Wechseljahresbeschwerden – wann ist eine Behandlung ratsam?


Wechseljahresbeschwerden sind ein Tabuthema in der Gesellschaft. Da die Wechseljahre keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess sind, wird Frauen oft das Gefühl vermittelt, sie sollten sich nicht so anstellen.

Dabei gibt es wirksame Mittel gegen einige typische Beschwerden der Wechseljahre. Keine Frau sollte sich unnötig quälen und womöglich langfristig ihr seelisches Wohlbefinden aufs Spiel setzen.

Die Wechseljahre markieren einen großen Umbruch im Leben der Frau und sie sollte gestärkt in die neue Lebensphase eintreten, in welcher der Erhalt der Gesundheit zum vorrangigen Thema wird.

Nicht jede Frau braucht während der Wechseljahre Medikamente. Dennoch empfiehlt es sich, auch bei leichteren Wechseljahresbeschwerden zum Arzt zu gehen, um andere Ursachen für die Symptome, wie beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüse, auszuschließen.

Außerdem steigt durch die Änderung des Hormonhaushalts das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Osteoporose. Hier können Medikamente bei der Vorbeugung unterstützend wirken.

Am besten konsultieren Sie Ihre Frauenärztin und entscheiden gemeinsam mit ihr, ob eine Behandlung sinnvoll ist und welche Therapie den größten Nutzen verspricht.

Gerade bei Beschwerden wie Zwischenblutungen, kann beispielsweise eine Ausschabung eine Methode sein, mit der Ärzte die Ursache der Beschwerden herausfinden können.

Wechseljahre: Hormone ja oder nein?


Vor einigen Jahren galt die Hormonersatztherapie als das wirksamste Mittel gegen Beschwerden, die durch die Wechseljahre ausgelöst werden.

Während der Wechseljahre sinkt die Produktion der Sexualhormone Progesteron und Östrogen. Diese Veränderungen des Hormonspiegels sind es, welche die Wechseljahresbeschwerden verursachen.

Bei der Hormonersatztherapie wird der Hormonmangel durch die Zuführung von Östrogenen und Gestagenen (Gelbkörperhormone), zu denen auch Progesteron gehört, ausgeglichen.

Die Hormone werden in Form von Tabletten, Pflaster oder Cremes verabreicht. Untersuchungen in den letzten Jahren deuten jedoch daraufhin, dass eine Hormontherapie, insbesondere die Einnahme von Östrogenen, das Risiko erhöht, an Gebärmutter- oder Brustkrebs zu erkranken.

Zudem begünstigen Hormone Ablagerungen in den Blutgefäßen, was über die Jahre zu einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führen kann. Die Arterien verstopfen und die Risiken für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigen.

Auf der anderen Seite beugt eine Versorgung mit Östrogen der Entwicklung von Osteoporose vor. Besonders für Frauen, die sehr früh in die Wechseljahre kommen, kann eine Hormonersatztherapie ein wichtiger Baustein für eine langfristige Gesundheit sein.

Die besten Vorsorgemaßnahmen gegen Osteoporose bleiben jedoch eine gesunde Ernährung mit ausreichend Calcium für starke Knochen sowie viel Bewegung.

Eine östrogenhaltige Creme hilft gegen eine trockene Scheide; bei einer lokalen Anwendung über einen begrenzten Zeitraum sind die Risiken für Krebs oder Herz- und Kreislauferkrankungen minimal.

Die Entscheidung – Hormone ja oder nein – hängt vor allem vom individuellen Gesundheitszustand der Frau ab. Dosierung und Dauer der Behandlung müssen dabei genau vom Arzt auf die Bedürfnisse der Patientin abgestimmt und regelmäßig überprüft werden.

Alternative Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden


Die Hormonersatztherapie ist vor allem dann die Behandlung der Wahl, wenn die Wechseljahre sehr starke Beschwerden verursachen. Aber nicht jede Frau verträgt sie und manche lehnen sie aufgrund ihrer persönlichen Einstellung ab.

Glücklicherweise bietet die Natur viele verschiedene Wirkstoffe, die während der Wechseljahre die Beschwerden lindern. Gerade wenn die Wechseljahresbeschwerden weniger stark ausgeprägt sind, können auch homöopathische Mitteln helfen.

So gilt beispielsweise Traubensilberkerze als bekanntes Mittel gegen Hitzewallungen und Mönchspfeffer als wirksam gegen Spannungen in der Brust. Johanniskraut ist ein bewährter Stimmungsaufheller und Baldrian erleichtert das Zur-Ruhe-Kommen und Einschlafen.

Pflanzliche Mittel gibt es in Form von Tabletten, Kapseln, Tropfen oder auch Tee. Da jede Pflanze in der Regel nur für einzelne Wechseljahresbeschwerden infrage kommt, gibt es auch Präparate, die eine Kombination von Wirkstoffen enthalten.

Da auch pflanzliche Medikamente Nebenwirkungen haben können, sollte auch diese Therapie von einem Arzt, am besten mit der Zusatzbezeichnung Naturheilkunde, oder einer auf die Wechseljahre spezialisierten Heiltherapeutin begleitet werden. Einigen Symptomen der Wechseljahre begegnet man besser mit einer Umstellung des Lebensstils als mit Tabletten.

So beugen zum Beispiel eine bewusste Ernährung und ausreichend Bewegung einer Gewichtszunahme vor und sorgen gleichzeitig für ein positives Lebensgefühl. Auch Hausmittel wirken unterstützend. Verunsicherung und Vorurteile dagegen können Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen noch verstärken.

Sprechen Sie über Beschwerden und Ängste mit Ihrer Frauenärztin oder einer Wechseljahreberaterin. Im gemeinsamen Gespräch finden Sie heraus, wie Sie den körperlichen und seelischen Herausforderungen der Wechseljahre am besten begegnen können und welche Behandlungsmethoden für Sie infrage kommen.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren