Welches Deo hilft gegen Hitzewallungen?


Zu den wichtigsten praktischen Tipps gegen Hitzewallungen gehört die Auswahl des passenden Deos. Deos sind wie Parfüm beliebte Alltagsbegleiter. Der Duft überdeckt nicht nur unangenehme Körpergerüche, er hebt auch bei vielen das Selbstwertgefühl.

Aber können Deos auch gegen Schweißausbrüche helfen? Das kommt auf die Inhaltsstoffe an. Reine Deodorants enthalten für gewöhnlich antibakteriell wirkende Substanzen und Parfümstoffe.

Schweiß ist eigentlich geruchlos. Der unangenehme Geruch entsteht, wenn die von den Schweißdrüsen abgesonderte Flüssigkeit auf der Haut mit Bakterien in Kontakt kommt. Die antibakteriellen Zusatzstoffe in Deos verhindert das. Reine Deos beugen demzufolge nur der Geruchsbildung, nicht aber der Schweißbildung vor.

Um die Wirksamkeit der Deos zu verstärken, werden ihnen häufig sogenannte Adstringentien oder Antitranspirantien beigemischt. Sie erkennen dies an der Bezeichnung „Deodorant-Antitranspirant“ auf der Verpackung.

Wie wirken Adstringentien?

Adstringentien sind Substanzen, die dazu führen, dass sich die Schweißdrüsen verengen. Dadurch werden die Auswirkungen einer Hitzewallung abgemildert. Zu den Adstringentien gehören zum Beispiel Alaun, Silbernitrat, Eichenrinde und Gerbstoffe.

Sie wirken auch blutstillend und entzündungshemmend und kommen deshalb nicht nur in Deos, sondern auch in Gesichtswassern, Mundspülungen und Wundpudern vor. Die Wirksamkeit hält allerdings nur kurz an. Außerdem lösen Adstringentien bei manchen Menschen allergische Reaktionen aus.

Wie wirken Antitranspirantien?

Antitranspirantien enthalten Aluminiumchlorid. Diese Aluminiumsalze verstopfen die Schweißdrüsen wie einen Pfropfen. Die meisten handelsüblichen Deos enthalten heutzutage einen Anteil Aluminiumchlorid-Hexahydat von etwa zwei Prozent. Wer stärker schwitzt, benötigt allerdings eine höhere Konzentration.

Es gibt Antitranspirantien, die bis zu 30 Prozent Aluminiumchlorid enthalten. Bei täglicher Anwendung spüren Betroffene nach drei bis vier Wochen eine deutliche Verminderung der Schweißmenge. Der Effekt bleibt jedoch nur bei regelmäßiger Anwendung erhalten.

Aluminiumsalze sind allerdings unter Gesundheitsexperten umstritten, weil sie im Verdacht stehen die Entwicklung von Brustkrebs und Alzheimer zu fördern. Ein weiterer Nachteil ist, dass hoch konzentriertes Aluminiumchlorid beim Auftragen oft ein Brennen und Jucken verursacht.

Es können auch Ekzeme entstehen, die dann von einem Hautarzt behandelt werden müssen. Darüber hinaus empfiehlt es sich nach einer Anwendung mit einem Antitranspirant ein altes T-Shirt unter beliebte Kleidung zu ziehen, denn Aluminiumsalze können Textilien beschädigen.

Weitere Tipps gegen Hitzewallungen: Ein gesunder Lebensstil


Der Wärmehaushalt wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Scharfes Essen, Koffein und Alkohol führen beispielsweise zu einer Gefäßerweiterung und lösen so Wärmeschübe aus.

Wer in den Wechseljahren häufiger unter Hitzewallungen leidet, sollte besser auf grünen Tee oder Kräutertee umstellen und auf schweißtreibende Lebensmittel verzichten.

Eine gesunde, leicht verdauliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus, stärkt die Abwehrkräfte und beugt Übergewicht vor. Denn Studienergebnisse zeigen: Übergewichtige leiden häufiger unter Hitzewallungen – übrigens genauso wie Raucherinnen.

Sport stabilisiert den Blutdruck, stärkt die Muskulatur und Gefäße und trainiert darüber hinaus die Fähigkeit zur besseren Wärmeregulierung. Ebenso bringen Saunabesuche und Wechselduschen den Kreislauf in Schwung und fördern einen gut funktionierenden Wärmehaushalt im Körper.

Mit einer Umstellung Ihres Lebensstils werden Sie zwar gelegentliche Hitzewallungen nicht verhindern, aber Sie sorgen dafür, dass Sie sich wohler in Ihrer Haut fühlen.

Alltagstipps gegen Hitzewallungen


Am Tage fürchten Frauen Schweißausbrüche, weil sie am Arbeitsplatz oder in geselliger Runde zu peinlichen Situationen führen können. Nachts erschwert schon der Gedanke an durchgeschwitzte Bettwäsche das Einschlafen.

Diese Ängste lösen Stress aus und fördern Hitzewallungen und ihre unangenehmen Auswirkungen. Am besten begegnen Sie Ihnen, indem Sie sich darauf vorbereiten.

Versuchen Sie, möglichst gelassen mit den Hitzewallungen umzugehen. Denn wenn Sie panisch werden, verstärken sich die Symptome. Versuchen Sie deshalb, sich bewusst zu entspannen. Atmen Sie in den Bauch und fokussieren Sie sich darauf, ruhig zu bleiben.

Befinden Sie sich in der Nähe eines Fensters und müssen keine Rücksicht auf Zimmergenossen nehmen, öffnen Sie es für eine Minute, um die Auswirkung des Schweißausbruchs abzumildern. Zudem sollten Sie auf die richtige Kleidung am Tag und eine geeignete Raumtemperatur sowie die passende Bettwäsche in der Nacht achten.

Kleidung für wechselhafte Tage


Stellen Sie Ihre Garderobe auf Ihr schwankendes Wärmegefühl ein und kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip. Achten Sie darauf, dass Sie die obere Lage leicht ausziehen können. Ein dicker Rollkragenpullover ist sicherlich ungeeignet, wenn Sie sich schnell Luft verschaffen wollen.

Einen Blazer, eine Strickjacke oder ein über die Schultern gelegtes Wolltuch können Sie hingegen beim ersten Anzeichen einer beginnenden Hitzewallung ablegen und anschließend schnell wieder überziehen, sollte auf die Hitzewallung ein Frieren folgen.

Für die elegantere Garderobe können Sie sich auch einen passenden Fächer zulegen und so einen selbstbewussten Stil demonstrieren.

Tipps gegen Hitzewallungen in der Nacht

In der Nacht verbessert ein geöffnetes Fenster die Schlafqualität. Die optimale Schlafzimmertemperatur liegt zwischen sechzehn bis achtzehn Grad Celsius. Wer regelmäßig nachts unter Hitzewallungen leidet, sollte sich Wechselwäsche zurechtlegen, sodass die durchgeschwitzten Sachen ohne großen Aufwand ausgetauscht werden können.

Ein großes Badetuch als Unterlage lässt sich dabei schneller wechseln als ein Spannbettlaken. Ziehen Sie sich einen trockenen, frischen Schlafanzug an – das erleichtert das Einschlafen nach einem nächtlichen Hitzeschub. Verwenden Sie Nachtwäsche und Bettwäsche aus Baumwolle.

Sie ist atmungsaktiv und riecht nach einem Schweißausbruch weniger streng. Mit Entspannungsübungen wie beispielsweise autogenem Training begegnen Sie der Angst, nicht wieder einschlafen zu können, die mindestens genauso viel zur Schlaflosigkeit beiträgt wie der Nachtschweiß selbst.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren