Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen


Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) wurde durch die Medizin der nordamerikanischen Indianer bekannt. Ihr Wurzelstock enthält Substanzen wie beispielsweise das Isoflavon, das ähnliche Eigenschaften aufweist wie Östrogen.

Pflanzliche Medikamente, die Traubensilberkerze enthalten, werden seit langer Zeit zur Behandlung von leichten Wechseljahresbeschwerden, vor allem von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, eingesetzt. Außerdem soll sich Traubensilberkerze positiv auf die Psyche auswirken und die Schlafqualität verbessern.

Studien zufolge gehen die Beschwerden der Wechseljahre erst nach drei- bis vierwöchiger Therapie zurück. Allerdings sollte das pflanzliche Mittel nicht länger als drei Monate am Stück eingenommen werden. Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Magen- und Darm-Beschwerden sowie eine Schädigung der Leber.

Yamswurzel gegen Stimmungsschwankungen


Yams (Dioscorea) wächst überwiegend in tropischen Gebieten und ist in Mittel- und Südamerika und Asien ein verbreitetes Nahrungs- und Heilmittel. Weltweit sind etwa 800 verschiedene Arten von Yams bekannt. Die Wurzelknolle, die der einer Süßkartoffel ähnelt, enthält Diosgenin, das eine Vorstufe von natürlichem Progesteron ist.

Während der Wechseljahre sinkt zunächst die Produktion von Progesteron, was häufig zu Stimmungsschwankungen und verstärkten Regelschmerzen führt. Diese typischen Wechseljahresbeschwerden lassen sich mithilfe der Yamswurzel natürlich behandeln.

Die Verwendung der Yamswurzel als Zutat beim Kochen ist dabei jedoch nicht so effektiv wie Kapseln, Pulver oder Salben aus Yams oder das speziell zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden entwickelte natürliche Hormon Progesteron.

Roh sind viele Yamswurzel-Arten giftig. Bei langfristiger Einnahme können Medikamente aus Yamswurzel zu Hautrötungen und Müdigkeit führen.

Mönchspfeffer gegen Spannungen in der Brust


Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein Strauch, der im Mittelmeerraum sowie an Flussufern und Küsten Westasiens wächst. Seine bräunlich-schwarzen Beeren enthalten Wirkstoffe, welche die Produktion von Prolaktin hemmen. Prolaktin regt bei Müttern nach der Geburt die Milchbildung an, verursacht aber während der Wechseljahre bei manchen Frauen Schmerzen in der Brust.

Ist Prolaktin tatsächlich die Ursache für die Beschwerden, was in jedem Fall vom Arzt abgeklärt werden sollte, bietet Mönchspfeffer eine natürliche Behandlungsalternative ohne Hormone. Mönchspfeffer verursacht kaum Nebenwirkungen. Einige Frauen klagten während der Therapie allerdings über juckende Hautausschläge oder Kopfschmerzen.

Wechseljahresbeschwerden natürlich behandeln: Rotklee als Östrogen-Ersatz


Rotklee (Trifolium pratense) gehört neben Soja zu den Pflanzen mit dem höchsten Anteil an Isoflavonen und gilt deshalb als eines der effektivsten Heilmittel, um Wechseljahresbeschwerden natürlich zu behandeln.

Isoflavone ähneln stark den Östrogenen des menschlichen Körpers. Deshalb können Frauen durch die Einnahme von Rotklee-Präparaten ihren Hormonhaushalt während der Wechseljahre stabilisieren und so leichtere Beschwerden lindern.

Rotklee wird in Form von Kapseln oder Tee in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien angeboten. Dabei enthalten die Kapseln eine höhere Konzentration an Isoflavonen als Tee. Aufgrund der östrogenartigen Eigenschaften steigt bei hoch konzentrierten Präparaten möglicherweise das Brustkrebsrisiko und das Risiko einer Kropfbildung der Schilddrüse.

Allerdings gibt es noch keine gesicherten wissenschaftlichen Studien, die diese Nebenwirkungen belegen.

Salbei gegen Schweißausbrüche


Salbei (Salvia officinalis) hilft nicht nur gegen Halsschmerzen, sondern ist auch eine natürliche Behandlungsalternative bei Hitzewallungen während der Wechseljahre. Das aromatische Kraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, gedeiht aber auch in Deutschland.

Welche Inhaltsstoffe genau die Wärmeregulierung im Körper beeinflussen, ist noch nicht erforscht. Studien haben aber ergeben, dass Salbei-Präparate die Anzahl der unangenehmen Hitzewallungen pro Tag deutlich reduziert.

Salbei kann als Tee aufgebrüht oder in Form von Kapseln oder Tinkturen eingenommen werden.

Wichtig:
Frauen, die an Asthma leiden, sollten vorher bei ihrem Arzt abklären, ob Salbei für sie ungefährlich ist. Der hohe Anteil an ätherischen Ölen kann Asthmaanfälle auslösen.

Auch sollte Salbei nicht langfristig in größeren Mengen aufgenommen werden. Das ebenfalls in der Pflanze enthaltene Thujon kann ansonsten zu Vergiftungserscheinungen führen.

Pflanzliche Mittel ersetzen nicht den Arztbesuch


Die meisten Heilpflanzen lindern nur einzelne Symptome der Wechseljahre. Frauen, die nur leichte Wechseljahresbeschwerden spüren, finden in ihnen eine schonende Alternative zur Hormonersatztherapie.

Dennoch verursachen auch pflanzliche Heilmittel Nebenwirkungen. Deshalb sollte jede Therapie, ob mit oder ohne Hormone, vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

Außerdem stellt die Untersuchung durch eine Frauenärztin sicher, dass es sich bei den Symptomen tatsächlich um die Wechseljahre handelt und keine ernsthafte Krankheit die Ursache ist.

Eine erfahrener Arzt kann zudem oft besser einschätzen, ob aufgrund sehr starker Beschwerden eine Hormontherapie am effektivsten ist, oder ob es im Interesse der Frau liegt, die Wechseljahresbeschwerden natürlich zu behandeln.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren