Hitzewallungen: Frauen machen unterschiedliche Erfahrungen


Dass Östrogene bei der Regulierung der Körpertemperatur mitwirken und Schwankungen bei der Hormonproduktion Hitzewallungen auslösen können, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen.

Unklar ist jedoch, warum Hitzewallungen in so unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Manche Frauen erleben während der Wechseljahre bis zu 30 heftige Hitzeschübe pro Tag, andere keinen einzigen. Bei einigen treten sie vor allem tagsüber auf, bei anderen verursacht Nachtschweiß Schlafstörungen.

Im Durchschnitt dauert eine Hitzewallung drei Minuten; aber auch hier können die Erfahrungen von Frau zu Frau verschieden sein. Teilweise folgt dem übermäßigen Schwitzen ein unangenehmes Frieren oder gar Schüttelfrost.

Auch hinsichtlich der Beschwerdedauer gibt es deutliche Unterschiede. Studienergebnissen zufolge kann es zwischen vier und zehn Jahre dauern, bis sich der Wärmehaushalt an das veränderte Östrogenniveau angepasst hat.

Wenn nächtliches Schwitzen in den Wechseljahren den Schlaf beeinträchtigt


Hitzewallungen sind schon am Tage unangenehm, nachts aber sind sie besonders lästig. Denn der Körper braucht die nächtliche Ruhephase, um sich zu regenerieren. Auch für das Gedächtnis und die seelische Gesundheit ist ausreichend Schlaf eine wichtige Voraussetzung.

Während der Wechseljahre wachen viele Frauen aufgrund von Nachtschweiß auf. Kommt es jede Nacht zu Schlafunterbrechungen, wirkt sich das negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit aus: Dauerhafte Müdigkeit führt außerdem zu einer erhöhten Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen.

Nicht immer sind nächtliche Hitzewallungen allein auf die Wechseljahre zurückzuführen. Häufig wird Nachtschweiß durch schlechte Schlafgewohnheiten begünstigt, zum Beispiel weil der Raum überheizt oder die Bettdecke zu warm ist.

Die ideale Raumtemperatur zum Schlafen liegt bei Erwachsenen zwischen sechzehn und achtzehn Grad Celsius. Auch Alkohol vor dem Zubettgehen kann nachts zu Hitzewallungen führen.

Nachtschweiß: Wann zum Arzt?


Von nächtlicher Hyperhidrose sprechen Mediziner, wenn Betroffene trotz optimaler Schlafzimmertemperatur regelmäßig nachts so stark schwitzen, dass Schlaf- und Bettwäsche feucht sind.

Nachtschweiß kann neben der hormonellen Umstellung der Wechseljahre auch andere Gründe haben. Krankheiten wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes äußern sich unter anderem durch nächtliches Schwitzen.

Ebenso können bestimmte Medikamente oder starke seelische Belastungen für die Hitzewallungen in der Nacht verantwortlich sein. Die genauen Ursachen und die daraus resultierenden Therapiemöglichkeiten können nur bei einem Arztbesuch abgeklärt werden.

Aber selbst wenn die nächtlichen Hitzewallungen durch die Wechseljahre ausgelöst werden, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Nachtschweiß zu dauerhaften Schlafstörungen führt. Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die Frauen dabei helfen, besser zu schlafen und entspannter durch die Wechseljahre zu kommen.

Hitzewallungen treten auch in anderen Lebensphasen auf


Hitzewallungen begleiten Frauen normalerweise nicht die gesamte Zeit der Wechseljahre, sondern treten phasenweise auf. Manche erleben Hitzeschübe oder Nachtschweiß bereits regelmäßig in jungen Jahren kurz vor der Periode, wenn sich die Hormonproduktion zyklusbedingt ändert. Auch während der Schwangerschaft kommt es bei vielen Frauen zu Hitzewallungen.

Die meisten spüren sie jedoch erstmals häufiger während der Prämenopause, das heißt in der Vorphase der Wechseljahre. Schweißausbrüche sind oft ein erstes Anzeichen für die beginnenden Wechseljahre, selbst wenn die Blutungen noch regelmäßig verlaufen.

Die Mehrzahl der Frauen kann gut mit den Hitzewallungen der Wechseljahre umgehen. Sie entwickeln praktische Routinen, um die Unannehmlichkeiten, die mit den Hitzeschüben verbunden sind, weitgehend zu reduzieren.

Im Kapitel Tipps gegen Hitzewallungen werden einige bewährte Methoden vorgestellt, wie Sie Hitzewallungen und ihre Auswirkungen abmildern können.

Mehr zum Thema:
Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren