Hormonproduktion wieder ins Gleichgewicht zu bringen.