Brustkrebs (Mammakarzinom) in den Wechseljahren


Brustkrebs gilt als die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und wird oft während der Wechseljahre oder kurz danach diagnostiziert.3 Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 64 Jahren (und damit einige Jahre unter dem mittleren Erkrankungsalter aller anderen Krebserkrankungen).4  

Es ist nachgewiesen, dass die Entstehung von Tumoren in der Brust durch Hormone beeinflusst werden kann – wie genau ist bisher jedoch nur in Teilen ausreichend wissenschaftlich erforscht und äußerst komplex. Studien liefern unter anderem folgende Erkenntnisse:5 

  • Je mehr hormonelle Zyklen eine Frau während ihres Lebens durchläuft, desto höher ist das Brustkrebsrisiko. Das heißt, eine Frau, die ihre erste Monatsblutung besonders früh hatte und sehr spät in die Wechseljahre kommt, erkrankt häufiger an einem Mammakarzinom.  
  • Gleichzeitig senken Schwangerschaften und das Stillen eines Kindes (beides ebenfalls Ereignisse, die den Hormonhaushalt beeinflussen) das Risiko.  

Auch die Einnahme von Hormonen (zum Beispiel zur Schwangerschaftsverhütung oder zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden) spielt eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs. Allerdings ist noch nicht ganz sicher, ob sich die Hormonbehandlungen positiv oder negativ auf das Risiko auswirken. 

Es wird vermutet, dass vor allem Hormone wie Gestagen (z.B. Progesteron) eine Krebszellen fördernde Wirkung haben – im Vergleich zu Östrogen, dem sowohl fördernde als auch schützende Wirkung nachgesagt wird.5 Wer nun denkt, bei der Hormonbehandlung in den Wechseljahren auf Gestagen verzichten zu können, liegt leider falsch. Eine reine Östrogen-Behandlung macht nur Sinn, wenn eine Frau keine Gebärmutter mehr hat (beispielsweise nach einer Hysterektomie). Bei Patientinnen mit Gebärmutter ist die zusätzliche Einnahme von Gestagen unerlässlich. Ohne dieses Hormon wächst die Gebärmutterschleimhaut zu stark (Überstimulation), was das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhen kann.3

Hormonbehandlung in der Menopause bei Brustkrebs

Bei einer Frau, die bereits an Brustkrebs erkrankt war, sollte in der Regel auf die Verabreichung von Hormonpräparaten verzichtet werden, da so das Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv) gefördert werden kann.3

Neben den hormonellen gibt es zudem auch noch allgemeine Risikofaktoren, die die Entstehung von Tumoren begünstigen:

  • familiäre Vorbelastung 
  • Übergewicht 
  • Rauchen 
  • Alkoholkonsum
  • Stress 
  • mangelnde Bewegung 
  • ungesunde Ernährung 
  • Schadstoffe in der Umwelt
Zigarette, die in einem Aschenbecher liegt: Rauchen ist ein potenzieller Risikofaktor für Krebs in den Wechseljahren.

Lebenserwartung bei Brustkrebs

Je früher ein Tumor erkannt wird, desto höher ist die Überlebenschance. 5 Jahre nachdem die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde, leben noch 87 Prozent der Patientinnen.

Hat das Karzinom bereits gestreut (metastasiert), liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 2 bis 4 Jahren nach dem ersten Auftreten der Metastasen. Diese Werte basieren jedoch auf historischen Betrachtungen. Die Therapieoptionen und Medikamente haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und werden sich auch zukünftig voraussichtlich noch deutlich verbessern.6

Früherkennung bei Brustkrebs – Selbstuntersuchung und Screening


Nach aktuellen Zahlen erkrankt 1 von 8 Frauen in Deutschland an einem Mammakarzinom.7 In Bezug auf die Heilungschancen spielen vor allem die frühzeitige Entdeckung und die Behandlung von Tumoren eine große Rolle, daher gibt es folgende Möglichkeiten zur Früherkennung: 

  • die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust 
  • die jährlichen Tastuntersuchungen beim Gynäkologen 

Mammographie-Screening-Programm

Dieses Programm dient der Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren. Sie erhalten in einem zweijährigen Rhythmus eine Termin-Einladung zu einer Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie), deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden (bei einer Privatversicherung sollte die Kostenübernahme vorher mit der Versicherung abgeklärt werden). Die Teilnahme ist freiwillig.8

Da ein Tumor in der Brust jederzeit entstehen kann (also beispielsweise auch zwischen den zweijährlichen Mammographien oder den jährlichen Tastuntersuchungen beim Frauenarzt), ist das wichtigste Mittel zur Früherkennung die Selbstuntersuchung der Brust. Empfohlen wird ein monatlicher Rhythmus (jeweils 1 Woche nach Beginn der Regelblutung; bei Frauen nach den Wechseljahren spielt der Zeitpunkt keine Rolle).9 

Achten Sie bei der Selbstuntersuchung der Brust auf folgende Auffälligkeiten und Symptome:10 

  • Verhärtungen oder Knoten in der Brust oder der Achsel 
  • veränderte Größe oder Form einer Brust 
  • Schwellungen oder Einziehungen der Haut 
  • Flüssigkeitsaustritt aus einer Brustwarze 
  • gerötete oder schuppige Hautstellen an der Brust

Selbstuntersuchung der Brust: So geht’s!

Treten eines oder mehrere der Symptome auf, kann dies ein Hinweis auf Brustkrebs, aber auch auf andere Erkrankungen der Brust, wie eine Mastopathie (gutartige Veränderung der Brust mit Schmerzen, Spannungsgefühl und möglicherweise Knoten) sein. Suchen Sie bei Auffälligkeiten in jedem Fall Ihren behandelnden Gynäkologen auf, damit weitere Untersuchungen, wie ein Brustultraschall oder eine Mammographie erfolgen können.

Therapie bei Brustkrebs

Die Therapie des Mammakarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung, der Art des Tumors aber auch den persönlichen Wünschen der Patientin ab. Häufig erfolgt eine Kombination mehrerer Behandlungsmethoden. Infrage kommen unter anderem:

  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Antihormontherapie
  • Operation

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) in den Wechseljahren


Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und wird oftmals im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, also rund um die Wechseljahre und die hormonelle Umstellung, diagnostiziert.11 Der zweite Häufigkeitsgipfel folgt dann zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr. Doch auch junge Frauen im Alter zwischen 20 und 30 leiden immer öfter bereits unter den noch gutartigen Vorstufen der Erkrankung.12 Auslöser ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV), die vor allem bei sexuellem Kontakt übertragen werden. Diese Viren sind nicht nur maßgeblich beteiligt an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, sondern auch verantwortlich für Krebs an Anus, Vagina, Vulva, Penis sowie Mund und Rachen. 

Interessante Fakten:

9 von 10 Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit den HP-Viren, doch in der Regel besiegt das Immunsystem die Erreger.13 Gelingt dies nicht, kann es zu Krebsvorstufen oder Krebs kommen – teilweise vergehen zwischen Infektion und der Entstehung von Krebs aber Jahrzehnte.14

Auch wenn sich insgesamt eine steigende Tendenz beim Auftreten von Krebs-Vorstufen zeigt, geht die Anzahl der bösartigen Tumore im Bereich des Gebärmutterhalses dank der angebotenen Krebsvorsorgeuntersuchungen („Pap-Abstrich“ und HPV-Test) zurück.12

Folgende Faktoren erhöhen die Gefahr für Gebärmutterhalskrebs:15  

  • Vorhandensein anderer sexuell übertragbarer Infektionen  
  • viele Geburten (das Risiko steigt mit jeder Geburt) 
  • Rauchen 
  • Einnahme der Pille länger als 5 Jahre
  • eine stark geschwächte Immunabwehr  
  • häufig wechselnde Geschlechtspartner 

Die Wechseljahre selbst sind kein direkter Risikofaktor für das Zervixkarzinom. Jedoch wird das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer, was eine HPV-Infektion begünstigt. Gleichzeitig gehen viele Frauen nach der Menopause seltener zu gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen, was dazu führen kann, dass HPV-Infektionen später erkannt werden.

Frau in den Wechseljahren spricht mit ihrer Gynäkologin zur Krebsvorsorge.

Die Überlebensrate bei Gebärmutterhalskrebs hängt vom Stadium der Erkrankung, also der Größe des Tumors und dem Befall der Lymphknoten, ab. Sind keine Lymphknoten betroffen, haben Patientinnen eine 5-Jahres-Überlebensrate von 90 Prozent. Sind Lymphknoten befallen liegt sie bei 20 bis 60 Prozent.16 

HPV-Impfung

Gegen die Erreger von Gebärmutterhalskrebs ist eine Impfung verfügbar. Der laut Ständiger Impfkommission (STIKO) geeignetste Zeitpunkt für die Durchführung ist in einem Alter von 9 bis 14 Jahren (bestenfalls vor dem ersten Sexualkontakt).17 Doch auch zu einem späteren Zeitpunkt kann die Impfung noch sinnvoll sein. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Hausarzt oder Gynäkologen.

Bei der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs gibt es verschiedene Optionen. Welche davon gewählt wird, hängt vor allem vom Stadium der Erkrankung und davon ab, ob bei der Patientin ein Kinderwunsch besteht. Gängige Behandlungsverfahren sind Bestrahlung, Chemotherapie und operative Eingriffe wie eine Konisation (ein kegelförmiges Gewebestück wird aus dem Gebärmutterhals geschnitten) oder die komplette Entfernung von Gebärmutterhals oder Gebärmutter.

Typische Symptome & Früherkennung bei Gebärmutterhalskrebs


Die Vorstufen sowie Anfangsstadien von Gebärmutterhalskrebs verursachen häufig keinerlei Symptome. Im späteren Verlauf, also wenn die Krebszellen sich bereits ausgebreitet haben, zeigen sich jedoch möglicherweise folgende Beschwerden:18 

  • ungewöhnlicher Scheiden-Ausfluss 
  • Blutungen und Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr 
  • Blutungen außerhalb der normalen Regelblutung oder nach den Wechseljahren 
  • Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen 
  • Schmerzen im Becken und unteren Rücken 
  • geschwollene Beine  

Diese Symptome können auch bei anderen, gutartigen Erkrankungen auftreten. Halten Sie jedoch über mehrere Wochen an, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.19 

Für Frauen ab einem Alter von 20 Jahren (nach oben gibt es keine Altersgrenze) bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Früherkennungsuntersuchungen für Gebärmutterhalskrebs. Ziel ist es, Krebsvorstufen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Folgende Verfahren stehen zur Verfügung: 

  • PAP-Test (Abstrich für Frauen ab 20 Jahren; jährlich) 
  • Co-Test (PAP-Test + HPV-Test für Frauen ab 35 Jahren; alle 3 Jahre) 

Seit 2020 gibt es (ähnlich dem Mammographie-Screening-Programm) ein organisiertes Gebärmutterhalskrebsscreening-Programm. Dabei erhalten gesetzliche versicherte Frauen ab einem Alter von 20 alle 5 Jahre eine Erinnerung, die Früherkennungsuntersuchung wahrzunehmen. Die Teilnahme ist freiwillig.

Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) in den Wechseljahren


Der Gebärmutterkörperkrebs (auch: Gebärmutterkrebs, Uteruskarzinom, Korpuskarzinom, Gebärmutterschleimhautkrebs) befällt die Gebärmutterhöhle und ist die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.20 Vor allem im Alter von 60 bis 75, also während oder nach den Wechseljahren, tritt er auf.21  

Als hauptsächliche Risikofaktoren für die Entstehung gelten das Alter, Übergewicht durch falsche Ernährung sowie eine Hormonersatztherapie mit ausschließlich östrogenhaltigen Medikamenten.

Blister mit Antibabypillen, deren Einnahme sich in Bezug auf Gebärmutterkrebs vorbeugend auswirken kann.

Wechseljahre und Gebärmutterkörperkrebs: Der Zusammenhang

Forscher sehen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Entstehung eines Gebärmutterkarzinoms und den Wechseljahren. Dies liegt vor allem an den Östrogenen. Die Hormone fördern das Zellwachstum in der Gebärmutterschleimhaut. Während des regulären Monatszyklus der Frau wird dieser Effekt durch das Hormon Gestagen nach dem Eisprung reguliert und eine Entartung der Zellen verhindert.

In den Wechseljahren jedoch erfolgt eine hormonelle Umstellung. Der Körper stellt die Gestagenproduktion ein, während er weiterhin Östrogene, insbesondere im Fettgewebe, bildet. Dadurch kann die ungebremste Östrogenwirkung auf die Schleimhaut das Risiko für Gebärmutterkörperkrebs erhöhen.

Eine Hormontherapie nur mit Östrogen während der Wechseljahre birgt ebenfalls dieses Risiko. Werden Östrogene jedoch kontinuierlich mit Gestagen kombiniert, besteht keine erhöhte Gefahr für Gebärmutterkörperkrebs.

Weitere typische Risikofaktoren für die Entstehung von Gebärmutterkrebs sind:22,23 

  • frühe erste Periode 
  • Bluthochdruck 
  • Diabetes 
  • erbliche Faktoren 
  • Kinderlosigkeit 
  • Menopause nach dem 52. Lebensjahr
  •  Darmkrebs (Lynch-Syndrom) 

Angeblich schützend wirken sich hingegen Faktoren wie Schwangerschaften, viel körperliche Bewegung sowie die Einnahme der Antibabypille (bei Präparaten mit einer Kombination aus Östrogenen und Gestagenen) aus.22 

Häufiges Symptom bei Gebärmutterkörperkrebs: Blutungen


Eines der häufigsten und ersten Symptome, die bei einem Endometriumkarzinom auftreten, sind vaginale Blutungen nach den Wechseljahren. Auch  

  • eitriger Scheiden-Ausfluss,  
  • Blut in Urin oder Stuhl und  
  • Schmerzen im Beckenbereich sowie beim Wasserlassen  

können auf die Erkrankung hinweisen. Beim Auftreten dieser Symptome sollte zur Abklärung in jedem Fall ein Gynäkologe aufgesucht werden. 

Besteht aufgrund der Symptomatik der Verdacht auf ein Endometriumkarzinom, wird zunächst ein Ultraschall durchgeführt. Zeigt sich hier eine verdickte Gebärmutterschleimhaut, erfolgt eine sogenannte Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie), um die Gebärmutter genauer zu betrachten und eventuell Gewebeproben zu entnehmen. Diese Untersuchung findet immer gemeinsam mit der Abrasio, also der Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut, statt. 

Wenn ein Endometriumkarzinom frühzeitig entdeckt wird, sind die Heilungschancen sehr gut (die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei circa 78 Prozent)24,25 Wichtig ist hierbei, dass Frauen auf Symptome wie ungewöhnliche Blutungen aus der Scheide achten und beim Auftreten von Beschwerden zeitnah ihren Gynäkologen aufsuchen.  

Spezielle Früherkennungs-Untersuchungen, mit denen der Gebärmutterkörperkrebs festgestellt werden kann, gibt es leider nicht. Auch regelmäßige vaginale Ultraschalluntersuchungen zur Früherkennung haben sich bisher nicht bewährt.

Vorsorgliche Entfernung der Gebärmutter

Besteht ein nachgewiesenes hohes erbliches Risiko für Gebärmutterkörperkrebs oder Eierstockkrebs, gibt es die Möglichkeit, die Gebärmutter sowie die Eierstöcke vorsorglich entfernen zu lassen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem behandelnden Arzt oder einer Krebsberatungsstelle.

Zur Behandlung des Endometriumkarzinoms gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu gehören Operationen, Strahlentherapie, Chemotherapie und endokrine Therapie (Hormontherapie mit Medikamenten). Welche Methoden zum Einsatz kommen, hängt vor allem von der Größe und Art des Tumors ab.

Eierstockkrebs & Wechseljahre

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) tritt größtenteils nach den Wechseljahren, in einem durchschnittlichen Alter von 68 Jahren auf. Bei 1 von 4 Patientinnen ist die Erkrankung bedingt durch erbliche Faktoren. Doch auch Kinderlosigkeit, Übergewicht und eine Hormontherapie nach der letzten Blutung (Menopause) können das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen.

Schützend sollen hingegen viele Geburten, die Einnahme der Anti-Baby-Pille sowie langes Stillen wirken.28

Krebs durch Hormonersatztherapie in den Wechseljahren?


Die Hormonersatztherapie (HET) ist ein bewährtes Mittel zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie beispielweise Hitzewallungen und Schlafstörungen. Allerdings gibt es auch Nebenwirkungen: Ihr wird nachgesagt, das Risiko für Schlaganfälle, Thrombosen, Herzerkrankungen und einige Arten von Krebs zu erhöhen – aber auch zu senken.26 Östrogen und Gestagen in Kombination können beispielsweise das Brustkrebsrisiko leicht erhöhen, während Östrogen alleine es möglicherweise senken kann.  

Dies alles macht deutlich, dass eine absolute Aussage in Bezug auf die Entstehung von Krebs als Nebenwirkung einer Hormonersatztherapie in den Wechseljahren schwer ist. Nach aktuellem Wissenschaftsstand ist jedoch wichtig zu wissen, dass…26  

  • … das Risiko nach dem Absetzen der Hormonpräparate wieder sinkt. 
  • … das Risiko für Brustkrebs vor allem besteht, wenn Hormonpräparate sehr lange und über den Zeitraum der natürlichen Wechseljahre hinaus eingenommen.  
  • … das Risiko für Gebärmutterkrebs erst dann erhöht ist, wenn nur mit Östrogen (statt mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen) behandelt wird und die Therapie länger als 5 Jahre andauert. 
  • … es Studien gibt, die darauf hinweisen, dass eine Hormonersatztherapie möglicherweise das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs senken kann. 

Wechseljahresbeschwerden durch Krebs(therapie)


Während einer Krebstherapie können Beschwerden und Nebenwirkungen auftreten, die denen der Wechseljahre gleichen (beispielsweise Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Scheidentrockenheit und Gewichtszunahme). Hervorgerufen werden sie vor allem durch Antihormontherapien, Chemotherapie aber auch durch Bestrahlungen im Bereich des Unterbauchs und einer dadurch ausgelösten Schädigung der Eierstöcke. Besonders häufig von Wechseljahresbeschwerden betroffen sind Brustkrebspatientinnen.27 Dies liegt daran, dass bei dieser Erkrankung Hormon-Therapien eingesetzt werden, die für einen Mangel an Östrogen sorgen (ähnlich, wie während der Wechseljahre). Auch bei Frauen, die die Menopause bereits hinter sich haben, können so erneut Wechseljahres-Beschwerden auftreten.

Männer mit Prostatakrebs können Wechseljahresbeschwerden haben

Auch bei Prostatakrebs wird oftmals eine Antihormontherapie eingesetzt, um die Testosteronproduktion zu stoppen und damit das Wachstum der tumorösen Zellen zu hemmen. Dieser Mechanismus kann dann bei Männern ebenfalls zu Symptomen wir Hitzewallungen und Schweißausbrüchen führen.

Häufig gestellte Fragen zu Krebs in den Wechseljahren


Erhöht eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren das Krebsrisiko?

Ja, eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren kann unter bestimmten Umständen das Risiko für die Entstehung von Krebs anheben. Studien zeigen, dass eine Therapie mit Östrogen und Gestagen das Brustkrebsrisiko erhöhen kann, während jedoch eine reine Östrogentherapie mit einem gesteigerten Risiko für Gebärmutterkrebs in Verbindung gebracht wird. Das individuelle Risiko hängt jedoch von verschiedenen Faktoren, wie der Dauer der Therapie, dem Alter und dem Lebensstil ab. Besprechen Sie Vor- und Nachteile mit Ihrem behandelnden Arzt und nehmen Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wahr, um Risiken zu minimieren.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Krebs in den Wechseljahren?

Vor allem Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum, Stress, mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung sowie Schadstoffe aus der Umwelt, aber auch eine Behandlung mit Hormonen können das Risiko für die Entstehung von Krebs während und nach den Wechseljahren erhöhen.

Was schützt vor Krebs in den Wechseljahren?

Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung, einem gesunden Körpergewicht sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin können das Risiko für bestimmte Krebsarten in den Wechseljahren reduzieren. Wichtig ist zudem das Wahrnehmen der regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen beim Arzt.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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