Das Ende der Fruchtbarkeit – Verlust oder Freiheit?


Psychologisch dreht sich das Thema Wechseljahre für viele Frauen um den Verlust der Fruchtbarkeit. Unabhängig davon, ob eine Frau bereits Kinder hat, sich noch welche wünscht oder auch gar keinen Kinderwunsch verspürt – die Wechseljahre zeigen ihr eine biologische Grenze auf.

Damit muss fast jede Frau erst einmal ins Reine kommen. Sehen Sie es aber auch positiv: Mit der Menopause enden die monatlichen Blutungen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten.

Ab dann brauchen Sie sich nicht mehr um die Verhütung zu kümmern, und Sie leiden nie wieder an gesundheitlichen Problemen, die mit der Periode zusammenhängen wie dem prämenstruellen Syndrom (PMS).

Dazu zählen Beschwerden wie etwa Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Ziehen im Unterleib und in den Brüsten, die kurz vor Einsetzen der Monatsblutung auftreten können.

Entdecken Sie Ihre eigenen Bedürfnisse wieder


Obwohl viele Frauen heutzutage Wert auf eine anspruchsvolle Karriere legen, übernehmen sie dennoch in den meisten Familien den größeren Teil der Kindererziehung.

Werden die Kinder selbstständig und nabeln sich ab – eine Phase die bei vielen in die Zeit der Wechseljahre fällt - bleibt oft ein Gefühl der Leere zurück. Bei Frauen, die ihren Beruf für die Kindererziehung aufgegeben haben, ist dies sogar noch stärker ausgeprägt.

Stimmungsschwankungen und Depressionen während der Wechseljahre sind oft nicht nur eine Folge der sinkenden Hormonproduktion, sondern werden durch eine Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation und Ängsten genährt.

In der hektischen Zeit zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr blieb wenig Raum für die eigenen Bedürfnisse. Plötzlich haben Sie wieder Zeit zum Nachdenken und es entstehen Freiräume, die neu gefüllt werden wollen.

Kümmern Sie sich mehr um Ihren Körper

Für viele Frauen symbolisieren die Wechseljahre den Beginn des Alters. Es stellen sich vermehrt körperliche Beschwerden ein und das Ruhebedürfnis steigt an. Diese Signale sollten Sie nicht ignorieren. Stattdessen sollten Sie beginnen, mehr Zeit für sich selbst zu verwenden.

Wenn sich der Familienalltag entspannt, weil die Kinder groß sind, können Sie Ihre Routine umstellen und beispielsweise wieder mehr Sport treiben. Das beugt Muskel- und Knochenabbau vor und schützt langfristig vor Herz- und Kreislaufkrankheiten.

Achten Sie außerdem auf Ihre Ernährung Ihr Stoffwechsel verzeiht Ihnen kleine Sünden nicht mehr so schnell. Wenn Sie Ihr Gewicht halten wollen, müssen Sie die Kalorienzufuhr dauerhaft senken. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass Ihr Körper alle Nährstoffe bekommt, die er braucht.

Zeit für einen Neuanfang

Die Wechseljahre sind oft eine Zeit, in der Frauen anfangen, Bilanz zu ziehen. Nun beginnt die letzte große Lebensphase und damit eine letzte Chance, sich Jugendträume, die lange Jahre im Berufs- und Familienalltag auf der Strecke geblieben sind, zu erfüllen.

Das kann ein beruflicher Neubeginn sein oder ein ausgefallenes Hobby. Oft fühlen sich Frauen erst mit 50 selbstbewusst genug, Ihren eigenen Weg zu gehen.

Auch die Partnerschaft kommt häufig auf den Prüfstand. Nicht jede Liebe hat den Alltag überstanden. Die Interessen mancher Partner haben sich im Laufe der Zeit auseinanderentwickelt.

Die Kluft wird jedoch häufig erst sichtbar, wenn das Verbindende, die gemeinsame Kindererziehung, wegfällt. Einige Ehen zerbrechen in dieser Phase. Andere Partner nutzen die frisch gewonnene Zweisamkeit, um wieder zueinanderzufinden und sich neu zu entdecken.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren